Am 05.04.2021 um 23:42 schrieb Karl Janssen:
Trotzdem noch einmal: der Löwenanteil der Menschen in aller Welt will
ein
friedvolles Leben unter hinreichend lebenswürdigen Bedingungen
führen. Es sind nur immer die wenigen Machthabenden, Kriminellen,
Egozentriker, die über den Erdball verteilt sich über ihre Mitmenschen
erheben, sie unterdrücken, sie ausbeuten, sie in Kriegen aufeinander
hetzen; der Durchschnittsmensch ist diesen Cliquen nicht gewachsen und
so haben sie immer wieder leichtes Spiel.
Es ist also nicht der Mensch an sich ein „Taugenichts“
sondern eine
(im Verhältnis zur Gesamt-Weltbevölkerung) kleine sog. Oberschicht
taugt
nichts!
lieber karl,
glaubts du das wirklich ?
Ja natürlich!
früher hab ich auch mal so gedacht, bis mir im laufe der jahre
auffiel, wie stark
leidende menschen und diejenigen, die leiden
bereiten, zusammenhängen, und zwar im sinne "geschäfte-mäßig", oder,
einfacher gesagt, menschen MÖCHTEN sowohl leiden bereiten als auch
selbst leiden
Das sind dann aber eher Menschen, die Du in der
psychiatrischen
Forensik erlebt und betreut hast. Nie und nimmer wollte ich
glauben,
dass Menschen generell Leid zufügen bzw. solches ertragen wollen. Es
gibt ja offenbar Leute, die sich in dieser SM-Szene bewegen, nur diese
und weitere krankhaft abartig veranlagten Menschen kann man doch allen
Ernstes nicht als Mehrheit der Menschen sehen!
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die leidenden und die das leid zufügen, so meine sicht, sind
verblüffender weise austauschbar, zb während kriegen, sie hängen
zusammen wie "yin + yang", das ist anders als in forensichen
angelegenheiten, bei denen es eine andersartige kopplung zwischen tätern
+ opfern gibt, obwohl auch hierbei immer eine gegenseitige bedingung
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ich sehe das immer wieder in kriegen, wie sie
hingebungsvoll sich
gegenseitig umbringen, und die andere partei hingebungsvoll und
willig
leidet, und sich beides auch vermischt, indem der heut leidende morgen
der leid zufügende sein kann
Wenn Du das Argument auf von Ideologie oder Religionswahn besessene
„Krieger“ beziehst, mag es zutreffen; niemals aber auf Menschen bezogen,
die man in Kriegen aufeinander hetzt, zum scheinbaren Wohle eines Volkes
oder gar in eines Gottes Namen.
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eben doch, gilt auch für den ganz normalen alltagsmenschen, wie sonst
ist es erklärbar, dass sich ganz normale leute von zb ihren eigenen
regierungen fast jedes beliebige leiden "verordnen" lassen, ohne
aufzubegehren? normal würde man doch annehmen, sie würden solche
regierungen zum teufel schicken, machen sie aber nicht, sondern leiden
innerlich genussvoll weiter,
und in kriegen werden die leute zwar aufeinander gehetzt, wie du richtig
sagst, ABER sie lassen sich auch hetzen, und das ist eben der punkt, ein
hitler zb wäre unmöglich gewesen ohne millionen von willigen
"mitläufern", die keineswegs nur mitgelaufen sind, sondern das ganze
aktiv befördert haben, schon durch den impetus ihrer reinen menge = sie
wurden zwar äußerlich "gehetzt", aber sie ließen sich auch hetzen, und
zwar willigst !
der ganz normale alltagsmensch ist zu jeder beliebigen schweinerei
bereit, wenn mans ihm nur schmackhaft macht, und ebenso ist er dann zu
jedem beliebigen leiden bereit, wie zb der bombenkrieg im verlauf der
hitlerzeit beweist ("unsre mauern brechen, unsere herzen fürs system
niemals" usw) = täter und opfer sind immer austauschbar
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menschen schlagen durchaus genußvoll aufeinander ein,
genauso
zerstören sie zb auch durchaus genußvoll umwelten, nehmen klimadrift
hintergründig genußvoll zur kenntnis, usw - genussvoll, sonst wäre kein
emotionaler gewinn namens "lust und befriedigung derselben" dabei
Klingt für mich abartig, sofern Du das dem Menschen schlechthin zuschreibst!
