Am 02.02.2021 um 12:13 schrieb waldemar_hammel:
Am 01.02.2021 um 18:51 schrieb Karl Janssen:
Also Kopf hoch und voller Vorfreude auf das Ende
von Covid sein. Dann
wechseln wir alle wieder in den Gesellschaftsmodus. Heißt hier im
österreichisch-bayerischen Grenzgebiet endlich wieder Biergarten,
Brotzeit, eine Mass > und vor allem Gemütlichkeit.
Im hohen Norden möchte ich dann mit Familie wieder die herrliche
Weite von Nord- oder Ostsee, den Wind und die gute Luft, beste
Fischgerichte und die liebenswerte Kauzigkeit der Menschen erleben.
Also Grund genug für jede Menge (Vor)Freude auf Leben.
lieber karl,
das oben geschriebene klingt für mich wie:
"juhu, der erste weltkrieg ist vorbei, und jedenfalls WIR leben noch,
also lasst uns alles vergessen, und rein ins volle leben ..."
und tätsächlich reagieren menschen so, mit "kurzem gedächtnis" und
selbstverliebt und verdrängung insbesondere kognitiver dissonanzen ...
"Kurzes Gedächtnis" sollte nicht unbedingt sein und dennoch ist es
psychologisch bisweilen wichtig, Geschehnisse (insbes. Traumata) hinter
sich zu lassen; zwar tatsächlich nicht durch Verdrängung sondern durch
Verarbeitung. Tragische Ereignisse hinter sich zu lassen und damit
verarbeiten können, setzt zudem nicht selten das Vermögen voraus,
verzeihen zu können, ebenso die Unterscheidung zwischen Verständnis und
Akzeptanz.
Aber wem sage ich das? Ich sollte es eher von Dir, als Profi der
Psychiatrie, gesagt bekommen.
Und wie verhält es sich mit "selbstverliebt"?
Wer sich selbst hasst, bzw. nichts Positives an sich zu sehen vermag,
sich also nicht "OK" finden kann, wird auch kaum in der Lage sein,
andere positiv zu sehen. Damit sei nicht gesagt, dass man sich gerne im
Spiegel zu sehen hätte; darin sein "anderes" ICH zu erkennen (Die Zwei
in der EINS), kann höchst erschreckend sein.
Und zudem: wer wüsste nicht, dass man sein charakterliches ICH nur
widerstrebend im Anderen sehen will.
Über krankhaften Narzissmus brauchen wir kein Wort verlieren.
aber
(1) wird die welt und unser land nach der heißen phase der pandemie
anders aussehen als vorher = die armen dieser welt mit allen folgen
daraus noch deutlich ärmer geworden sein, die reichen noch wesentlich
reicher, viele infrastrukturen werden zerstört sein, zb geschäfte
kultureinrichtungen usw., und es wird allzuviele leute geben, die den
krieg mit dem virus nicht überlebt haben, und darin sehr viele, die
aufgrund fehlentscheidungen ihrer regierungen und "spezialisten" ohne
notwendigkeit verstarben, wie sinnlos geopferte soldaten in einem
krieg, den die meisten unter ihnen garnicht verstehen, siehe
bevölkerungen der dritten welt, und hier bei uns c.leugner,
querdenker, impfgegner, usw
Ja, das ist die unausweichliche Tragik des Lebens. Wie ich zuletzt
schrieb: Leben ist lebensgefährlich!
(2) das virus wird uns in allen seinen mutationen ab
jetzt immer
begleiten, und wir werden uns also ständig, zb 1x im jahr neu dagegen
impfen müssen = wir werden also in einer anderen welt leben als vorher
Die Menschen werden aber auch gelernt haben, mit dem Virus umzugehen. Es
war ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis Viren dieser Art in die Welt
ausbrechen werden (und sei es, wie man annehmen kann, freigesetzt durch
Forschung an diesen).
(3) wir, das heißt die klugen unter uns, werden gelernt haben, dass
mundnasenmasken ganz erheblich nicht nur gegen c. schützen, sondern
auch gegen grippe, normale erkältungen, und andere infektionen, die
über HNO laufen, eine maske-für-bedarf wird also ab jetzt zur
standardausrüstung eines klugen menschen gehören, und die früher
völlig arglosen kontakte zwischen menschen werden, zumindest für
einige zeit, bis ins intime hinein anders ablaufen, "misstrauen" wo
früher arglosigkeit war
Dito. Wir haben uns ja über Jahre hinweg (eher) belustigt gezeigt, wenn
Asiaten sich mit Masken gegen alle möglichen Ansteckungen schützen wollten.
(4) bis zum ende der jetzigen pandemie werden noch
10.000de in diesem
krieg sterben, weil es an impfstoff fehlt, weil regierungen und
apostel-spezialisten versagt haben, auch bei uns im land wird es noch
massig an sich vermeidbare tote geben, weil wir, wenns sehr gut geht,
erst ende 2021 oder anfang 2022 geimpft sein werden, und wenns
schlecht läuft, erst 2022 oder noch später, und falls wir jedes jahr
neu schutzgeimpft werden müssen, wird das ganze vorerst im jahrelangen
im impfchaos enden
Nun ja, da bin ich wesentlich optimistischer. Natürlich ist ein "Zurück"
in die Zeiten der Arglosigkeit kaum denkbar. Es kann aber nicht schaden,
wenn wir Menschen uns künftig generell nachdenklicher, nachhaltiger und
verantwortlicher verhalten.
also nix mit "schönes normales leben zurück" und "biergärten endlich
wieder geöffnet" usw - stattdessenn damoklesschwert immer über uns,
und neue pandemien jederzeit vor uns
Es geht, denke ich, nicht vordergründig um
offene Biergärten (oder
Straßencafes, Bistros etc.) sondern um gelebte Gemeinschaft im
öffentlichen Raum.
Betula Clark's Downtown drückt genau das aus, was ich damit meine: "Lost
in You
When you're alone and life is making you lonely
You can always go downtown.
When you've got worries all the noise and the hurry
Seems to help I know downtown.
Just listen to the music of the traffic in the city
Also: hinein in's Leben, das hilft über manchen Kummer hinweg. Zurück
in's Leben werden wir sicher finden, nur sollten wir es mit Bedacht leben!
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl