Am 06.11.2022 um 01:12 schrieb Arnold Schiller über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Jetzt wird es unphilosophisch und politisch vielleicht auch juristisch und möglicherweise
auch zornig - vorab als Warnung.
Das kenne ich von Dir und ist kein Problem für mich! Viele Deiner Anliegen sind auch meine
und so uninformiert, wie Du mich einschätzt, sollte ich nicht sein.
Was die von Dir inszenierten Protestaktionen anbelangt, sind diese meistens mit der
Polizei bzw. KVR angestimmt und somit angemeldet und genehmigt. Du weißt ja selbst aufs
Beste, wie die Stadtbevölkerung auf diese Proteste reagiert. Frustration auf beiden
Seiten! Die einen stecken im Stau, den anderen ist dieser egal und ziehen doch mit dem
Gefühl wieder ab, dass sich „keine Sau“ um die Anliegen des Protests schert. Warum auch,
wenn man diesen Menschen den Weg zur Arbeit, zum Arzt, zu sonstigen Terminen versperrt
oder nach der Arbeit den Nachhauseweg auch noch stundenlang blockiert.
Ich denke, solange das Auto noch das „Mittel der Wahl“ für den Individualverkehr ist,
werden derartige Proteste eher das Gegenteil dessen erreichen, was das Ziel des Protests
ist.
Das hat nichts mit Verherrlichung des Autos oder einem Autowahn zu tun, es ist schlichte
Alltagsrealität. Die Menschen müssen zur Arbeit, zu Terminen welcher Art immer, Waren,
Lebensmittel müssen transportiert werden. Medizinisches Personal, Handwerker müssen zu
ihren Arbeitseinsätzen. Protestler glauben irrwitzigerweise, die Welt könnte einfach so
mal stillstehen, denn das müsste sie und zudem dauerhaft, um das Umweltproblem zu
beseitigen.
Nun kann meine Einlassung nicht bedeuten, dass derartige Proteste unsinnig oder gar
rechtswidrig wären (ausser diesen nicht angemeldeten Klebe-aktionen, die als solches
schlicht den Tatbestand der Nötigung und Gefährdung erfüllen). Vielmehr muss von Seiten
der Protesteplaner eine Strategie entwickelt werden, Proteste gesetzeskonform zu
organisieren und vor allem einen informellen (erklärenden) Zugang zu den mit einer
Protestaktion konfrontierten Menschen zu schaffen.
Bester Gruß! - Karl
Am 05.11.22 um 10:06 schrieb Karl Janssen über
PhilWeb:
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Am 05.11.2022 um 03:23 schrieb Arnold Schiller über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 05.11.22 um 02:28 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
> Die ersten Klebe-Klimaapostel sind bereits verurteilt bzw. in Gewahrsam (hier in
München) genommen worden.
>
Mit dem bayerischen Polizeiaufgabengesetz kannst du ohne Grund in Gewahrsam genommen
werden. So passierte es einem Tunesier, welcher grundlos im Verdacht stand Terrorattentate
zum Oktoberfest verüben zu können, alleine aufgrund seines Aussehens für 3 Monate. Der
bayerische Gewahrsam braucht gar keinen Grund. Es genügt, dass der Polizist denkt, dass du
ein Verbrecher sein könntest. Eine Verurteilung ist nicht notwendig. Im Grunde ist das ein
eklantanter Verstoss gegen die EMRK. Ein bayerischer Gewahrsam ist für nichts ein Argument
ausser dafür, dass ein Polizist dachte du könntest kriminell sein. Einen Prozess oder eine
Feststellung erfolgt nicht, auch keine Beurteilung.
ARNOLD GEHT JETZT KOTZEN UND AN DIE DECKE AUFGRUND DES OBIGEN SATZES BEZÜGLICH
'VERURTEILT
Soweit ich es ich es hier aus einem Zeitungsbericht zitiere, wurden in Berlin zumindest
eine „Klimaaktivistin“ zu einer Geldstrafe verurteilt.
Das ist für Berlin soweit
korrekt und dort gab es für vergangene Fälle juristische Verfahren mit Staatsanwaltschaft,
Verteidiger und Richter und mündete in einer Geldstrafe.
Der Zweck heiligt eben nicht alle Mittel! Und wenn durch solche Aktionen jetzt lebende
Menschen gefährdet oder sogar töten, dann hört die sog. Freiheit zu zivilem Ungehorsam
auf.
Das ist in München schon mal gar nicht passiert, wäre dem so müsste ich wegen
StoppTTIP, Nopag, SaveYourinternet und andere Demos schon tausendmal im Knast sitzen wo
ich mit 20tausend bis 40tausend Demonstranten die halbe Innenstadt blockiert habe. Die
Klimaaktivisten, die jetzt 30 Tage Gewahrsam bekommen haben, haben jene Straße blockiert,
die ich teilweise schon für 4 STunden mit einer Demo blockierte mit Hilfe der Polizei und
genehmigt durch das KVR und nie auch nur ansatzweise eine Geldstrafe bekam, geschweige
denn 30 Tage meiner Freiheit beraubt wurde.
Die solches inszenieren, sind längst nicht die
letzte Generation, sondern das Letzte, was eine Gesellschaft braucht.