Aus welcher Perspektive siehst Du denn auf die Menschen, deren einer Du
selbst bist; schlägst Du auch „genussvoll“ auf Deine Mitmenschen ein?
Eher doch nur auf Kirchenleute und sonstige Geistergläubige!
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ja, ich schreibe dieses letztlich auch selbst-zerstörerische verhalten
als grundveranlagung dem menschen schlechthin zu, wie der zustand der
welt insgesamt m.m. nach direkt beweist = alles, das in menschenhände
kommt, feuer-erde-wasser-luft-tiere-pflanzen, wird letztlich
(amoklaufend) solange zerstört, bis mensch sich selbst die
lebens-grundlagen entzogen haben wird,
und auch hier sichtbar: menschliche täter und opfer austauschbar, es
sind dieselben, die zerstörungen anrichten und dann darunter leiden,
sodass beides willig geschieht
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ist wie mit den politisch "rechten" in
unserer mitte, vorderhand will
niemand mit ihnen zu schaffen haben, wendet sich
"empört" ab, aber im
hintergrund stimmen massenhaft die leute zu und sind d'accord mit den
scheisshaus-parolen usw der rechten (obwohl der letzte krieg bei allen
äußerlichen zerstörungen vor allem die (innere) kultur gesamteuropas
weitestgehend zerstörte = die kulturellen zusammenhänge, die
kultur-netzwerke), woraus ich schließe, "das unbehagen in einer kultur
zu leben", dass den menschen selbst ihre eigene kultur im grunde nichts
wert ist, und auf den altären der aggressionen leichtest über bord
geworfen wird = sogar die eigene kultur als etwas nur-aufgesetztes, das
man aus der starken lust an aggression ohne weiteres als unnützen
ballast über bord zu werfen bereit ist
Schwer einzuordnen, was Du da so schreibst! Natürlich sollte für
unsereins jede Form politischer, religiöser und sonstiger Extrema
verabscheut werden. Nur kann man allzu oft beobachten, dass die „Linke“
auf „dem linken Auge“ wie die „Rechte“ per se blind ist.
Wenn Du hier von Kultur schreibst, verwundert es mich, wo Du ansonsten
den Mensch dem kulturlosen Tier gleichstellst!
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das greift zu kurz, denn auch tiere-arten haben ihre eigenen kulturen
(und sind auf diese zum überlebenkönnen auf biegen und brechen
angewiesen, und dazu zählen die tierarten selbst + environments), in
denen sie leben und tun = tiere sind daher keineswegs "kulturlos",
und es ist gerade einer meiner punkte, dass menschliche
überheblichkeiten das nicht und keinesfalls sehen wollen,
das ist ganz genau wie mit der ausrottung von menschlichen
urbevölkerungen, die ebenfalls als kulturlose gesehen wurden und bis
heute werden
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und das ganze nicht aus hass, oder wut, oder sowas,
sondern einfach
nur aus linearer lust und möglichst satturierender befriedinung
derselben = menschlicher spieltrieb in form aggression gegen alles und
jedes ...
Das ist schon eine abgrundtief fatalistische Sicht auf die Menschheit,
die ich keinesfalls mit Dir teilen kann!
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ja, zutreffend !
aber was nutzt es, die augen vor der schieren wirklichkeit zu
verschließen, und sich dinge schönzureden oder schönzudenken ?
es würde ein völliges um-denken der wesensart des menschen erfordern,
diese miss-stände zu beseitigen oder nur einigermaßen unter kontrolle zu
bekommen, und das kann mensch nicht leisten, denn ein "umdenken" seiner
angelegten wesensart ist ihm unmöglich, da alles denkenkönnen auf dem
emotionalen = eben auf der wesensart, basiert und nicht umgekehrt.
gruß,
wh.
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