Liebe Dankende und Mitdenkende, Streitende und Mitstreitende :-),
Danke für die vielen Anregungen, die ich genutzt habe, zuletzt auch den Hinweis auf das
Konzept von Gregory Chaitin.
Ich möchte für die, die es interessiert gerne den aktuellen Stand meiner Überlegungen zur
Diskussion stellen. Ich suche weiter, habe keine fertige Lösung, brauche Kritik und
Korrektur, und danke schon vorab dafür.
Hier also mein jetziger Stand, dargestellt als die zwei Fröhlichschen Vermutungen (wir
sind ja bescheiden, und die Fermatsche ist ein Kinderspiel dagegen, vor allem, was meine
erste - äußerst ansprichsvolle Vermutung angeht…):
Die erste Fröhlichsche Vermutung ist, dass es heute Abend etwas Gutes zu essen gibt.
Die zweite Fröhlichsche Vermutung ist, dass es zwei Formen algebraischer Energien gibt,
eine Eigen-Aktions- und dann eine Eigen-mit-Nicht-Eigen-Interaktionsenergie, die sich
einmal auf das Herausschälen aus einer anfangs indifferenten, dann perspektivisch als
different „gesehenen“ Umgebung als eine unterscheidbar sich wiederholende Identität
beziehen, und ein andermal auf die das Eigensein im diesem Eigensein entsprechenden Weise
mit dem Nicht-Eigenen vermittelt, im Ergebnis erfolgreich ausbalanciert. Auf beide
Energien ist nur ex post zu schließen. Die „Größe“ der einen hat mit der „Größe“ der
anderen nicht systematisch zu tun. Beide Formen der algebraischen Energie lassen sich
nicht auf metrische Systeme abbilden und der Energieerhaltungssatz greift auch nicht, weil
sich das Eingebettet-Sein-In… immer weiter fortsetzen lässt, so dass es sich grundsätzlich
um zentrisch geformte, darin aber nach außen offene Systeme handelt. Die Offenheit nach
Außen ist dabei keine dekontextualisiert- / vollständig verdinglicht-absolute, indem sie
das Außen grundsätzlich unbestimmt und fremd sein lässt, sondern eine doppelt geformte:
einesteils durch die Wahl einer bestimmten, nämlich durch das jeweilige Eigen-Sein
bestimmten Perspektive, aus der heraus das Außen angesprochen wird, und andererseits durch
die gleichfalls von Innen mitbestimmte besondere Art, in der auf das Außen zugegangen wird
und mit ihm interagiert / kommuniziert wird.
Beide Beschreibungen der algebraisch-semantischen Energie beinhalten eine Jeweiligkeit der
Perspektive, die naturgemäß vom Jeweiligen und nicht vom nicht-jeweiligen Außen ausgeht,
also vom Innen. Die Bestimmtheit einer Perspektive als semantische Gerichtetheit ist in
der Energie von vornherein und als diese mit-charakterisierend enthalten. Diese nach dem
Ausschlussprinzip, dem einfachen So-Sein folgend beinhaltete Sonderung im Hinblick darauf,
worauf und dann wie die Energie wirkt ist in den metrischen Energiebeschreibungen meines
Wissens nicht enthalten. Hier sind die Energien so aufgefasst, dass die Passung immer
schon und einfach vorausgesetzt wird, und nichts ist, was erst geprüft und dann erstellt,
eingerichtet werden müsste. Insofern sind die metrischen Energien im Hinblick auf ihr
Außen blind und indifferent aufgefasst.
Die Binnengestalt dessen was Dank der herausschälenden und dann in der
Innen-mit-Außen-Balance haltenden, insofern umfassenden, umgreifenden, einen Binnenraum
umhüllenden, als Hülle auch das Außen mitbestimmenden Energie sich entfaltet und bewährt,
diese Binnengestalt-im-besonders-angesprochenen-Außen ist ein Symmetrie-geprägter
Mikrokosmos, aber die Symmetrisierung klingt aus, je bedeutungsmäßig „weiter“ ins
bedeutungsmäßige „Außen“ die „Erstreckung“ reicht.
Für beide Formen der algebraisch-semantischen Energie gilt, dass sie die Verbindung zur
Wurzel des distinkten Innen beizubehalten sichern, dass sie die sequentielle Kohärenz im
Sinn des beibehaltenen, fortgesetzten Flusses, die beibehaltene Verbindung des Strömens zu
seiner Quelle energetisieren.
Faktisch bewirkt das, dass sich die Verwirklichungsebene als Abbildungsebene von ihrem
ermöglichenden Grund nicht abhebt, sondern produktiv mit diesem verbunden bleibt.
Zusammengefasst gibt es somit zwei grundverschiedene Arten von semantischer Energie:
· Algebraische Binnen-Symmetrie-Erzeugungsenergie
· Algebraische Binnen-Symmetrie-Erhaltungsenergie
Beide Arten von Energie sind von vornherein bezogen und lassen sich daher nicht ohne Bezug
auf die Jeweiligkeit des Innen und die Jeweiligkeit seines Blicks nach Außen, also als
nicht-bezogene solche abbilden und quantifizieren. Es sind Energieformen, die einen
binnen-symmetrischen Pol in asymmetrischer Weise mit einem jeweiligen Außen-Pol verbinden.
Das Innen-Außen-Paar ist somit je einseitig bestimmt, das Außen ist von der
Innen-Perspektive mitbestimmt, insofern ist es zwingend auf das Innen bezogen. Man könnte
den Energieformen allenfalls Gradienten zuordnen, die aber in Bezug auf die eine Seite
nicht verallgemeinerbar sind, weil es distinkte Innen sind, und, weil dieses distinkte
Innen die Perspektive auf das jeweilige Außen bestimmt (Jakob von Uexküll, die Außenwelt
z. B. einer Zecke…), so dass sie auch nicht in Bezug auf ihre andere Seite
verallgemeinerbar sind, weil es sich bei dieser nicht um ein allgemeines, als solches
neutral gesetztes, absolutes Außen handelt, sondern eines, das über die Perspektive vom
jeweiligen Innen „mitbestimmt“ / mit ausgewählt ist. Die Verschränkung der beiden Pole ist
nicht symmetrisch, wie in der Teilchenphysik beschrieben, sondern intrinsisch
asymmetrisch, mit einer in Binnen-Symmetrie „geschlossenen“ und einer zum Unbestimmten hin
sich verdünnenden und schließlich unbestimmt-offen werdenden Außenseite. Der „Raum“, in
dem das Innen im Außen existiert ist somit ebenfalls ein jeweiliger, und kein neutraler,
potentiell leerer Raum. Es ist ein bestimmter Raum, ein gestimmter Raum, ein um ein
gesetztes Innen herum konstruierter Beziehungsraum. Daher greifen allgemeine
Vektordarstellungen auch nicht, weil die Vektorbeschreibung einen allgemeingültigen, vom
jeweiligen Innen vollständig abzulösenden Raum voraussetzt.
Viele, trotz allem derzeitigen Murks weiter unverzagte Grüße,
Thomas
Am 03.03.2021 um 17:08 schrieb waldemar_hammel via
Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
[Philweb]
Von: waldemar_hammel <waha3103x(a)googlemail.com>
Betreff: Aw: [Philweb] Neoklassische Philosophie?
Datum: 3. März 2021 um 17:42:09 MEZ
An: "K. Janssen" <janssen.kja(a)online.de>de>, philweb
<Philweb(a)lists.philo.at>
Am 03.03.2021 um 11:00 schrieb K. Janssen:
So und das ist doch einerseits Grundlage eines
großartigen Plädoyers, unausweichlich im Menschen angelegte Unzulänglichkeiten billigen zu
können/sollen!
lieber karl,
so sehr ich auch deiner einstellung zum menschen sehr gerne beipflichten würde, ich kanns
nicht, in anbetracht des zustandes der welt und des menschlichen in ihr, kann ichs nicht
!
der mensch ist für mich eine katastrophale evolutionäre fehlentwicklung, denn es sind
keine "unzulänglichkeiten" = kleinen fehler, die ihn kennzeichnen, sondern
katastrophale fehler in ihn eingebaut
oder willst du ernsthaft die sozialen, ökonomischen verhältnisse auf diesem globus als
kleinere unzulänglichkeiten bezeichnen (die korrigierbar wären), oder die ganz offenbare
freude an kriegen aller arten und ihren grausamen folgen (mensch kämpft nicht nur
inbrünstig gern, sondern er leidet auch mit inbrunst gerne), oder das tief angelegte
psychische und generelle kannibalisieren der eigenen art (stark frisst schwach auf
ungezählte weisen), oder das vorsätzliche und nicht abzustellende vernichten der gesamten
biosphäre dieses planeten durch den menschen, oder die menschliche übervermehrung über
alle vernünftigen grenzen hinaus - all sowas nur "unzulänglichkeiten des
menschen" (die abstellbar wäre, korrigierbar?)
In der Juristerei gilt Billigung als
ausgleichendes Prinzip niemals herstellbarer/verfügbarer Gerechtigkeit. Christen sprechen
von Barmherzigkeit zum Ausgleich menschlicher Unzulänglichkeit und Fehlbarkeit. Techniker
sprechen von Toleranz, andere von Nachsicht und so weiter in diesem Sinne.
technische toleranz? nachsicht?
