Hallo liebe Liste,
zunächst wünsche ich allen meinen Lesern, unabhängig insbesondere vom
Geschlecht, mal schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr
2021. Hoffe wir, dass es diesmal nbesser wird.
Jetzt beginne ich mal damit, indem ich einige Mails zitiere, auf die
ich sehr gerne anworten will:
Am Mi., 25. Nov. 2020 um 12:40 Uhr schrieb Ingo Tessmann
<tessmann(a)tu-harburg.de>de>:
die Manipulationsalgorithmen der Amerikaner
unterscheiden
sich nicht wesentlich von denen der Chinesen, allerdings
mit dem Unterschied, dass man sich ihnen freiwillig unterwirft und
nicht dazu gezwungen wird.
Ich verstehe das Argument nicht. Indem ich mich bewusst gegen die
Algorithem entscheiden kann, habe ich doch die Wahlfreiheit.
In Übrigen halte ich diese sog. "Manipulation" auch wieder für ein
Kapitel für sich. Meines Wissens gibt es sehr wohl Studien, die eine
echte Manipulation ausschließen. Früher hat der Konservative eben das
konservative Blatt gelesen und der Liberale das liberale, der Linke
das linke und der Akademiker hat sich natürlich aus anderen Quellen
informiert als "das Volk".
Dieser Zustand ist relativ normal. Er scheint sich AFAIK bis hin in
die Aufklärungszeit zurückverfolgen, in der ebenfalls Fake News in
Umlauf waren oder "Schlüsselromane" über den Hof.
Du scheinst mir auch die Sachlage vollständig falsch einzuschätzen,
denn es besteht ein Unterschied zwischen der Manipulation durch die
Youtube-Vorschläge und einen Social-Credit-System. Und um letzteres
geht es meines Wissens bei der aktuellen Diskussion.
wobei der Buddhismus aus Indien kam und Daoismus
wie Konfuzianismus keine Religionen sind.
1. Für den Buddhismus möchte ich hiermit deutlich widersprechen.
Richtig ist, dass der Buddhismus einige sehr philosophische Apsekte
hat und die Meditationspraxis wahrscheinlich auch jenseits jedes
spirituellen Bezugspunktes funktioniert.
Der Buddhismus ist aber, zumindest in der Form, in der er sehr
verbreitet ist, sehr wohl ein religiöses Phänomen. Die japanische
Lehre vom "reinen Land" beispielsweise besteht in der Anrufung eines
Erleuchteten, der den Anhänger nach dem Tod in ein "reines Land"
führt, in dem dieser schneller die Erleuchtung finden kann.
Mir ist von persönlichen Berichten bekannt, dass einige Anhänger aus
buddhistischen Ländern quasi vor Buddhastatuen beten, wie vor
katholischen Heiligen oder Göttern. Den Religionswissenschaftlern sind
einige indische Gottheiten bekannt, die "im Gepäck" der Buddhisten
nach Japan gekommen sind und dort einzelne buddhistische Tempel
schützen sollen. Sie haben dort sogar eine eigene Stellung zwischen
den Shito-Kami und den Buddhas.
Es gibt buddhistische Rituale, die weder mit Meditation, noch mit dem
üblichen Bild einer Philosophie viel gemeinsam haben. Okay, von den
Anhängern des Epikurs und den frühen Pythagoreern ist auch ähnliches
überliefert. Wer weiß, was die plantonische Akademie noch so trieb?
Es gibt eine ausgefallene buddhistische Kosmologie mit diversen
Welten, Brahamen (als "Quasi-Schöpfergott", aber er ist am Ende eben
auch sterblich), es gibt Karma, welches eine wesentliche Rolle bei der
Lehre der Wiedergeburt spielt und daher nicht auf "Messe deine
Handlung an den Konsequenzen" reduziert werden kann, und es gibt eine
Ethik, die eben auch auf Karma aufbaut. Insbesondere erlangt man gutes
Karma, indem man den Mönchen spendet, was für eine Bewegung aus
Mönchen sehr hilfreich gewesen sein dürfte. ;-)
Das alles kann man natürlich als "mehr Philosophie als Religion"
abtun, und ich will gar nicht bestreiten, dass es im Buddhismus einige
Lehren gibt, die wirklich eine Philosophie darstellen. Die
Meditationspraxis kann man natürlich als Psychotechnik verstehen und
die Lehre weltlich interpretieren. In den meisten Ländern dürfte der
Buddhismus bei der Mehrzahl seiner Anhänger aber als Religion
verstanden worden sein.
