Am 18.08.21 um 20:40 schrieb Karl Janssen:
Wenn die Dinge der Welt klärende Beschäftigung
mit dem Rabenparadoxon
am Mangel von Intelligenz scheitern sollte, trifft mich das
insbesondere. Abgesehen von fehlender Intelligenz als schlichtweg
vorliegender Dummheit würde ich die Begrifflichkeit von Intelligenz
durchaus differenziert werten.
So einfach ist es wohl nicht, aber ok. Die Leute bemühen sich enorm,
allein an diesem Mini-Satz. Darunter sind viele intelligente Leute.
Als Minimalist und manchmal Monist benutze ich nur die Person (nicht
die Leute, den "wir") und den Betrachter, es kann aber auch
"Über-Betrachter" geben, und per Fiktion sind diese intelligenter als
die Personen. Hoffentlich merkt niemand, dass der Betrachter auch noch
von dem Schreibenden beschrieben wird, so dass dieser den Anspruch
haben könnte, "über-intelligent" zu sein, nicht so in dem
psychologischen Sinne wie du es andeutest, sondern er muss die unter
ihm vor sich gehenden Ebenen alle überblicken können. Es geht also
hier um die Carnap-sche Relativität im Begriff, hier den
Intelligenz-Begriff, ich denke du verstehst, ohne dass ich weiter
aushole. Er schrieb, dass sobald ein Begriff vergleichbare Größen hat,
er schon einen Wert hat, aber wenn er quantifizierbar ist, einen
größeren. Das schreibe ich nur andeutungsweise, ungenau, weil ich dann
nicht begrifflich denke, wenn ich mit den Sachen konfrontiert bin.
Denn begrifflich kann der Intelligenzbegriff auch differenziert
werden. Etwa in eine mathematische, oder eine
auf-Bäumen-sich-schwingende, oder eine Tanzintelligenz, oder eine für
Geistiges, Mystisches, Religion, wenn wir schon dabei sind, ohne das
Reizthema anzugehen, haha.
Mir war beispielsweise Logik eine unverzichtbare
Hilfe beim Schaltungsentwurf elektronischer Baugruppen; das leisten heute Automaten.
Aussagenlogik resp. prädikatenlogische Interpretationen im nichttechnischen Bereich
hingegen sind nicht meine Favoriten und ich hätte nichts einzuwenden, würde diese ebenso
durch Automaten (mittels KI) erfolgen; dieses nervtötende wenn/dann oder das ewige „wenn
und aber“ versuche ich eher mit (zumindest mir geeignet erscheinenden), dem
Alltagsverstand entlehnter Kombinatorik zu umgehen.
Das ist es ja, mir geht es so ähnlich, deswegen stelle ich meine Frage
genauer, das habe ich versäumt:
Gibt es ein Programm, das eine "Proposition initiale" so wie hier in
der französischen Wikipedia-Seite
https://fr.wikipedia.org/wiki/Paradoxe_de_Hempel
in verschiedene Folgesätze automatisch wie hier herstellt:
Syntaxe logique Langue naturelle
*Proposition initiale* Si p {\displaystyle p} p alors q
{\displaystyle q} q ou p ⇒ q {\displaystyle p\Rightarrow q}
{\displaystyle p\Rightarrow q} « /Si un être est un corbeau alors cet
être est noir/ »
*Contraposée* Si ¬ q {\displaystyle \lnot q} {\displaystyle \lnot q}
alors ¬ p {\displaystyle \lnot p} \lnot p ou ¬ q ⇒ ¬ p {\displaystyle
\lnot q\Rightarrow \lnot p} {\displaystyle \lnot q\Rightarrow \lnot p}
« /Si un être n’est pas noir alors ce n’est pas un corbeau/ »
*Signification* On n’a pas ¬ q {\displaystyle \lnot q} {\displaystyle
\lnot q} vrai et ¬ p {\displaystyle \lnot p} \lnot p faux « /On n’a
pas d’êtres non noirs qui soient des corbeaux/ »
*Conclusion* On n’a pas q {\displaystyle q} q faux et p
{\displaystyle p} p vrai « /La souris blanche n’est pas noire et
n’est pas un corbeau/ »
Das dürfte doch einfach sein für einen perfekten Programmierer, wie
sie sich hier in Philweb scharenweise tummeln. Denn in Wikipedia und
anderswo tummeln sich auch Personen, die sich über so ein Programm
freuen würden, nicht nur ich. Das fiktive Programm wäre perfekt, wenn
es auch die dritte Spalte hier in etwa herstellen könnte. Und das
Programm müsste mehr als drei weitere Sätze ausdrucken. Analog dazu
mit mathematischen Sätzen, das brauche ich nicht zu wiederholen. Oder
schwebt mir da ein Ideal vor, das es nicht geben kann?
