Am So., 26. Dez. 2021 um 17:11 Uhr schrieb Karl Janssen via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Glücklicherweise zeigt sich aber doch eine weit
überwiegende Mehrheit insoweit einsichtig, dass die von der medizinischen Wissenschaft
in (dringend gebotener Eile) bereitgestellten Impfstoffe die einzig derzeit verfügbare
Möglichkeit ist, ein katastrophales
Massensterben oder Long-Covid-Siechtum zu verhindern.
Das ist schon nicht mehr der Fall. Inzwischen werden vereinzelt
Therapien und Medikamente zugelassen.
Die Entwicklung war schon länger im Gange.
2020 war es völlig Ungewiss, ob wir je einen Impfstoff haben würden.
Das haben mir Leute, die es wissen sollten, bestätigt.
Das eigentlich Kritische daran ist, Ingo M., dass man
dabei unausweichlich Argumente aufnimmt und quasi vereinnahmt, deren
Gültigkeit man selbst definitiv nicht beurteilen kann. Das hat wirklich nichts mit
grundsätzlich intellektuellem Unvermögen zu
tun, sondern schlichtweg nur damit, dass man schließlich nicht in allen Wissensbereichen
über fundierte
Kenntnisse verfügen kann.
Vor dem Problem stehen wir doch ständig.
Wenn der Arzt dich vor der Einwilligung zu einer Maßnahme fragt, musst
du auch ja oder nein sagen, ohne es vielleicht abwägen zu können.
Man muss an Wahlen teilnehmen, ohne über fundierte Kenntnisse in
Volkswirtschaft zu verfügen. Oder internationale Politik.
Jeder IT-Fachmann, der unanfechtbare Kenntnis über
Sinn und Zweck von MAC-Adressen hat und über deren mögliche medizinische Anwendung mit
dementsprechend ausgewiesenen Fachleuten der BIO-Medizin diskutieren würde, wird zur
Kenntnis nehmen müssen: Bio-Marker kann man setzen aber mit Sicherheit (noch) nicht
senden.
Man kann die Mac-Adresse doch sogar unter Windows sehr einfach spoofen.
Wichtig für das Internet ist nur, dass das Datenpaket adressiert werden kann.
(Planck-)Staub sind wir wohl allemal, doch er ist zum
Leben geformt. Geformte Materie, Schlacke (wie es H.P.Dürr nannte) aber
damit gleichermaßen in unzähligen Ausprägungen geformte Energie, sprich Information.
Plankstaub (Plank-Dust) ist mir aus einem anderen Zusammenhang
bekannt. Aus der Diskussion der Wiederkehrlehre von Nietzsche.
Am So., 26. Dez. 2021 um 10:24 Uhr schrieb Arnold Schiller via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Und du hast Recht, das es nichts mit Intelligenz
offensichtlich zu tun
hat, sondern sich an der Pandemie ein Glaubenskrieg entzündet.
Es wäre interessant zu wissen, warum das grade hier so ist.
Der Diskurs ist dermassen kaputt gegangen, das ich
bezweifle, dass wir
Klimawandel oder sonst irgendwelche Probleme gelöst bekommen.
Das Problem mit dem Klimawandel ist ja, kurz gesagt, dass CO2-Ausstoß
zu globalen Problemen führt, aber einen hohen lokalen Nutzen hat.
Die Frage, ob man eine moderne, industrialisierte Gesellschaft nur
mittels regenerativer Energien betreiben kann, ist für mich nach wie
vor spannend. Wenn ich das richtig verstehe, dann will Deutschland
Vorreiter sein.
Das bedeutet aber auch, dass Deutschland Erfolg haben muss. Wer folgt
schon einen Vorreiter, der nirgendwohin kommt?
Am So., 26. Dez. 2021 um 12:48 Uhr schrieb Ingo Tessmann
<tessmann(a)tu-harburg.de>de>:
es ging mir nicht um Recht und Ethik, sondern um den
Hinweis auf die Gefahr von Massenpanik, Vandalismus und Bürgerkriegen.
Ich sehe diese Gefahr im Grunde auch.
Ich würde sagen, es ist heute an der Zeit, Hobbes Leviathan noch mal
hervorzukramen, für den Philosophen.
Ich befürchte, dass Hobbes Thema - nicht seine Behandlung des Themas,
das Grundthema - so allgemein ist, dass er unfreiwillig einen
Kommentar auch über unsere heutige Zeit verfasst hat.
Um ehrlich zu sein, ich bin ein bisschen Stolz auf meine Menschheit,
insbesondere sogar auf die Deutschen. Sie haben sich sehr solidarisch
und insgesamt vernünftig verhalten. Soviel guten Willen gegenüber den
Mitmenschen und Vernunft, das es einen gleich wieder ein gewisses
Vertrauen in die Menschheit wiedergibt.
Es ist wohl eine Frage, wie hoch man die Erwartungen hängt.
Am So., 26. Dez. 2021 um 18:19 Uhr schrieb waldemar_hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
der ethikrat gehört nach meiner ansicht komplett in
die mülltonne - die
Ich sehe das ebenfalls als ein Problem.
Unser "Ethik-Rat" ist ja eigentlich das Parlament. Dessen Mitglieder
können abgewählt werden und sind verantwortlich für ihre
Entscheidungen.
Das sehe ich hier ein wenig so wie die Existenzialisten: Der
Entscheider kann seine Entscheidung letztlich nicht auslagern. Bei
einem Ethikrats besteht die Gefahr, dass die Politik sich dahinter
versteckt.
Am So., 26. Dez. 2021 um 23:57 Uhr schrieb Karl Janssen via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Bis Menschen sich zu solchen Cyborgs entwickeln bzw.
zu solchen programmiert werden, ist noch ein
langer Weg. Diesbezüglich kann sich Ingo M. derart kruden, ihm untergeschobene
Vorstellungen
frei machen.
Hier würde ich sogar höflich widerspreche wollen.
Ich werfe hier einen einzigen Namen ein: Neil Harbisson.
Hier ein halbwegs seriöser Artikel über ihn:
https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2017/04/ein-farbenblinder-ku…
Sehr kurz von mir zusammengefasst: Ein eigentlich farbenblinder
Künstler hat sich ein Hirnimplantat einsetzen lassen, mit dem er nun
sogar mehr sieht als wir mit dem menschlichen Auge.
Das mit mit heutiger Technologie und heutigen Wissen bereits sinnvoll
möglich. Ich gehe davon aus, dass wir in den nächste 10 Jahren
weitere, erheblichere Durchbrüche sehen werden.
Nach meiner persönlichen Einschätzung handelt es sich bei Hrn.
Harbisson um einen echten Künstler, einen würdigen Nachfolger von
Leonardo da Vinci. Der hat sich ja auch mit Optik,
Ingenieurswissenschaften, Architektur, Malerei und Anatomie
beschäftigt.
Mit anderen Worten, Leonardo war alles, aber kein einseitiger Maler,
sondern ein Allrounder.