(Von solchen Sachen wie "Frauen im Lotus-Sutra", diverse
religionsphilosophische Systeme wie in der Kyōto-Schule usw. fangen
wir gar nicht ernst an.)
2. Beim Daoismus unterscheidet schon Wikipedia und andere Lexika
zwischen den religiösen und den philosophischen Daoismus. Allerdings
weiß ich zu wenig darüber.
3. Konfuzius sieht meines Wissens auch Rituale zur Verehrung und
Besänftigung der Ahnen vor. Natürlich kann man das rein symbolisch
deuten. Und in der Tat hat Konfuzius ja einen gewissen Fokus auf
Sozialethik. Dennoch bleibt die Einordnung eine Streitfrage.
Wobei es in unseren Landen noch nicht einmal möglich
ist,
auf Autobahnen eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung
oder zu Silvester das Böllerverbot durchzusetzen.
Geschwindigkeitsrausch und Geisterglaube ist schwer
beizukommen. hierzulande.
Aus meiner persönlichen Sicht: Zu Silvester rausgehen und ein bisschen
Feuerwerken und zugucken ist okay. Was ich nicht verstehe, ist, wieso
einige Leute das dann bis 3 Uhr morgens durchziehen.
Den Grund dafür habe ich aber schon mal erfahren. Jemand formuliert es
so, dass er jetzt noch böllern wolle, weil er am Montag wieder
arbeiten müsse.
Die Diskussion um die Geschwindigkeitsbegrenzungen: Da bin ich nicht
100% sattelfest, aber meines Wissens gelten für die meisten Autobahnen
sowieso Geschwindigkeitsbegrenzungen. Und auch hier kenne ich Leute,
auch Akademiker, die sagen, dass sie dies als einen großen Vorzug
Deutschlands betrachten.
Für mein persönliches Lebensglück brauche ich knaller oder
Geschwindigkeitsrausch nicht, aber deshalb verüble ich es niemanden
anderen.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Du scheinst - wie die
meisten Menschen - dazu zu neigen, immer wieder mit Ausnahmen gegen die Regel
argumentieren zu wollen; was bei Wahrscheinlichkeitsverteilungen allerdings sinnlos ist.
Nur in den Formalwissenschaften werden Allsätze durch Gegenbeispiele widerlegt. Hat sich
das unter Philosophen noch nicht herumgesprochen?
Nun, bin ich den ein Philosoph? Wird man Philosoph durch einen Doktor,
durch ein Studium, durch eine Lebensführung?
Ein kleiner Bericht vielleicht:
https://www.sueddeutsche.de/geld/chinesische-banknoten-mao-muss-weg-1.583577
Männer verüben mehr Kriegsgreuel und dominieren den
Terrorismus, sind gewalttätiger, Vergewaltigen häufiger und
misshandeln mehr Kinder schwer. Natürlich wirst Du Ausnahmen
von den Regeln finden, auch wenn beispielsweise 98% der
für Kapitalverbrechen in der BRD einsitzenden Verbrecher Männer
sind, gibt es eben 2% Frauen unter ihnen und - die Verbrecher unter
den Männern sind auch nur eine Minderheit. Aber stell Dir mal vor,
die Frauen hätten das Sagen (oder es gäbe überhaupt keine Männer mehr).
Diese Argumentation empfinde ich schon als einen Übergang ins Lächerliche.
Schon allein wegen der physiologischen Unterschiede zwischen Männern
und Frauen. Männer sind in der Regel stärker als Frauen. Das zeigt
sich sowohl bei den großen Sportarten, wo nicht umsonst zwischen den
Geschlechtern getrennt wird, als auch aus Erfahrungen aus der Praxis.
