Hallo,
ich mache mal eine Sammelantwort, in der Hoffnung, zumindest nichts
übertrieben Dummes zu schreiben:
Am Fr., 20. Aug. 2021 um 18:45 Uhr schrieb waldemar_hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
wechselt pro sekunde mindest 10 hoch 79 mal seine
identität = der
semantische abstand zwischen dem startenden pfeil und dem nach 1 meter
flug beträgt also mindestens
Diese Antwort funktioniert nur unter der Bedingung, dass die Welt auf
Planck-Einheiten aufgebaut ist.
Das ist meiner, meinen Kenntnisstand und ich habe mir da Rat bei einem
Physiker geholt, derzeit nicht erwiesen. Es gibt Wissenschaftler, die
davon ausgehen, es hat aber den Status einer Vermutung.
Vergleichbar mit den Vermutungen in der Mathematik.
Es gibt sogar mindestens einen Forscher, der das Problem als
prinzipiell unlösbar einschätzt.
Die Mathematik kommt mit unendlichen Kontinuitäten wunderbar aus.
das ist zwar völlig richtig, aber er hätte einfacher
darauf kommen
können, indem ohne funktionierende körperphysiologie auch das denken
nicht gelingen will,
Dann hätte doch das gesamte Gedankenspiel von Cartes nicht mehr
funktioniert. Er stellt sich vor, dass alle Wahrnehmungen falsch sind
und erkennt dann ausgehend davon, dass zumindest er, der Wahrnimmt,
dann richtig sein muss.
Das war sozusagen der "Urknall" der neuzeitlichen Philosophie. Und die
war mglw. sogar problembehafteter als die damals gelobte Scholastische
Vorgängerversion.
Auch Cartes brauchte am Ende, um wieder zur Außenwelt zu gelangen,
Gott. Da Gott gut ist, würde er die Menschen nicht täuschen. Ergo
sehen wir die Welt grundsätzlich so, wie sie ist.
Genau das ist aber ein Problem für die Naturalisten, Anhänger
Evolutionärer Erkenntnistheorien und solche Denker wie Nietzsche.
Streng genommen ist die Annahme, dass unsere Wahrnehmung stimmt dann
willkürlich. Wir erkennen nicht die Wahrheit, um zu überleben,
sondern was wir zum Überleben erkennen müssen, das heißen wir dann
Wahrheit.
descartes, auf die füße gestellt, müsste also etwa
heißen:
"Auch behaupte ich nicht, daß das denkende Ding und das Denken oder
der Verstand (wenn darunter die Fähigkeit zu denken verstanden wird)
dasselbe sei, sondern nur wenn unter Verstand das Ding verstanden
wird, welches denkt.[...]Hobbes behauptet, es wäre möglich, daß das
denkende Ding etwas Körperliches wäre, eine Möglichkeit, die zwar von
mir nicht angenommen, aber auch nicht widerlegt sei. Das ist falsch;
ich habe die gegenteilige Annahme nicht zu der Grundlage meines
Schlusses gemacht, sondern sie ausdrücklich bis zur sechsten
Meditation unbestimmt gelassen, wo sie bewiesen wird.[...]Aber ohne
jeden Grund und gegen allen Sprachgebrauch und jede Logik fügt er
hinzu, daß daraus zu folgern scheine, daß das denkende Ding etwas
Körperliches sei."
Quelle:
Thomas Hobbes: Grundzüge der Philosophie. Erster Teil: Lehre vom
Körper. Leipzig 1949, S. 164-168.
http://www.zeno.org/nid/20009184724
Urteil selbst.
Am So., 8. Aug. 2021 um 18:51 Uhr schrieb Ingo Tessmann
<tessmann(a)tu-harburg.de>de>:
damit Du Dich nicht ignoriert fühlst:
Bei mir kommen viele Beiträge unter der Überschrift "Einwurf" gar nicht mehr
an.
Am Mi., 18. Aug. 2021 um 15:20 Uhr schrieb K. Janssen via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Einfachheit schlägt Kompliziertheit
Eine Philosophie, über die man durchaus nachdenken könnte.
Am Mi., 18. Aug. 2021 um 22:14 Uhr schrieb Joseph Hipp via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
>> Aussagenlogik resp. prädikatenlogische
Interpretationen im nichttechnischen Bereich hingegen sind nicht meine Favoriten und ich
hätte nichts einzuwenden, würde diese ebenso durch Automaten (mittels KI) erfolgen; dieses
nervtötende wenn/dann oder das ewige „wenn und aber“ versuche ich eher mit (zumindest mir
geeignet erscheinenden), dem Alltagsverstand entlehnter Kombinatorik zu umgehen.
Wir sind bereits auf einen guten Weg dorthin.
Es gibt den Versuch des Einsatzes von KI in der Metaphysik.
