Hallo Waldemar,
Am 01.04.17 16:05, schrieb waldemar hammel via Philweb:
hallo,
ich sehe sehr einfach den "aufforderungs-charakter" von worten, ihre
intentionale aufladung,
in der intentionalen aufladung von produzierter sprache an sich begründet.
denn:
denken in der sprache des denkens, und sprechen in der sprache des
sprechens kosten beide
stoffwechsel energie en masse, und lebewesen treiben solche
willentlichen energie aufwände
eben nur intentional, dh., es stehen motivationen im hintergrund, ehe
ich meine anatomie usw
in bewegung setze um zu sprechen.
daher, falls ich spreche und worte als schallwellen erzeuge, muss das
für mich gründe haben =
intentionen, und insoweit haben meine worte dann für empfänger
"aufforderungs-charakter",
indem meine worte beim artlich gleichen empfänger in dessen gedanken
autopoiesen auslösen.
meine worte tropfen in den gedanklichen see des empfängers, und lösen
dabei wellen, bewegungen,
konstruktive und destruktive interferenzen im empfänger aus.
aufgrund dieses mechanismus: artlich unscharf-gleiche autopoiesen, kann
man sich überhaupt
intra-artlich gegenseitig auch nur verstehen, und inter-artlich eben
nicht, weil sich die per
sender-lautäusserungen ausgelösten empfänger-autopoiesen eben
inter-artlich drastisch unterscheiden
(eine unterhaltung mensch-igel führt wegen ungleicher autopoiesen zu
missverständnissen bis sich
gegenseitig garnicht verstehen können).
Das kann man vielleicht über Zeichen sagen, denen man ihre Bedeutung
ansieht (Mimik, Gestik). Zeichen, denen man ihre Bedeutung nicht
ansieht, sind aber dadurch charakterisiert, daß der ins Wasser geworfene
Stein beim Empfänger ohne eine vorherige Erklärung oder Vereinbarung gar
nichts auslöst außer vielleicht der Frage "will mir hier jemand etwas
sagen und, wenn ja, was?". Ich würde aber auch sagen, daß die zweite
Stufe der Verwendung von Zeichen die erste voraussetzt.
Grüsse, Claus