Karl Janssen über PhilWeb schrieb:
Aus Deiner, ausschließlich auf diese Welt gerichtete Sichtweise kannst
Du das Ur-Prinzip schlichtweg nicht erkennen und mit glauben hast Du
es ohnehin nicht :))
Nebenbei: Ein Ur-Prinzip wird per definitionem über dem Absterben von
Lebewesen (in welchen kosmischen Lebensräumen auch immer) stehen, im
Sinne des von Dir postulierten „werden und vergehen“.
als teilantwort auf deine beiden mails von montag-früh:
(1)
ich kann nur diese "in-welt", in der ich nunmal lebe, "erkennen", und
selbst davon nur einen winzigen teil meiner persönlichen
erfahrung/umgebung - ich muss also voraussetzen, dass welt universum-weit
gleich funktioniert, was (gottlob) der fall zu sein scheint (das ist
aber nichts als glaube "dass es so sei") - über welt hinausgehende
sachen kann ich erst recht nicht erleben/erkennen, weshalb ich ihre
postulierungen "ablehne", denn das wäre ein "offenes fass", in dem ich
beliebiges und alles überhaupt denkmögliche "fantasieren" könnte =
hypersemiosen aller arten, die beliebiges "über-weltliches" virtuell
konstruieren könnten
der wichtigste grund für mich aber "überweltliches" abzulehnen ist
(goedels unvollständigkeits-kalkül beseite gelassen) ist, dass in-welt
sich selbst genug zu sein scheint = in-welt kann sich vollkommen selbst
erklären, und benötigt daher kein übergeordnetes system zu ihrer
erklärung, insbesondere nicht solche, die den funktionen und abläufen
von in-welt widersprechen, wie zb die annahme von
göttern/vorsehung/schicksal usw (erinnere dich: "gott und plank'sche
wechselwirkung" = unmöglich), also ist ockhams rasiermesser (lex
parsimoniae) anzuwenden, und der welt "diese ganzen virtuellen bärte"
abzuschneiden, um ihr eigentliches gesicht herauszuarbeiten => wobei
aber, nota bene, wir auf "wirkliche welt" keinerlei zugriff haben
können, da für uns (und alle anderen lebewesen u detektoren)
vermeintlich "wirkliche welt" immer nur der winzige "schnippsel" ist,
den wir, evolutionär bedingt und zum überleben notwendig und deshalb
überlebensgerecht "vorgefärbt" (zb sehen wir farben, wo garkeine sind),
von "wirklicher welt" mitbekommen können, und den wir dann mit
"wirklicher welt" gleichzusetzen gezwungen sind, weil uns
weitergehendere "information" eben völlig fehlt (ein wald ist für uns
nicht "scheinbar grün", sondern wald=grün) = wir sind zwar bestandteile
der "wirklichen welt", leben aber erlebend, geistig, denkend,
wahrnehmend, erwägend, hand-werkend, usw. in "eigen-blasen" (fast wie
astronauten, die in ihren anzügen steckend und überlebend die wirkliche
außenwelt nur äußerst bedingt = als technisch aufbereitetes artefakt,
mitbekommen / astronauten-anzug quasi zweites (technisches) immunsystem,
das aber im prinzip wie unser natives körperlich-geistiges i-system
funktioniert, indem es alle von außen kommenden "signale" abschirmt,
außer jenen, die überlebenswichtig/ beim astronauten "von interesse"
sind, aber auch diese nicht 1:1 einfach passieren lässt, sondern vorher
"aufbereitet" = praktisch "auf- und um-interpretiert" = zb
neutronenfluß
mondoberfläche, der astronaut sieht nicht den neutronenfluß, sondern ein
sensor seines anzugs übersetzt den als wert auf eine skala, die der
astronaut dann abliest, und gedanklich auf die außenwelt 1:1
rücküberträgt - wir stecken als welterlebende im "astronautenanzug"
unseres somatisch-psychischen immunsystems, und können nicht heraus =
wirkliche welt ungefiltert zu erfahren, würde uns direkt töten, so wie
ein astronaut ohne anzug direkt tot wäre
(2)
das berühmt-berüchtigte "werden und vergehen" in welt = freude beim
werden, leid beim vergehen ...,
dabei ist das eine "illusionäre verkennung", eine wechselwirkungen-welt
besteht aus ständigen "wandlungen"/verwandlungen, a wird zu a', dieses
zu a'', usw,
alle "dinge" sind tatsächlich ernstgemeint nur summen von eigenschaften,
und auf diese eigenschaften wirken ww-en, indem sie modifizieren,
alternieren, durch andere ersetzen, usw
"dinge" = summen von {eigenschaften}, und die eigenschaften in diesen
summen können bei einer nächsten ww darauf ganz oder teilweise
wegfallen, oder alterniert werden, womit dann "andere dinge" entstehen,
zb aus einem frischen apfel kann ein alter, schrumpeliger werden, aber
auch theoretisch eine birne, ein pferd, usw, wenn es nicht des prinzip
"gepfadeter ww" gäbe, das bewirkt, dass ein apfel weitgehend ein apfel
und sogar "örtlich konstant" bleibt (die eigenzeiten des
apfelkonglomerates ticken, der eigenraum nicht, während er zb in einer
glasschale altert) usw
einfacher gesagt: in einer ww-welt gibt es nur verwandlung, kein
"vergehen" (das uns immer geradezu "hypnotisiert" in angst und
schrecken
versetzt), noch ein neu-entstehen - das immer-nur-weiter-werden schließt
die wandlungen des jedesmal aus ww neu "geborenen" ein - wenn wir die
wandlungen als "vergehen" und neuentstehen erleben oder interpretieren
wollen, steht uns das natürlich frei, hat aber mit dem weltablauf, so
wie er wirklich ist, nichts zu tun - ein zb gestorbener mensch ist als
mensch mit allen seinen funktionen zwar "vergangen", aber die atome,
moleküle usw seiner leiche sind längst in und mit anderen ww-spielen
befasst, während wir trauernd an särgen stehen, und im prinzip völlig
grundlos zwischen mitleid und entsetzen schwanken
deshalb auch kann ich leute nicht wirklich nachvollziehen, die zb auf
friedhöfen herumstehen, und dabei selbstbezogen (egoistisch) teile ihrer
frühkindlichen erwachsen-residualen animismen-ebene ab-FEIERN, denn
-zufällig stimmt hier religio mit ww-welt überein- die toten liegen
garnicht in den gräbern, sondern sind in form ihrer bestandteile längst
"auferstanden" und in anderen, neuen ww-spielen zugange, zb ein
mütterchen, dass sich über das grab ihres sohnes beugt, sieht nicht die
schäfchenwolken über sich, in denen ein teil des körperwassers ihres
sohnes lautlos über den himmel driftet (ich erinnere irgendwo gelesen zu
haben, dass es irdisch nur etwa 10.000 jahre dauert, bis man in jedem
glas wasser aus dem meer mindestens ein atom findet, dass von einem zu
dieser zeit gestorbenen lebewesen stammt, sodass ich heut in meinem
kaffee längst dinosaurier+vorfahren-moleküle mittrinke, und noch etwa
6000 jahre von heute, werden die leute unweigerlich weltweit pharaonen
mittrinken + mitessen)
unser "gott" ist ein fröhlicher gott = unsere ww-welt ist eine fröhliche
welt, der zumal gehörig "der schalk" im nacken sitzt, indem alles, das
für uns gerade erst "ist", für welt bereits schon längst wieder
"vergangen" und durch ww-modifiziertes ersetzt ist
wh.
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