Am Do., 19. Aug. 2021 um 01:38 Uhr schrieb K. Janssen via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Der von Dir erwähnte "Über-Betrachter" hat
für mein Dafürhalten eine
herausragende (im Wortsinne überragende) Funktion: So versuche ich
manchmal, mich gedanklich auf einen hohen Turm zu versetzen, von dem aus
ich auf das "Gewusel da unten" sehe, dabei vor allem auch mein
Rollenspiel beobachte und dies kritisch zu bewerten suche.
Solch einen "Überbetrachter" postulieren ja auch manche Ethiken und
sonstige Philosophien.
Objektivität sozusagen als der Standpunkt einer hypothetischen,
allwissenden Person.
seinen wichtigen Beitrag zur Philosophie (insbes.
deren
transdisziplinäre Verbindung zu Mathematik und damit zur Logik)
marginalisieren zu wollen.
Bis ins 19. Jahrhundert war Logik in der Tat mehr Philosophie als
Mathematik. Erst durch die Arbeiten von Frege und einigen anderen
Vordenker hat sich das geändert.
Das ist insofern historisch interessant, weil es zu dieser Zeit auch
eine sehr starke psychologistische Strömung gab, die die "Denkgesetze"
der Logik auf psychologische Gesetzmäßigkeiten zurückführten.
Entscheidend dabei ist vordergründig nicht die
Gestaltung des
Programmablaufs, sondern das in der Wissensbasis repräsentierte formale
Expertenwissen, das vornehmlich als Regel-Interpretation von
„wenn-dann-Folgen“ programmgesteuert in eben computergestützte
Handlungsanweisungen etc. umgesetzt wird.
"Baue dumme Algorithmen, die auf schlaue Datenbanken zugreifen".
Allgemein eine gute Regeln, auch weil Datenbanken durch Endanwender
und andere Systeme einfach besser zu bearbeiten sind als das
vollständige Umschreibe der Algos.
Damit wird deutlich, dass die von Dir gestellte
Aufgabe, gemäß einer
signifikant gültigen Schlussfolgerung aus Ausgangs- und Gegenthese
bezüglich eindeutiger Prämissen zu lösen wäre. Diese Lösung wäre dennoch
eine theoretische, da es (zwar sehr selten) auch weiße Raben gibt (damit
ist nicht die Caritas gemeint o.ä. Institutionen).
"Da ist es nun einfach unwahr, dass wir von allen Fischen z. B. die
gemeinsamen Eigenschaften abstrahieren und dann im Begriff 'Fisch'
vereinigen. Dazu mußten wir den Begriff 'Fisch' schon vorher haben. Es
wiederholt sich da der Grundirrtum aller formalen Logik, dass sie die
Entstehung des Begriffs im Kopfe des Schülers mit der Entstehung im
Menschengeschlechte verwechselt.[...]'Fisch' war ganz pöbelhaft, was
im Wrasser lebte und so ungefähr aussah wie ein Hecht oder Karpfen
oder was sonst der Gattung das Bild gab.[..]Man hat künstlich den
Begriff Säugetier geschaffen und die Walfische unter sie gereiht. Wer
aber kann sagen, ob das 'Säugen' ein wesentlicheres Kennzeichen sei,
als das 'im Wasser leben'?[...]Da glaubte man, sie wären einander
durchaus ähnlich und benannte sie mit einem gemeinsamen Namen: Fisch.
Nun zog man lustig ganz wichtige Schlüsse. Der Walfisch ist ein Fisch,
also wird er wohl durch Kiemen atmen. Die Neunauge ist ein Fisch, also
wird sie wohl . . ."
Berühmt ist ja der scholastische Lehrsatz mit den schwarzen Schwänen,
den ein Entdecker dann umwarf.
„The Emperor's New Mind“. Natürlich ist das
mühselig und so kann man
weiterhin zum Thema nicht berechenbarerEigenschaften des menschlichen
Denkens (noncomputable characteristics of human mind) beliebige
Information im iNet finden.
Penrose ist nicht der Einzige, der in diese Richtung denkt.
Aber, seien wir ehrlich, er steht damit eben konträr zur Tendenz unserer Epoche.
Heute wird der menschliche Geist gedacht als eine Art sehr komplexer
Computer, der sich aber letztlich auf eine "Turing-Maschine"
zurückführen lässt.
Ich traue mich nicht, in diesem Zusammenhang ein Urteil zu sprechen.
Penrose unbestreitbare Intelligenz macht seinen Standpunkt allerdings
auch vor Leuten diskutabel, die ihn sonst ablehnen, ignorieren oder
lächerlich machen würden, wie etwa naturalistischen Philosophen und
einigen Neurowissenschaftlern.
Die Mehrheit der Neurologen ist der Ansicht, dass Quantenprozesse bei
der Entstehung des Gehirns keine Rolle spielen und das Bild des
Gehirns als eine Art großen Computer ist letztlich verbreitet, wenn
auch nicht von allen geteilt.