Selbst eine trainierte Frau kann nicht unbedingt mit einem körperlich
gesunden Mann gleichziehen.
Es ist meines Wissens auch medizinisch und sportwissenschaftlich
(zumindest nach dem, was ich davon mitbekommen habe) nicht umstritten,
dass Männer muskulöser sind, Muskeln schneller aufbauen und beim
Aufbau mehr erreichen.
(Das hat aus meiner Sicht auch einen biologischen Sinn.)
Abgesehen davon hat schon das Hormon Testosteron einen anderen Effekt
als Östrogen. Auch hier sind mir Beispiele aus dem realen Leben
bekannt.
Es genügt schon der Hinweis, dass ein Teil der Alterseffekte darauf
zurückzuführen sind, dass die Konzentration des jeweiligen
Geschlechtshormones abnimmt.
In Übrigen, wieso schließt du eigentlich aus, dass das ein Effekt des
Patriarchates ist?
Ich meine, dass die überwiegende Zahl der genialen Künstler,
Wissenschaftler, Unternehmer usw. Männer sind schreiben wir ja auch
der Diskriminierung von Frauen zu. Die selbe Diskriminierung kann aber
auch dazu führen, dass Frauen seltener in Situationen kommen, in denen
diese kriminell werden können.
Also rund 40.000 zu 2500, d.h. der Frauenanteil unter
den Gefängnisinsassen liegt bei etwa 6%! Ist das nicht bemerkenswert?
Ehrlich gesagt, nein. Ist es nicht.
Die paar friedfertigen Frauen widersprechen doch
nicht
der kriegerischen Vorherrschaft des Patriarchats weltweit.
Frauen sind meines Erachtens nicht grundsätzlich friedfertiger.
Aufgrund der physiologischen Unterschiede tragen sie ihre Konflikte
nur anders aus.
Mehr durch psychologischen Druck, Manipulation als durch die
Einwirkung direkter Gewalt.
Zudem gibt in verschiedenen Kulturen und Epochen (z.B. Japan, Europa
des 19. Jahrhunderts) die Tendenz, dass niedliche Frauen als besonders
schön und begehrenswert betrachtet werden und es widerspricht der
Niedlichkeit radikal, wenn eine Frau die andere knallhart verprügeln
würde. Deshalb werden Mädchen in unserer Kultur traditionell auch in
diese mehr psychologische "Kriegsführung" gedrängt.
In Übrigen lässt sich diese Tendenz, durch soziale Maßnahmen statt
körperkraft sozial zu dominieren auch an einer überraschenden Tatsache
ablesen. Frauen mögen das Training von Pferden:
"Why are women so much more into keeping and caring for horses than
men are? We tend to be intrinsically reinforced to take on hobbies,
interests or play that helps us practice skills that are adaptive in
some way. With horses, women are practicing the same skills they use
to train their boyfriends and children."
Das ist übrigens nicht nur meine persönliche Meinung, sondern diese
wird von einigen Primatenforschern (Menschen sind evolutionsbiologisch
gesehen selbstredend alle Primaten) und Psychologen genauso gesehen.
Dass Frauen unter dem Druck der Männer zu vielerlei
Willfährigkeiten und Schandtaten bereit sind, spricht nicht gegen die Frauen, sondern
gegen die Männer. Intellektuelle Frauen allerdings, dürften im Durchschnitt nicht
religiöser als Männer sein, vor allem wenn man an die MINT-Frauen denkt.
Das wiederum nenne ich einen Zirkelschluss. Ich habe keine Studie
vorliegen, ich mache mir auch nicht die Mühe, eine zu suchen. Kannst
Du mir eine Studie nennen, die zeigt, dass Frauen, die STEM studieren,
weniger religiös sind?
Ich verweise hier mal auf das Ergebnis von einigen Minuten googlen:
Die zuletzt verlinkte Studie könnte ich mir auch noch mal durchlesen,
da wird es bestimmt Zitate geben...