dann frage mal die ca 100 mio leute, die weltweit auf dauerfluchten vor hunger,
umweltvernichtung, krieg, wassermangel usw usw + dabei nirgendwo gewollt sind, und die
sehr viel zahlreicheren, die noch sesshaft sind, und in unvorstellbarem elend schön
langsam vor sich hin krepieren (beispiel: südamerika) => all sowas kleine
unzulänglichkeiten des menschen?, während anderswo einzelne derart das gesamte
kannibalisieren, dass sie 100derte von milliarden und gar billionen gelder auf ihren
konten haben
zb jede tasse kaffee, die ich hier trinke, ist das tatsächliche blut und elend
südamerikas, nicht metaphorisch, sondern wirklich, real ..., und ich kann nicht mit einem
dortigen menschen ein abkommen schließen, dass er mir meinen kaffee zu einem "fairen
preis" liefert (ich habs real versucht), weil gesetze, zölle, sog
"handelsabkommen" usw genau das verhindern = dazu sind sie erfunden = das
dortige elend ist also "von hier aus" gewollt, es ist absichtliches
kannibalisieren (schauderhaft: mensch frisst mensch, und nicht metaphorisch, sondern echt)
!
Und weil wir grad' wieder bei Christen sind
(oder bei Deinem "Dr.med.Gott"). Eine meiner Hauptkritik gegen Religion (insbes.
der Art ihrer Vermittlung) ist aber genau dieses Kleinreden des Menschen:
Luther, beispielsweise, der in seinem Glaubensfundamentalismus als Feind von Vernunft
(des Teufels Hure) und Philosophie (gegen die es zu wüten gilt) elementar gegen dieses von
Kants vermittelte „Sapere aude“ steht; eben die Aufforderung sich seines eigenen
Verstandes zu bedienen, und demzufolge der Vernunft Raum zu geben, den Menschen als
selbstbewusstes Kulturwesen im Zusammenspiel mit der Lebenswelt zu reflektieren und ihn
nicht als lediglich „göttlicher Gnade“ ausgelieferte Kreatur sehen zu müssen.
Also diesbezüglich: Lieber Nietzsche als Luther.
obwohl "evangelisch" aufgewachsen, habe ich luther und seine entourage nie
gemocht, und dies nicht nur wegen seiner judenfeindlichkeit, sondern gerade wegen seiner
"machungen", mit denen er der catholica, die bis heute im absterben liegt, sowas
wie eine neue pseudo-"rationale" grundlage verpassen wollte,
ich lehne die catholica zwar komplett ab (ELI!), aber luther und die folgen lehne ich,
wie alle anderen abspaltungen, sogar hyper-ab, da sie lediglich -zumal untaugliche-
versuche darstellten und bis heute in form immer neuer abspaltungen darstellen, das
eigentliche "untier" überleben zu lassen
abspaltuungen zudem fast immer mit intialen "erweckungserlebnissen", genauso
bei luther, der von einem blitzeinschlag "erleuchtet" wurde,
nu ja, hätte hätte fahrradkette der blitz ihn nur richtig getroffen, wäre der welt
seither auch viel leiden erspart geblieben ...
(ich habe selbst ebenfalls einen blitzschlag aus der nähe erlebt, so nahe, dass mich
warme luft anströmte, vor augen alles überblendende lichtflut - ich wurde natürlich
ebenfalls erleuchtet, und zwar mit der weisheit, dass man bei gewitter tatsächlich am
besten im haus bleibt, und nicht, wie ich damals, im garten herumtappen soll)
Lutheranern zum Trost: Hure ist im benannten
Kontext als Versucherin zu sehen (das AT belässt das geschickterweise beim Tier – der
Schlange); Versucherin wohl deshalb, weil sie „meinet, alles was ihr einfelt, und der
Teuffel ins herz gibt, sol der heilig Geist sein“.
Hier zeigt sich – wie so oft – dass man schon genau recherchieren (diesbzgl. Disputation
„de homine“) muss und nicht „Schlagworte und Redensarten“ unbesehen nachplappert.
das mit hure ist klar, zb aucch "die große hure babylon" usf.
Meine Grundaussage will sein, den Menschen nicht
(trotz beliebiger Unzulänglichkeiten) kleinreden, sondern im Sinne der hier zuletzt
erwähnten Optimierung kosmischer „Systeme“ (und was anderes als Kosmos ist der Mensch? -
Sternenstaub doch, oder?) als ein und durch verbesserungswürdiges aber auch -fähiges Wesen
zu sehen :-))
ein lernfähiges und somit verbesserungsfähiges wesen ist der mensch m.m. nach eben gerade
marginal nicht, weil er im groben immer so weiter macht wie seit urzeiten: wie ein blödes
kind, das alles was es anfasst, früher oder später kaputtmacht
Das bedeutet unweigerlich, das zu Diskutierende
(Auszutauschende) nicht stets in grundsätzlicher Verabsolutierung darzustellen, sondern
(quasi als Perspektivenwechsel) auch mal statt des Indikativ das Konjunktiv zu verwenden.
jawoll, ich habe auch diesen hinweis verstanden !
ich soll zukünftig nur noch im konjunktiv und futur-2 schreiben - hihi
ich würde Dich und die runde gegrüßt haben, äh, hätten?,
wh.
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