Am 21.10.2021 um 18:36 schrieb Joseph Hipp via Philweb:
mir geht es überwiegend darum, herauszufinden, wie die bekannte
Zeitablauf-Grafik (zum BP) beschrieben wird,
ganz einfach:
das BPot tritt auf, BEVOR uns bewusst wird, dass wir eine handlung usw
planen und zuletzt ausführen,
und dass das hirn unterschiedliche innere uhren hat, die auch noch
ihrerseits unterschiedlich "ticken", ist fast altbekannt,
das begleitende bewusstwerden tritt praktisch nur (ua als vermeintlich
freier wille) als begleitende ablaufkontrolle der handlung auf,
und muss, damit dabei nichts anbrennt, und das macht höchlich sinn,
damit ich zb bewusst gegensteuern kann, ehe mein finger beim basteln
einen stromleiter berührt
und so kommts dann halt,
dass mein hirn montag-morgens schon beschlossen hat, das auto zu
betanken, ich aber mittwochs erst wirklich tanke,
und meiner frau im ernst erzähle, ich hätte doch vorige woche freitags
getankt,
selbst der als völlig eindeutig erlebte "zeitpfeil", nach dem meine
umwelt abzulaufen scheint, ist ja hirngemacht,
zb zuerst drehe ich mir eine zigarette, und erst dann stecke ich sie an ...
aber: stimmt das wirklich so in der zeitlichen abfolge ? keine ahnung,
ich, weil mein hirn halt auch "die zeit" erzeugt ...
zuerst die ursache, und dann die wirkung ? ich lebe damit, aber ob das
tatsächlich so ist, ich keine ahnung,
zumal die ursache ja immer die wirkung einer vorhergehenden ursache war,
und die jetzige wirkung eine neue ursache für weiteres ist =
das ganze konzept hinkt, wenn man die hirnphysiologie mit berücksichtigt
wir sind halt sozusagen unserem hirn auch ausgeliefert, und denken usw
nicht nur aktiv mit ihm,
und können dabei nur immer hoffen und beten, dass die evolution unser
hirn genügend an die welt heran-adaptiert hat,
dass uns keine wirklich bösen fehler beim betreiben unseres
neurone-netzwerks passieren,
sonst sind wir maus-tot = adapt or vanish
die libet-experimente haben garantiert nur einen mageren ausschnitt aus
dem gesamtbild geliefert, dass unser hirn letztlich genauso macht, was
es will,
und muss, wie alle anderen organe auch (wer fragt schon zb die leber, ob
sie einen "freien willen" hat, und falls ja, wie das funktioniert?),
ein wechsel der perspektive wäre garantiert noch weiterführender, denn
körper+hirne sind als letztlich nicht auftrennbare einheiten konzipiert,
genau wie zb leber+körper usw,
und die "libets" heben ja nur aufs zeiterleben ab, und thematisieren
das, was ist mit den noch weiteren erlebens-qualitäten = fast noch nie
untersucht,
wie zb raumerleben
ich lebe seit vielen jahren schon nach der devise:
misstraue den allzeit idyllischen inszenierungen deines hirns, denn sie
können auch "mörderstücke" für mich selbst und/oder meine umwelten sein,
denn ich funktioniere selbst-referent,
das geht freilich allen lebensformen so, nur die hinterfragens halt
vermutlich nicht (kennen auch die "libets" nicht)
wh.
--
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