Nebenbei bemerkt, die Seiten in den verschiedenen Sprachen sind sehr
verschieden im Aufbau und mit den Wörtern, die auf die Sachen zugehen.
Nach der Herstellung einer vollständigen Tabelle mit allen möglichen
Folgesätzen könnte die Frage gestellt werden: Welcher Satz hilft der
Person? Wie kann er helfen? Was der Unterschied der verschiedenen
Sätze in Bezug auf Relevanz, ... kann im Anschluss besser diskutiert
werden, wenn die gefolgerten Sätze alle vorliegen.
Ich hatte die von Dir erstellte und kürzlich
hier „verlinkte“ Abhandlung (Ursache/Plan/Böses/Sanktion) auf „Weltordnung“ gelesen und
finde darin eine Fülle von erläuternden Beispielen zum jeweiligen Explanandum. Wenn
letzteres auf die Erklärung einer Person bezogen ist, trifft tatsächlich der von Dir
erwähnte Umstand zu, dass sie dem Betrachter zunächst als „schwarze Kiste“ ( die berühmte
Black Box) erscheint;
Danke, dass du das alles gelesen hast, es ist noch im vorläufigen
Stadium. Zum Bösen gehört die Person, welche bestimmte Sachen böse
ansieht, eine entsprechende Liste der bösen Sachen macht, mit der
Bemerkung zu jeder bösen Sache, wie böse sie denn ist, und die weitere
Person, welche Kraft für die Sanktion hat, wenn nicht noch eine weiter
Person die Aufgabe übernimmt die Sanktionen zu bestimmen, dann wären
fünf Personen vorhanden, und nicht vier. Das ist alles sehr
zeitaufwändig. Und ich bin schon wieder bei einer anderen Sache.
ich sage zunächst, da spätestens seit Freud
hinreichende „Werkzeuge“ der (Tiefen)Psychologie verfügbar sind,
Hieran zweifle ich nicht nur, sondern denke, dass es mit den
"hinreichenden Werkzeugen" keinen Fortschritt geben kann. Zum Glück
sah Freud das ein, und änderte seine Werkzeuge ständig, das ist
löblich, der Mann bemühte sich sehr.
um diese „Kiste“ zu öffnen. Doch hierzu muss man
nicht unbedingt die Wissenschaft bemühen, wie wir es alle wissen: Wiederum der „gesunde
Menschenverstand“ läßt relativ bald erkennen, wes Geistes Kind man ist.
Ja, aber es ist nicht so kompliziert, weil die falschen Wörter benutzt
werden, und mit ihnen die Innensachen erklärt werden. Und das ist ein
Fehler. Es hat nichts mit dem gesunden Menschenverstand zu tun, der
eben die Wörter benutzt, die ihm vorliegen. Und gerade da liegt das
Problem. Wenn die Information als Begriff benutzt wird, entsteht
dasselbe Problem wie wenn gesagt wird, da sei ein Verstand im "ghost
in the machine".
Rabenparadox, Explanans und Explanandum, alles
perfekt aufbereitete Begrifflichkeiten,
Ich zweifle auch hier, dass die Sache perfekt aufbereitet ist. Ich
habe schon mal das Empirische vom Rationalen in der Sache getrennt,
und diese Descartes-Trennung haben die "Großen" leider nicht gemacht.
Hempel hat vermutlich recht damit, wenn er die Bemerkungen zum roten
Fuchs abweist. Aber damit ist es nicht getan. Sehe dir die drei
Artikel an in deutsch, englisch, französisch, da ist alles anders
aufbereitet. Und kann es perfekt aufbereitet sein, wenn es so
verschieden aufbereitet ist? Ja, kann es ok, aber so einfach ist es nicht.
die jedoch zum allgemeinen Verständnis eines
Sachverhaltes zu dessen schlüssiger, umfassenden Beschreibung hin konvergieren müssen: das
perfekte Explanandum eben, sollte es dieses jemals geben.
Schön wäre es, aber das ist eine andere Frage.
Gruß
Joseph