Allerdings widerspricht deiner Behauptung ja schon, dass Frauen
inzwischen tendenziell öfter studieren als Männer. Die Formalbildung
ist also mehr als angeglichen. Jetzt ist es so, dass Frauen bei
bestimmten Fächern häufiger sind als in anderen... Wollen wir das auch
noch aufmachen?
Nur um es zu erwähnen, religiös zu sein ist keine Schandtat.
Dass ich Religionen im Gegensatz zu den
MINT-Wissenschaften als Verblödung, Schwachsinn, Wahn oder Irrlehre bezeichne ist kein
moralisches Werturteil, sondern orientiert sich an der intellektuellen Redlichkeit, der
Wahrheitsliebe, dem Freiheitsstreben und der Friedfertigkeit in den Wissenschaften.
Was sind bitte "intellektuelle Redlichkeit" und dergleichen anderes
als Werte, NORMEN, an denen wir uns orientieren?
Für den genetischen Reproduktionserfolg - dem einzigen harten
biologischen Kriterium, das mir spontan in den Sinn kommt - dürfte
gelegentliches Lügen nicht abträglich sein. Ganz im Gegenteil, die
Lebenserfahrung zeigt, dass Beziehungen durch bedingungslose
Ehrlichkeit zerstört werden können.
Ich habe dieses Thema hier schon mal diskutiert. Ich meine, es war
unter den Titel "im Namen der Wahrheit lügen" oder so.
Die Frage, die du aufwirst betrifft ja Gesellschaften. Ob
Gesellschaften mit bedingungsloser Ehrlichkeit besser fahren als mit
"Verblödung, Schwachsinn, Wahn oder Irrlehre" (alles wertende
Bezeichnungen, btw), das weiß ich gar nicht mit Sicherheit. Ich sehe
nur, dass die meisten historischen Gesellschaften um gewisse
Erzählungen oder Glauben aufgebaut waren.
Einige Geisteswissenschaftler schlussfolgern daraus, dass solche
Erzählungen irgendwie notwendig sind.
Mir ist ohnehin die Frage wichtiger, wie es für mich persönliches
Leben aussieht. (Meiner Generation sagt man ohnehin nach,
Ich-zentriert zu sein.) Ist ein Atheist am Ende glücklicher?
Aus meiner persönlichen Erfahrung muss ich sagen, dass ich mit der mir
eigenen, eher spektischen Weltsicht erheblich mehr das drückende
Gefühl der Sinnlosigkeit, der Verlorenheit in einem unendlichen Kosmos
im Angesichts des Todes, hatte.
Aus meinen wissenschaftlichen Standpunkt habe ich mal von einer Studie
gelesen, die herausgefunden haben will, dass sowohl überzeugte
religiöse als auch atheisten glücklicher sind. "Wohl dem, der sich
durch Selbsthypnose zu solchen festen Überzeugungen bringen kann",
möchte ich scherzen.
Abgesehen davon, dass ich nicht mal das Abstrakt dieser Studie gelesen
habe, frage ich mich:
1. Was hilft mir das, dass 90% der anderen Menschen glücklicher mit
ihren Glauben an X oder Non-X sind, wenn ich verzweifelt bin? Würde
mich ein Bekenntnis glücklich machen?
2. Ich kann mich eh nicht dauerhaft zu einer Überzeugung zwingen, für
die ich nicht gute Gründe zu haben glaube.
3. Statistiken erlauben richtigerweise auch keinen zwingenden
Rückschluss auf das Individuum.
4. Die Leute geben ja nur an, fest verwurzelt in ihren Glauben oder
Unglauben zu sein. Was ist, wenn es einen Hiob-Effekt gibt und grade
die Unglücklichen verzweifelt sind?
Was im Namen der Wissenschaft gemacht wird, kann man
nicht der Wissenschaft vorwerfen.
Ich fasse noch mal zusammen:
Was im Namen der Religion gemacht wird, ist dieser voll zuzurechnen.
Was im Namen der Wissenschaft gemacht wird, ist dieser nicht vorzuwerfen.
