Am Di., 7. Feb. 2023 um 00:15 Uhr schrieb Karl Janssen über PhilWeb <
philweb(a)lists.philo.at>:
*> Wie für mich üblich, habe ich mich dabei weniger> auf die mathematische,
sondern philosophisch> orientierte Begrifflichkeit bezogen.*
Damit machst du nichts falsch.
Der Gödelpreis beschäftigt sich klar mit der philosophischen Seite. Es gibt
noch einen anderen Gödelpreis, der für Arbeiten der mathematischen Logik,
theoretischen Informatik oder Metamathematik vergeben wird.
Am So., 12. Feb. 2023 um 12:32 Uhr schrieb waldemar_hammel über PhilWeb <
philweb(a)lists.philo.at>:
> sodass ich zugebe, dem karnevalstreiben nicht
> neutral gegenüberstehen zu können.
Die antiken Römer feierten Saturnalienn, die Athener Dionysia. Bis heute
feiern die Chinesen das Neujahr!
Ich persönlich sehe das als einen Hinweis darauf, dass es wohl in der Natur
des Menschen liegt, solche kollektiven Feste zu feiern.
Es dient wahrscheinlich dem sozialen Zusammenhalt, den individuellen
Streßabbau und den Feiern des Jahresverlaufs.
> dass marodierende zumal selbsternannte
> subeliten sich gern auch mit karnevalspreisen
> behängen, ist ja nichts neues,
Das ist eine schöne Formulierung, welcher ich nichts hinzuzufügen habe.
Was das Politische angeht: Es ist bekannt, dass der Karneval zeitweise eine
sehr subversive Veranstaltung war, im dem Kritik an den damals Mächtigen
geübt wurde.
Das war aber nicht immer so. Zeitweise war der Karneval eher das Häßliche
bestätigen einer Ideologie. (Die Mehrheit ist natürlich im Karneval auch
gut vertreten.)
Heute finde ich beides lächerlich, weil ich mir rund um die Uhr satirische
Sendungen anschauen oder Kritik lesen kann. Dazu brauche ich keine
besondere Zeit im Jahr.
> teil des panem et circenses zur beschäftigung
> und ablenkung der massen (wie auch "sport-events",
> die dauer-tv-verblödung, etc)
Diese Deutung ist weder originell, noch zutreffend.
Das, was du am Stärksten kritisierst, ist das Menschlichste überhaupt
daran. Vergleichbar mit Silvester oder Weihnachten.
Der Mensch scheint ein Bedürfnis nach 2 oder 3 Festen im Jahresverlauf zu
haben und falls es geht, sollten diese Feste sich in Stimmung und Ablauf
unterscheiden.
De facto ist es so, dass der Karneval -- hier werfe ich mich mal mit
Meinung ins Feld -- zu einer Zeit entstanden ist als es kein Regime gab,
dass eine Art Brot-und-Spiele-Strategie vertreten würde.
Ich verweise hier erneut auf das von mir geteilte Video von Prof. Sapolsky.
Wieso glauben viele Atheisten, dass nur die religiösen Menschen
biologischen Vorgaben folgen oder darauf hereinfallen?
> ideologien sind letztlich primitive "archaica"
> als kapitulationen vor der komplexität der
> realen welt -- auch unsere "parteien" sind
> allesamt ideologische machungen, denn diese
> welt lässt sich weder christlich-demokratisch, noch
> sozialistisch, noch liberal usw usw
> (lächerlich primitiv)
Hier wäre eine begriffliche Klärung von Ideologie wirklich mal gut. Also,
von deiner Seite.
*Workshop and Call for Abstract: Plato on Change *
Università della Svizzera Italiana (USI)
*September 15-17*, 2023
We invite abstracts for a workshop on Plato’s metaphysics of change *September
15-17, 2023*.
What is Plato’s account of change? Which kinds of change does he accept?
Are all changes ultimately spatial? Is any change relational? Do Forms
change? Why is change one of the greatest kinds? Is there an instant of
change? What could it mean that everything is change and nothing further?
Which lesson can be learnt from the puzzle of the dice? The workshop ‘Plato
on Change’ is a unique chance to discuss these and related questions on the
metaphysics of change in Plato’s dialogues, to present scientific results
on the topic in a friendly, stimulating, and international environment, and
to boost further research on the topic.
