Am 03.05.2022 um 14:44 schrieb Karl Janssen
<janssen.kja(a)online.de>de>:
Und hier kommt mein Problem. Wenn ich von E. Mach höre oder zu lesen habe, kommt diese
innere Abneigung hoch, die zu erklären, ich mir nicht die Zeit nehmen will. Das Mach‘sche
Prinzip: Ja natürlich- d‘accord, doch alles andere ...?
Hi Karl,
das kann doch nicht Dein Ernst sein!? Mach war einer der kreativsten Naturphilosophen, der
nicht nur Einstein und Heisenberg und wieder Barbour, sondern bereits Russell und
Wittgenstein inspiriert hatte und den ganzen Wiener Kreis nach sich zog. Bei Deinem
nächsten Gang zum Bücherschrank — solltest Du Dir also Machs Mechanik greifen: „Die
Mechanik in ihrer Entwicklung, historisch-kritisch dargestetlt“ von 1883. Falls nicht
vorhanden, unter
archive.org <http://archive.org/> ist der Klassiker downloadbar.
Die Mechanik kann einen nur begeistern, aber auf den Senkel gegangen ist Dir wohl Machs
Immanenzphilosophie aus: „Die Analyse der Empfindungen oder das Verhältnis des Physischen
zum Psychischen“ von 1900. In „Erkenntnis und Interesse" formulierte Habermas
einstmals: „Der Witz seines monistischen Ansatzes ist, daß Elemente im Zusammenhang mit
einem Ich Empfindungen sind, aber in Relation untereinander Merkmale von Körpern.“ Mir
erscheint Machs Ansatz ale eine positivistisch vereinfachte Version der rationalistischen
Monadologie Leibnizens. Den Gedanken werden Philosophen wohl schon einmal weiter verfolgt
haben. Und was ist im Shape Space aus den Machschen Elementen geworden?
IT