-------- Ursprüngliche Nachricht --------
Von: Claus Zimmermann <mail(a)clauszimmermann.de>
Gesendet: 26. Oktober 2021 00:29:31 MESZ
An: Joseph Hipp <info(a)weltordnung.de>
Betreff: Re: [Philweb] Betrachtung - Betrachter und Vaihinger-Fiktion
Am 26. Oktober 2021 00:07:04 MESZ schrieb Joseph Hipp <info(a)weltordnung.de>de>:
Am 23.10.21 um 03:53 schrieb Claus Zimmermann:
Joseph, ich bitte dich, man kann doch wohl
unproblematisch feststellen, daß man oder jemand gefesselt ist und nicht tun kann, was
man/er will. Wie du siehst, bestehe ich nicht auf der ersten Person. Darauf kommt es hier
m.E. nicht an.
Es ging nur um eine Situation, in der wir ausnahmsweise bei einfachen Handlungen zwischen
tun und wollen unterscheiden.In diesem Fall könnte es sich ja auch um ein Spiel handeln,
bei dem man freiwillig mitmacht. Wir würden dann zwischen echt und gespielt unterscheiden
im Gegensatz zum Normalfall, in dem wir nicht verstehen, was es heissen soll, daß jemand
wollte, aber nicht konnte.
Allerdings kann eine Handlungsneigung einen Schritt vor der Handlung stehenbleiben oder,
besser gesagt, so eine Situationsbeschreibung ist nicht unverständlich. Wo der eine
"Handlungsneigung" sagt, sagt der andere vielleicht"wollen". Die
Regeln sind wie so oft in der Umgangssprache nicht ganz eindeutig, (Eine
"Entscheidung" müsste sich aber doch durch Taten oder Versuche ausdrücken.)
Abhilfe: man verständigt sich über den Wortgebrauch. Ich habe mit wollen nicht nur eine
Neigung gemeint. (Ich glaube, das ist keine besonders eigenwillige Ausdrucksweise.)
Kann man im Libet-Experiment überhaupt von Handlungsneigung oder -abneigung reden? Es
spricht nichts dafür oder dagegen, zu einem bestimmten Zeitpunkt die Hand zu heben oder es
zu lassen - kein Trieb, keine Empfindung, keine dauernde oder plötzliche Gefahr, keine
Überzeugung, kein Plan. Man tut es einfach so unter den Bedingungen des Experiments, die
sich vielleicht auf die Gehirnaktivitäten auswirken. Warum hätte man sonst die Hand heben
und das Gehirn die Aktion in die Wege leiten sollen?
Mir scheint das Experiment nur zu zeigen, daß vor der Handbewegung eine bestimmte
Gehirnaktivität stattfindet. Ich würde vermuten, daß die Gehirnaktivitäten außerhalb der
Laborsituation nicht ganz unabhängig von handlungsrelevanten Umständen wie den genannten
sind.
Grüsse, Claus
Ich habe angefangen, dein Beispiel ein wenig zu bedenken, es spielt
keine Rolle, ob ich dem Obigen zustimme oder nicht, ob ich es verstehe
oder nicht, ich werde trotzdem vermutlich auch inhaltlich darauf
antworten, nachdem ich besser auf dein Beispiel eingehe, ich habe schon
ein wenig vorbereitet, bitte warte noch. Es geht mir auch nicht einmal
darum, zu prüfen, was ich ich von oben herab zum zitierten Text denke
und verstehe.
Nun habe ich sehr viel Zeit gebraucht, zu zeigen, wie sehr du vom Thema
abgewichen bist, Resultat ist der folgende allgemeine Text:
https://weltordnung.de/Textzugang-Verstoss.html.
Dort geht es allgemein um den korrekten Zugang zu einem Text.
Ich habe ganz konkrete Fragen, insbesondere zur Grafik des Textes zum
Bereitschaftspotential gestellt. Ich suche noch immer, alles zu
verstehen, bin noch nicht weiter gekommen.
Gruß
Joseph
Hallo Josef,
Ich gebe zu, daß ich auf diese Fragen nicht eingegangen bin. Ich habe im Moment keine Zeit
dazu. Ich habe nur versucht, auf deine Ausgangsfrage zu antworten, ob jemand etwas zu
diesem Experiment sagen möchte.
Claus