*Invited Participants *
Francesco Ademollo (Università di Firenze & SNS Pisa)
Paolo Crivelli (Université de Genève & USI)
Matthew Duncombe (University of Nottingham)
Mary-Louise Gill (Brown University)
Alessandro Giordani (Università Cattolica di Milano & USI)
Tushar Irani (Wesleyan University)
Béatrice Lienemann (Université de Fribourg)
Paolo Natali (Université de Genève & USI)
Pauline Sabrier (Université libre de Bruxelles)
Barbara Sattler (Ruhr-Universität Bochum)
*Two more speakers will be selected through the call for abstract. *
*Call for Abstract*
Submitted abstracts must be 500-800 words and prepared for blind review.
The format should be PDF and submitted to paolo.gigli(a)usi.ch before May 31,
2023 at 23:59.
Acceptance will be notified by email one month after the
deadline. Accommodation and travel costs of the two selected speakers will
be covered.
*Organisers*
Paolo Gigli & Damiano Costa
For any questions related to the workshop please reach Paolo Gigli at
paolo.gigli(a)usi.ch
Further information available at: https://www.usi.ch/en/feeds/24043
Final days to apply for the Lugano Summer School Reality +!
APPLICATION DEADLINE: February 15, 2023
In June 2023, together with Magdalena Balcerak Jackson, David Chalmers
and Nathan Wildman, we will discuss the philosophical import of *Augmented
and Virtual Reality* and how such emerging technologies impact debates in
metaphysics, epistemology, philosophy of perception and philosophy of mind.
During the summer school, there will be morning and afternoon sessions,
social activities, as well as an experience in virtual reality.
*We are looking forward your applications*!
More information and a provisional schedule are available at
https://www.usi.ch/en/reality
<https://eur02.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fwww.usi.c…>
*Instructors:*
Magdalena Balcerak Jackson
David Chalmers
Nathan Wildman
Hosted by: the Institute of Philosophy (ISFI) at *Università della Svizzera
italiana* (USI), Lugano, Switzerland.
Dates: *from* *June 9 to June 13, 2023*.
Deadline for applications: *February 15, 2023*.
Participants: the Summer School is open to both graduate students and early
career researchers.
For any queries, do not hesitate to contact the organizers at
reality.summerschool(a)usi.ch
wh: ich ahnte schon lange, dass von dir epochales in physikalisch-medizinisch-mathematischer hinsicht zu erwarten ist,
worauf auch deine "oftigen" bisher noch unfertigen verknüpfungsversuche zwischen quantenwelten, hirnwelten, und götterwelten hindeuten, denn was schlicht noch-unbekannt ist, wird durch addition von unbekanntem-und-unwahrscheinlichen = bekannt (oder wenigstens "anzunehmen-bekannt")
Über diesen Passus habe nochmal nachgedacht. Abgesehen von dieser sublim, nahezu schon verächtlich angelegten Kritik, von mir Epochales zu „physikalisch-medizinisch-mathematischer“ Thematik erwartet zu haben, stellt sich damit die Frage, über welche Themen wir in diesem Forum ansonsten diskutieren sollten. Etwa die Standardfrage der Trivialphilosophie, was denn der Sinn des Lebens sei? Dafür gibt es beliebig andere Foren, wo man sich darüber die Köpfe heiß streitet. Oder sollten wir Philosophiegeschichte diskutieren und das bei Deiner Ablehnung althergebrachter Auctoritatas, wie Du es ausdrücktest.
Hier im Forum wollten wir auch nicht nur mehr oder weniger „sinnbefreit“ herumschwafeln, sondern uns einem offenen Themenkreis zuwenden, der aus vornehmlich philosophischer Sicht betrachtet gemeinsam erörtert wird.
Gemeinsam heißt hier: Eine Handvoll aktiver List-Teilnehmende tauschen ihre Weltsichten aus und das in durchaus sehr divergent angelegter Eigenart. Letzteres ist wünschenswert, wird aber zum Problem, wenn sich Weltbilder diametral entgegenstehen und dadurch Diskussionen ideologisiert und damit letztlich blockiert werden.
Ich glaube sagen zu können, dass keiner von uns Aktiven hier den Anspruch resp. das Vermögen hat, „Epochales“ hinsichtlich des benannten naturwissenschaftlichen Themenfelds beizutragen; Einsteins sind eher ein Jahrhundertphänomen.
Mein persönliches Suchen nach „Brücken“ zwischen Natur- und Geisteswissenschaft bindet selbstredend zwei Wissensbereiche, die in Summe Grundlage für ein erneuertes philosophisches Denken (wie es Ingo hier angeregt hat) stehen kann.