Nun denn,
wenn du das so sieht, ich sehe es absolut konträr. Deren Forderungen sind überaus
vernünftig angesichts der herannahenden Katastrophe. Selbst wenn ich heute auf dem
Rotkreuzplatz eine gänzlich andere Protestform wählte
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/demonstration-sozialpolitik-armut-1.56…
betrachte ich dennoch die Protestform die Sonnenstraße in München zu blockieren als
legitim.
Die Münchner Polizei wird keinen Menschen ohne
Grund festsetzen, da kannst Du Dir sicher sein.
Nein, da bin ich mir nicht nur
sicher, sondern ich weiß es, dass die Münchner Polizei das bereits getan hat. In einem
Fall eines Ausländers aus dem Magrebraum zum Oktoberfest 2018 sogar für 4 Monate nur
aufgrund seines Aussehens und seiner Sprache für über 4 Monate. Begründung war, dass die
Münchner Polizei ohne Grund von der Vermutung ausging, dass dieser ja einen Anschlag
planen könnte und man ihn sicherheitshalber wegsperrte. Leider haben wir damals für die
NoPAG diese Information noch nicht gehabt, sonst hätten wir diese für die Kampagne gegen
das Polizeiaufgabengesetz verwendet. Damals sogar noch ohne jegliche Richterbeteiligung
einfach so. Das geänderte BayPAG schreibt jetzt wenigstens eine richterliche Beteiligung
vor (Art. 18 der auf Art.97 verweist und Gewahrsam nach Art. 17 regelt)
Aber selbst da nicht unbedingt, weil Art. 97 sogar Ausnahmen zulässt. Und hierbei ohne
juristisches Verfahren. Und nun stellen wir mal ins Verhältnis - im rechtstaatlichen
Verfahren in Berlin ist das Urteil eine Geldstrafe und kein Freiheitsentzug. In Bayern
wird sofortiger Freiheitsentzug ohne rechtsstaatliches Verfahren per Order di Mufti
angeordnet.
Sie halten sich an die Gesetze, was viele andere
in unserer Gesellschaft eben nicht tun, so eben auch sog. Klimaaktivisten. Das finde ich
zum Kotzen.
Jeder Falschparker der eine Rettungsgasse blockiert, bricht diese
Gesetze ebenso und es kamen Fälle vor, dass Hausbrände nicht gelöscht werden konnten,
Rettungswagen nicht durchkamen, weil Falschparker die Rettungswege blockierten. Krasser
aber ist, der Fall in Berlin der jetzt durch die Medien ging, da waren die Klimaaktivisten
auf einer Brücke der A100. Das Feuerwehrfahrzeug, das laut Notärztin allerdings gar nicht
benötigt wurde, stand im Stau auf der A100, der von der Polizei verursacht wurde, die die
A100 auf eine Spur reduzierte. Weiterhin wurde dann auf der A100 keine Rettungsgasse von
den Autofahrern auf der A100 gebildet. Mal abgesehen davon, dass die Radfahrerin von einem
Betonmischfahrzeug beim Abbiegen erwischt wurde, weil die Radwege ungenügend von der
Fahrbahn getrennt war, spielte auch sonst das Demonstrationsgeschehen für diesen Unfall
keine Rolle. Es wurde von den Demonstranten kein Leben gefährdet. Allerdings hatten die
Klimaaktivisten die Polizei über die Protestaktion informiert, woraufhin die Polizei die
A100 sperrte. Hierbei handelt es sich aber um ein Vorgehen, welches ich schon tausendfach
bei meinen Demos in München erlebt habe und was alles im Rahmen der Versammlungsgesetze
ganz normales Verhalten ist.
Diene Auffassungen kann ich von vorne bis hinten nicht teilen, aber es bestätigt meine
Auffassung, die wir damals schon bei der NoPAG hatten, dass der uninformierte Bürger eine
Staatsgläubigkeit hat, die himmelschreiend ist. Die Polizei werd' des scho richtig
macha. Hierbei haben sich in den letzten drei Jahrzehnten die Vorfälle gehäuft, dass dem
eben nicht so ist. Die Ermordung von Asylanten in Polizeizellen interessieren kein Schwein
und wenn wir bei Vorverurteilungen sind, dann spreche ich hier ganz bewusst von Mord durch
die Polizei, weil beim Durchlesen der Akten, es kaum andere plausible Erklärungen gibt,
nur welcher Polizist den Mord begangen hat, ist dann unbekannt. Das aber nicht einfach so
jemand in eine Polizeizelle reinspazieren kann, sollte klar sein und als Täter nur
Polizisten in Frage kommen. Auch den bayerischen Richtern ist nicht zu trauen, da ist jene
Landshuter Richterin, die eine Asylsuchende von ihrem Kind trennt und die zudem schwanger
ist und diese Schangere nach Italien abschieben will. Das verstösst ganz klar und
eindeutig gegen jegliche Menschenrechtskonvention. Die bayerische einheimische Bevölkerung
lebt so unter dem Motto "Des tifft ja eh nua de Kriminellen" und Joachim
Herrmann erklärt die Klimaaktivisten zu Kriminelle ohne Verfahren, Urteil und Anklage. Das
ist KEIN RECHTSSTAATLICHES VERHALTEN - NIEMALS EVER NIEMALS!!!1elf
Bester Gruß! - Karl
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