Am 23.07.2021 um 00:33 schrieb Rat Frag
<rat96frag(a)gmail.com>om>:
der Impulserhaltung entspricht die Homogenität
des Raumes,
die Zeitsymmetrie entspricht der Energieerhaltung; dennoch
gibt es vielerlei stochastische Kraftgesetze. Warum sollte
eine Kausalitätstheorie daran nicht anknüpfen können?
1. Es gibt meines Wissens sehr wohl Kräfte, für die diese Symmetrie
nicht gilt. …
Mensch RF!? Warum schrieb ich wohl: „dennoch“? Einstein unterschied bspw. Prinziptheorien
(z.B. Relativitätstheorien) von konstruktiven Theorien (z.B. Brownsche Bewegung,
Photonenhypothese), man könnte auch Grundlagen- von Anwendungstheorien abgrenzen.
Jedenfalls ist die Physik nicht das vereinheitlichte Theoriegebäude, für das sie machmal
angesehen wird. Dabei wird ein Kausalitätsprinzip bereits mit der Zeitordnung
vorausgesetzt, der physikalische Sätze genügen, wenn sie bspw. mittels
Differentialgleichungen formuliert werden.
Von „Theorienpluralismus vs. Vereinheitlichungsstreben“ hatten wir wiederholt in dieser
Liste geschrieben. Darunter fällt auch wieder Karls Motto: "unite different views“.
Wenn schon Mathematiker und Physiker keine Vereinheitlichung ihrer Wissenschaft
hinbekommen, wie sollte es den Philosophen gelingen? Was bliebe, wäre womöglich nur so
etwas wie „intellektuelle Redlichkeit“ oder die nihilistische Maxime, die Turgenew Basarow
in „Väter und Söhne“ sprechen lässt: „Man beweise mir einen Satz und alles ist gesagt!“
IT