Meine persönlichen Bemühungen, diese Brücken zunächst für meine Gedankenwelt zu konstruieren - und es sind ja notwendigerweise zunächst Konstrukte, genauer „Hirnkonstrukte“ - fließen doch unweigerlich in Gespräche, Diskussionen und daher auch hier in meine Philweb-Beiträge ein. Welch hinreichend mit dieser Thematik befasste Person, frage ich mich, könnte ernsthaft davon ausgehen, dass damit letztgültige Annahmen, Postulate etc. vorgelegt werden können. Wäre das zu dieser Zeit möglich, hätten aktuell Forschende längst die TOE (Theory of Everything) vorgestellt und den finalen Nobelpreis erhalten. Allein schon das noch offene Problem der Verbindung von QM mit Gravitation (Quantengravitation) zeigt, wie unvollständig die bislang bekannten Theorien noch sind.
Ich bin sicher, Du Waldemar, liest nichts in der Tiefe von Penrose, Susskind, Smolin, t`Hoft, Verlinde, Tegmark, D.Deutsch, Hossenfelder und vielen mehr, aber auch grenzwissenschaftlich etwa Capra, Wilber, Laszlo.
Glaubst Du am Ende, ich würde mir mein aktuelles Wissen zu MINT und darüber hinausführende Themen aus den Fingern saugen und daher nur unfertiges Zeug hier posten? Ingo gibt immer wieder auch Hinweise auf aktuelle wissenschaftliche Literatur, die eigene Denkmuster bereichern, festigen oder auch korrigieren. Ich würde diese Forschenden hier gerne diskutieren und eben nach Brücken zu Geisteswissenschaften suchen, sowie gewisse Themen auch ohne Scheu vor Grenzwissenschaften betrachten. Das kann jedoch nicht gelingen, wenn schon beim ersten Anschein eines metaphysischen Bezugs Diskussionen blockiert werden.
Metaphysik scheint hier ein Reizthema zu sein, dabei ist es unabweisbar Teil der Philosophie. Metaphysik ist nicht gleich GOTT! - wo es hier schon darum geht, den Gottes-Begriff möglichst zu meiden, um eben dieses leidige Thema zu vermeiden. Eigentlich schade, denn hier gibt es ja fundamentale Defizite in der Theologie, wie von mir oft angeführt.
Die Grundfrage der Philosophie ist eben nicht die Trivialfrage nach dem Sinn des Lebens, sondern „warum ist etwas und vielmehr nicht nichts“. Das Etwas der physikalischen Lebenswelt ist mittlerweile hinreichend erforscht und erklärt, bei weitem jedoch nicht die Frage des WARUM und WOZU. Man muss diese Frage natürlich nicht stellen und wird sie nicht stellen, wenn man Materialist ist und sich mit den vorliegenden Erklärungen zum pur physio-chemischen Aufbau von Leben und Welt zufrieden gibt.
Ich jedenfalls gebe mich nicht damit zufrieden und wenn das einige andere Teilnehmende hier auch nicht sind, können wir weiter in diesem Forum diskutieren, ansonsten bin ich hier dann raus.
KJ
Reminder: Applications are open till 15th February for the Lugano Summer
School *Reality +*!
In June 2023, together with Magdalena Balcerak Jackson, David Chalmers
and Nathan Wildman, we will discuss the philosophical import of *Augmented
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metaphysics, epistemology, philosophy of perception and philosophy of mind.
During the summer school, there will be morning and afternoon sessions,
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Magdalena Balcerak Jackson
David Chalmers
Nathan Wildman
Hosted by: the Institute of Philosophy (ISFI) at *Università della Svizzera
italiana* (USI), Lugano, Switzerland.
Dates: *from* *June 9 to June 13, 2023*.
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Participants: the Summer School is open to both graduate students and early
career researchers.
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Ich fragte zuletzt hier, ob es überhaupt Vollkommenheit im Sinne objektiver Gültigkeit geben kann und denke, dass dies einer rhetorischen Frage gleichkommt. Interessant ist Deine Ansicht, Waldemar, dass das Unvollkommene ja geradewegs das Vollkommene sei.
Nun war das eigentliche von mir angeschnittene Thema Unvollständigkeit, dieses in Anlehnung an Gödels Unvollständigkeitstheoreme, auf die Ratfrag zum diesjährigen Gödelpreis hingewiesen hat. Mein Ansatz, dieses genuin mathematisch angelegte Thema der Logik auf die bedeutsame Frage nach Vollkommenheit im Sinne von idealisierter Vollendung umzulenken, entspringt meiner Neigung, solche Fragen unter philosophischem Aspekt zu betrachten.
Landläufig spricht man etwa von vollendeter Schönheit eines Kunstgegenstandes, einer absolut gelungenen Architektur oder aber auch von vollendet körperlicher Schönheit, gleichermaßen von Menschen oder Tieren auch von Pflanzen; Eine Rose sei nur von einiger Entfernung in ihrer Schönheit zu sehen, meinte Goethe, andernfalls man bei zu naher Betrachtung nur die von Läusen zerfressenen Blätter und Blüten zu Gesicht bekäme.
Zu große Nähe scheint dem ästhetischen Eindruck zu schaden, schadet sie generell der Empfindung von Vollkommenheit, deckt sie am Ende auf, dass es diese gar nicht gibt resp. geben kann? Wird damit deutlich, dass Vollkommenheit letztlich Unvollkommenheit ist, wie Waldemar das sieht?
Wenn das zutrifft, erhebt sich die Frage, warum im Sprachgebrauch dann zwei unterschiedliche Begriffe eingeführt wurden.Ich denke, hier wird deutlich, wie unpräzise (umgangs-)sprachliche Ausdrucksformen sind und damit die sprachliche Kommunikation bisweilen erheblich beeinträchtigt. Doch das sollte meine Frage nicht relativieren, ob es Vollkommenheit (nicht nur dieser Lebenswelt) überhaupt geben kann; es kann sie nicht geben, ansonsten dieser Lebensraum absolut optimiert wäre. Es wäre keine einzige „Stellschraube“ mehr zu verändern und damit wäre das System Erde tot – in alle Ewigkeit!
Gott ist demnach tot! Als solchermaßen optimierte Wesenheit gibt es an dieser nichts mehr zu verändern - in alle Ewigkeit nicht: "Herrscher des Himmels und der Erde, der du bist in Ewigkeit“. Nietzsche hatte Unrecht; nicht wir, sondern Gott hat sich selbst getötet. Es bleibt die Frage: wann ist etwas wirklich tot? Wer sie nicht beantworten kann oder will, sollte der Unvollständigkeit, dem Unvollkommenen huldigen- Vivat imperfectionem!
Bester Gruß in die Runde! - Karl
„Gerade Linien sind gottlos“ (Hundertwasser). Ziemlich verwegen, dieser Anspruch an das Ungerade und dennoch verweist er auf die Ästhetik des Unvollkommenen oder eher auf diesen unerklärlichen Reiz, den fragmentarisch - als unvollständig - dargestellte Formen ausüben. Sie lassen Raum für subjektive Ergänzung durch den Betrachtenden. Dieser Anreiz liegt wohl auch der Dissonanz in der Musik, dem Ungleichen in Gemälden zugrunde. Es ist womöglich der Grenzbereich zwischen Unvollkommenkeit und Vollkommenheit, der infolge einer jeweils unvermeidlich subjektiven Wahrnehmung einer Gegenständlichkeit fließend sein muss. Kann es überhaupt Vollkommenheit im Sinne objektiver Gültigkeit geben?
Wir hatten hier vor einiger Zeit Michelangelos Deckengemälde (Figuren aus dem ersten Buch Mose zur Schöpfungsgeschichte) von der Erschaffung Adams thematisiert. Während ich darin die geniale Metaphorik der Menschwerdung sehe (als biologisch wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis dem Übergang vom Primaten zum Homo Sapiens vermittels Punktmutation als Voraussetzung zur Vermehrung von Stammzellen durch das Gen ARHGAP11B, was zur entscheidenden Vergrößerung des menschlichen Gehirns führte), hatte Waldemar mit einiger Ironie die Unvollkommenheit dieses Fresko kritisiert. Zwei Menschen schauen auf eine Sache (Joseph!) und kommen zu völlig unterschiedlicher Wertung, quasi als Inbegriff von Unvollständigkeit resp. Inkonsistenz oder auch schlichtweg Widersprüchlichkeit im Sinne der zuletzt hier erwähnten Goedelschen Theoreme.
Goedels Theoreme als Grundsätze von allgemeiner Geltung zeigen quasi rekursiv den Grund auf, warum keine Theorie die Prämisse(n) ihrer Gültigkeit ausdrücklich enthalten resp. formal vollkommen darstellen und begründen können; vornehmlich deshalb, da innerhalb jeder vorgelegten Theorie Fragen aufgeworfen werden können, die in deren gegebenem Erfahrungskontext nicht zu beantworten sind.Das gilt nicht nur für wissenschaftliche Theorien, sondern offensichtlich auch für sonstige (insbes. metaphysische resp. mythologische) Annahmen.
