Nun klinke ich mich hier nochmal kurz ein, solchermaßen bemüht um einen
Interessen-Ausgleich zwischen uns allen hier am "philweb-Betrieb"
Beteiligten.
Zunächst sollten wir sehr froh darüber sein, dass Menschen hier in
diesem Forum zusammenkommen, die sich deutlich in ihrem Weltbild, ihren
Interessen und ihrer Lebensgestaltung, sicher auch hinsichtlich ihrer
politischen Ausrichtung unterscheiden.
Wir wissen es doch alle: Man müsste schon Narzist sein, um sein ICH im
Spiegel zu glorifizieren; eher ist es so, dass man (unbeschadet von
Alter EGO oder Homosozialität) nicht unbedingt an Meinungen,
persönlichen Einstellungen und Überzeugungen wächst, die man selbst
verkörpert. Das wollte ich vor einiger Zeit mit M. Bubers Ausspruch „Der
Mensch wird am DU zum ICH“ ausdrücken und damit verdeutlichen, dass sich
die Identität von Menschen in Relation zu ihrem Umfeld bildet (sowohl in
positiver wie auch negativer Ausprägung der - hier kürzlich
angesprochenen - Gruppentheorie).
Bezogen auf Waldemars kürzlich gestellte Frage hinsichtlich
Spontan-Transfomation von (noch) Nicht-Wissen in Wissen per
mathematischer Operation würde ich (abseits der individuellen
Identitätsentwicklung) eher die Möglichkeit und Vorteile
gemeinschaftlichen Lernens (und damit auch zu individuellem
Wissenszuwachs) durch heterogene Gruppenformierungen als weiterführend
sehen.
Und natürlich geht es nicht nur um die Anhäufung schnöden Wissens.
Vielmehr sollte Wissen eine Art Klettergerüst sein, um daran in
(geistige) Höhen zu gelangen, bei denen man sich wohl fühlt.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
PS: Wir sollten immer wieder bemüht sein, Beiträge nicht in
verabsolutierender Diktion (und schon gar nicht in rechthaberischer
Art), sondern eher als die betrachteten Dinge gegeneinander abwägend
abzufassen. Das muss ich auch mir "hinter die Ohren schreiben".
Am 01.06.2021 um 08:59 schrieb Rat Frag:
Hallo Karl und Claus,
es ist nett, dass ihr mich verteidigt. Danke dafür.
Aber ich denke, es ist nicht notwendig.
Wenn Ingo einen berechtigten Einwand hat, dann bin ich gerne bereit,
das zu akzeptieren. Er macht sich die Mühe, Fachbeiträge zu zitieren
und sich darauf zu berufen und ich habe mir diese PDFs zwar
runtergeladen, aber noch nicht gelesen, als ich sie schon kommentiert
habe.
Das ist tatsächlich eine schwere Nachlässigkeit!
Nun gehöre ich leider Gottes nicht zu den Menschen, die sich eine
Gleichung ansehen und direkt verstehen, was sie meint. Ingo scheint zu
dieser beneidenswerten Gruppe zu gehören.
Gruß
Am Di., 1. Juni 2021 um 03:06 Uhr schrieb Karl Janssen via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
> [Philweb]
>
>
> transmitted from iPad-Client
>
>> Am 31.05.2021 um 18:05 schrieb Claus Zimmermann via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
>>
>> [Philweb]
>> Umgekehrt wäre es Energieverschwendung, auf Fachliteratur einzugehen, wenn es um
Fragen geht, deren Beantwortung jedem möglich ist, der sprechen kann und nachdenken will.
Wer das nicht möchte, sollte sich zu philosophischen Themen nicht äussern und schon gar
nicht mit einem "haben Sie überhaupt Abitur"?
>>
> Ja ich glaube auch, dass wir die Diskussion hier in diesem Forum nicht vornehmlich in
Art rein wissenschaftlich angelegter Beiträge resp. mit entsprechenden Verweisen darauf
führen sollten. Das sollte ich mir auch zu Herzen nehmen!
> Natürlich gerät man in eine Zwickmühle wenn es darum geht, fundierte Antworten auf
hier aufgeworfene Fragen geben zu wollen und man aufgrund der Komplexität eines
Themengebiets dementsprechend ausufernde Beiträge verfasst. Verzichtet man darauf und gibt
Hinweise auf bereits gut ausgearbeitetes Schriftgut, mutet man den Diskussionspartnern
bzw. möglichen Mitlesenden die Mühen zu, diese teils recht umfangreichen Dokumente
durchzuarbeiten.
>
> Bevor wir nun die eigentlich so erfreulich rege Aktivität in philweb abwürgen,
sollten wir versuchen, zu den hier eingebrachten, durchaus erörterungswerten Fragen in
Art eines leger gehaltenen Meinungsaustauschs entsprechende Antworten zu finden.
>
> Mea culpa müsste ich nun bekennen, wenn ich zu Ratfrags Frage bezüglich Russels
Typenlehre noch einmal auf eine für mein Dafürhalten sehr gelungene und durchaus auch
unter philosophischen Gesichtspunkten von Stach erstellte Zusammenschau moderner
Mathematik hinweise. Ich habe selten eine derart gut und verständlich abgefasste
Darstellung zu vielen hier in den letzten Jahren diskutierten Themen (in Bezug auf
Mathematik und Philosophie) gelesen.
> Das vollständige Dokument in Buchform (als pdf-file) findet sich unter:
>
>
https://www.staff.uni-mainz.de/stach/Wahrheit.pdf
>
> Bester Gruß in die Runde! - Karl
>
>
> _______________________________________________
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http://lists.philo.at/listinfo/philweb