Am 04.09.2019 um 22:13 schrieb Ingo Tessmann:
Soweit ich weiß, kommen Informationsfelder in Lehrbüchern zur Quantenfeldtheorie nicht
vor. Worauf beziehst Du Dich?
Kommen tatsächlich dort nicht vor! Noch nicht! Worauf ich mich dabei beziehe, sind
Ausarbeitungen des Physikers Burkhard Heim, der ebenso wie Bohm & Co für CLM (carrier
limiting move) stand. Während man da und dort Bohm zu verstehen glaubte und seine Theorie
(implizite Ordnung etc.) zu interpretieren lernte, war dies für B. Heims Theorien
(einheitliche strukturelle Quantenfeldtheorie der Materie und Gravitation) unmöglich. Die
dahinter stehende Mathematik ist derart kompliziert, dass sie lange Zeit keiner
wissenschaftlichen Validierung unterzogen wurde. Das hat sich mittlerweile geändert.
Ausgerechnet am Max Planck Institut Potsdam, seinem Geburtsort beschäftigt man sich mit
Symmetrietransformation (z.B. E10-Symmetrie), hat dort entsprechende Verfahren in der
Handhabung diesbezüglich komplexer Mathematik entwickelt. Heim hat durch (mathem.)
Verknüpfung von Symmetrien und Thermodynamik u.a. einen sechsdimensionalen Energieraum in
einen zwölfdimensionalen Hyperraum (Informationsraum) "eingebaut".
Heims Buch "Strukturen der physikalischen Welt und ihrer nichtmateriellen
Seite" (Resch Verlag Innsbruck 2007) steht bei mir seit Jahren im Regal. Seinen
Denkansatz glaube ich prinzipiell verstanden zu haben, sein mathem. Formalwerk auf 150
Seiten definitiv nicht.
Für den Fall der elektromagnetischen
Wechselwirkung ist neben der Quantenelektrodynamik auch eine realistische stochastische
Elektrodynamik ausgearbeitet worden. Dabei ist die zu Grunde gelegte Nullpunktsenergie
aber von dieser Zeit.
Bei Manfred Eigen ist der Informationsraum ein mathematischer Raum, den er in Verbindung
mit dem Verständnis von Leben eingeführt hat. Darüber hatten wir uns hier ja schon einmal
ausgetauscht. Eine Rede von ihm dazu ist allgemein zugänglich:
http://www.orden-pourlemerite.de/sites/default/files/reden/eigen1927_rede1.…
Wilhelm Ostwald hatte sich 1895 in einer Rede für "Die Ueberwindung des
wissenschaftlichen Materialismus“ ausgesprochen und stattdessen einer universellen
„Energetik" das Wort geredet. Auch Manfred Eigen war physikalischer Chemiker, blieb
mit seinem Anspruch beim Verständnis des Lebens mit Bezug auf einen Informationsraum aber
bescheidener. Mir scheint, dass Du die „Informatik“ für ebenso universell hältst wie
Ostwald seinerzeit die „Energetik“. Dabei bleibt das Bewusstsein noch außen vor oder
scheint Dir der Informationsraum auch dafür angemessen?
In Anlehnung an "scientia forma animae" gehe ich davon aus (scientia im
weiteren Sinn als zu Wissen gewordene Information annehmend), dass eben dieses
"Wissen um" (die Dinge) mein Bewusstsein prägt und erweitert. Information und
Bewusstsein sehe ich als intraagierende Elemente eines immateriellen höherdimensionalen
Raumes (vermutlich kann man das gar nicht - so mal eben - verständlich ausdrücken).
Menschen sind Stoffwechsler, Energiewandler, Informationsverarbeiter und Sinnstifter. Ist
Energie eine Antwort auf die Frage nach dem Ursprung der Materie, Information eine
Antwort auf die Frage nach dem Ursprung des Lebens und Sinn eine Antwort auf die Frage
nach dem Ursprung des Bewusstseins?
Darüber muss ich nochmal nachdenken...Überhaupt ein brutal fesselnder Thread hier im
Moment, superb!
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl