Am 14.02.2021 um 04:13 schrieb waldemar_hammel via
Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 14.02.2021 um 00:11 schrieb Karl Janssen:
Daher auch Dein immer wieder durchscheinendes
Unvermögen, emergentes Naturgeschehen zu verstehen.
lieber karl,
es gibt meiner ansicht nach in der gesamten natur nichts "emergentes", weil
aufgrund der > Allgemeinen Wechselwirkung < und ihrer folgen gilt:
- selbst das vermeintlich ein und selbe ding besitzt nicht die eigenschaft
selbst-identisch zu sein, weil es alle 10 hoch minus 45 sec jeweils verschwindet und
wieder neu entsteht (saltatorisch) - zwischen ding A in "jetzt" und ding A'
10 hoch (-45) sec später kann man also einen semantischen abstand von "1"
definieren, der diese trennt - man kann es so auffassen, dass ding A 10 hoch (-45) sec
später in ding B übergegangen ist, weil sich zwischen A und B die eigenzeiten der beiden
dinge = des vermeintlich ein und selben dings, als teile der gesamteigenschaftensumme, aus
der das ding besteht, verändert haben, und dies gilt schon für das vermeintlich ein und
selbe ding
Hi there,
Philosophen streiten sich ja gerne über Scheinprobleme, offenbar auch Krankenpfleger und
Nachrichtentechniker. Aber worum geht es eigentlich? Vielleicht bloß um besserwisserische
Rechthaberei?
Fakt ist, dass wir über die Größenbereiche unterhalb von etwa 10 hoch -20 m nichts
Verlässliches sagen können. Was Waldemar uns darüber immer wieder geradezu wahnhaft
einzuhämmern versucht, ist SciFi bzw. seiner Phantasie entsprungen. Planck wäre über obige
Phantasien sicher beschämt gewesen. Und auch wenn es großartige Theorien, wie z.B. die
Schleifen-Quanten-Gravitation gibt, für die Penrose und Smolin genial die Gedanken
Einsteins weitergeführt haben, bleibt sie so faszinierend wie spekulativ.
Ebenso wenig wie über die Planckgrößen muss man sich über Emergenz streiten. Mey Lean
Kronemann beginnt 2009 ihre Bachelorarbeit "Swarm Robots - Wie aus einfachen Regeln
emergente Systeme entstehen“ mit einem Zitat des Altmeisters Aristoteles aus seiner
Metaphysik: "Das was aus Bestandteilen so zusammengesetzt ist, dass es ein
einheitliches Ganzes bildet, ist nicht nach Art eines Haufens, sondern wie eine Silbe, das
ist offenbar mehr als bloß die Summe seiner Bestandteile. Eine Silbe ist nicht die Summe
ihrer Laute: ba ist nicht dasselbe wie b plus a, und Fleisch ist nicht dasselbe wie Feuer
plus Erde.“
http://meyleankronemann.de/about/ <http://meyleankronemann.de/about/>
Solange die Details zu kompliziert sind, um sie genau nachvollziehen zu können, bin ich
auf möglichst konsistente Hypothesen angewiesen und kann Wörter wie „Emergenz“, „Feld“,
"Energie", „Information“ in vielerlei Weise definieren. Gerhand Mack bspw.
spricht von Emergenz bzgl. nichtlokaler Korrelationen lokaler Wechselwirkungen. Leibniz
hielt die nichtlokale Newtonsche Gravitationskraft für Humbug und für Einstein bezogen
sich die nichtlokalen Korrelationen der QM auf Gespensterfelder. Sheldrake postuliert
"morphogenetische Felder" und Lewin nahm "soziale Felder" an. Es sind
zunächst nur Hypothesen, die ggf. an ihren Wirkungen erkannt werden sollen so wie
Ladungsbewegungen im elektrischen Feld. Und solange die Embryonalentwicklung nicht im
Detail analysiert worden ist, kann ich ein "morphogenetisches Feld“ postulieren.
Hypothesen sind harmlos solange sie nicht dogmatisch als Wahrheit ausgegeben werden.
Deshalb möchte ich von Karl wissen, welche weiteren Kriterien des kollektiven
Schwarmverhaltens nicht aus lokalen Wechselwirkungen verstanden bzw. berechnet werden
können. Und nicht die Quellen vergessen, wobei ich annehme, dass es viele sein müssten.
Der Festkörperphysiker Robert Laughlin hat ein Buch über Emergenz geschrieben, über das
Mark Buchanan zu dem Schluss kommt: "Laughlin is right that emergence is not just a
concept, but a physical process. It therefore demands some explanation“:
https://www.nature.com/articles/nphys271 <https://www.nature.com/articles/nphys271>
Es grüßt,
IT