Natürlich kannst du problemlos argumentieren, dass die Wissenschaft
einen großen direkten Nutzen für die Welt gebracht hat, was bei der
Religion nur indirekt und zweifelhaft ist.
Ich sehe zumindest politische Ideologien auch als schädlich.
Am Mo., 23. Nov. 2020 um 12:07 Uhr schrieb Ingo Tessmann
<tessmann(a)tu-harburg.de>de>:
In meiner Vision von einer Gelehrtenrepublik spielen
Expertengremien natürlich eine herausragende Rolle, da ihre Entscheidungen rational
erfolgen und anhand der öffentlich zugänglichen Beschlüsse und Begründungen nachvollzogen
werden können. Pfaffen und sonstige Ideologen zähle ich natürlich nicht zu den Experten.
Ebenso haben Parteienherrschaft und Lobbyismus in einer Gelehrtenrepublik keinen Platz,
werden doch hauptsächlich Eigeninteressen verfolgt, in den Parteien zumeist offen, bei
den Lobbyisten stets verdeckt.
Ich habe dagegen ja schon argumentiert.
Die Utopie einer Expertenherrschaft hatten wir ja schon öfter.
Angefangen bei Platons Epistokratie, über das altchinesische
Mandarin-System und den Konzilianismus des späten Mittelalters, bis
hin zu Lenin.
Das Problem in der Realität ist doch: Wer sucht die Experten aus? Wer
stellt die Expertise fest?
Es gibt ja immer auch Experten, die anderer Meinung sind.
Am Sa., 21. Nov. 2020 um 22:34 Uhr schrieb Claus Zimmermann
<mail(a)clauszimmermann.de>de>:
Das war mir so nicht bewusst. Danke für die Information. Bin ganz deiner Meinung: zum
System der parlamentarischen Demokratie passt es nicht, wenn Experten sich nicht nur mit
ihrem Fachwissen zum Sachverhalt äussern (wie das Gutachter in Prozessen tun, wenn sie
befragt werden), sondern selbst entscheiden.
Es gibt ja diverser solcher Expertenräte, inzwischen. Häufig ist deren
Urteil am Ende quasi-verbindlich, auch wenn nicht formal verbindlich.
Wenn Parlamente, wie du schreibst, zunehmend
Expertengremien sind, hätte man doch das beste beider Optionen vereinigt: Expertise und
demokratische Rückbindung.
Sofern man davon ausgeht, dass es niemals einen Interessengegensatz
zwischen dem "ungebildeten Volk" und den Experten geben kann.
Was bei einigen Themen aber mit Sicherheit der Fall ist.
Aber wenn man an sich selbst scheitert, hatte man
immerhin eine
Chance, während man keine hatte, wenn man an den
Entscheidungen anderer scheitert.
Wer an sich selbst scheitert, muss den Mut gehabt haben, es zumindest
zu versuchen.
Zu deinem Gegenargument a: Eine mehrheitliche
Zustimmung der Beherrschten zur Herrschaft ist nicht erforderlich, so lange der Herrscher
die Mittel und den Willen hat, seinen Willen den Beherrschten aufzuzwingen. Allein und
ganz ohne Gefolgschaft wird er das allerdings nicht können.
Wenn die Gefolgschaft aus von KIs ferngesteuerten Drohnen besteht?
Das Problem an sich lässt sich sicherlich auf verschiedene Weise behandeln.
Mathematisch (Spieltheorie), Strategisch, Historisch, Philosophisch usw.
Ich glaube aber, dass eine Gesellschaft, der die Herrschaft offen
aufgezwungen wird, mehr Probleme haben wird als eine freie. In so
einer Herrschaft gibt es im Grunde nur Gefangene und Wärter. Jeder
Bürger ist potenziell ein Feind, eine Bedrohung für die Herrschaft,
weshalb zahllose Kräfte gebunden werden müssen, um an sich harmlose
Menschen in Schach zu halten.
In einer freien Gesellschaft dagegen hat der Staat diese Kräfte für
andere Dinge frei.