Als( weihnachtlich aktuelles) Beispiel die Annahme göttlicher Unsterblichkeit bei konkomitierender Botschaft von der Geburt des Gottessohns und dem Narrativ, dass dieser als Unsterblicher in irdisches Leben eintritt, um - wie alle hier Sterblichen - dieses dennoch unweigerlich zu verlieren. Ohne theologisch konstruierten Kontext bleibt diese Erzählung unvollständig, sie bleibt schlicht offen.
Eine nachweihnachtliche Geschichte also, die zum Nachdenken anregen könnte.
Bester Gruß in die Runde! - Karl
Ein kurzer Ausfall des Listservers ist wieder behoben. Nur sehr selten haben wir eine technische „Auszeit“ bei philweb und das verdanken wir einer perfekten Betreuung der Serverlandschaft durch das EDV-Team der philosophischen Fakultät univie.
Jetzt können wir unsere eigene Auszeit (Beiträge hier) auch wieder beenden und munter drauflos schreiben. Themen gäb‘s ja genug😊
Bester Gruß in die Runde! - Karl
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Ratfrag bringt hier mit dem Hinweis auf den diesjährig zu vergebenden Gödel-Preis das Thema Unvollständigkeit auf und es scheint mir sehr angebracht, generell darüber nachzudenken; dieses ohne akribischen Bezug auf die mathematischen Beweise der Gödelschen Unvollständigkeitstheoreme, sondern eher allgemein bezogen auf unsere Lebenswelt, wie diese sich uns als Öko- aber auch als Gesellschaftssystem darstellt.
Geht man von der Definition des ersten Gödelschen Satzes aus, wonach „jedes hinreichend mächtige, rekursiv aufzählbare formale System entweder widersprüchlich oder unvollständig“ ist, erhebt sich im Kontext der Aufgaben-Beschreibung zum diesjährigen Gödel-Preis (siehe da) die Frage nach der Unterscheidbarkeit von Mikro- und Makrosystemen.
Dabei gehe ich davon aus, dass es keiner Unterscheidung zwischen Mikro- und Makrowelt als zwei Systeme bedarf, da Mikrosysteme Konstituenten von Makrosystemen darstellen (sic parvis magna). Es geht m.E. also eher um Skalierung entweder auf Mikro- oder Makrowelt. Und während sich in ersterer ein Quantensystem im Zustand der Superposition (Kohärenz) befindet ist es gemäß Heisenbergscher Unschärfe und im Sinne von Schrödingers Katze widersprüchlich aber keinesfalls unvollständig, sondern birgt potentielle Vollständigkeit.
Erst nach (in klassisch physikalischem Umfeld unvermeidlicher) Dekohärenz ergibt sich nach der Gesetzmäßigkeit des „Quanten-Darwinismus“ die gleichermaßen unabdingbare Unvollständigkeit.
Gegen dieses Naturprinzip komme alle Idealismen dieser Welt nicht an. Aus gutem Grunde: Denn würde alle Dekohärenz in Vollständigkeit resp. in absolute Optimierung münden, wäre diese Lebenswelt per se eine tote und somit keine Welt.
Bester Gruß in die Runde mit den besten Wünschen für ein gutes, friedvolles und vor allem gesundes Neues Jahr!
Karl
Ratfrag bringt hier mit dem Hinweis auf den diesjährig zu vergebenden Gödel-Preis das Thema Unvollständigkeit auf und es scheint mir sehr angebracht, generell darüber nachzudenken; dieses ohne akribischen Bezug auf die mathematischen Beweise der Gödelschen Unvollständigkeitstheoreme, sondern eher allgemein bezogen auf unsere Lebenswelt, wie diese sich uns als Öko- aber auch als Gesellschaftssystem darstellt.
Geht man von der Definition des ersten Gödelschen Satzes aus, wonach „jedes hinreichend mächtige, rekursiv aufzählbare formale System entweder widersprüchlich oder unvollständig“ ist, erhebt sich im Kontext der Aufgaben-Beschreibung zum diesjährigen Gödel-Preis (siehe da) die Frage nach der Unterscheidbarkeit von Mikro- und Makrosystemen.
Dabei gehe ich davon aus, dass es keiner Unterscheidung zwischen Mikro- und Makrowelt als zwei Systeme bedarf, da Mikrosysteme Konstituenten von Mikrosystemen darstellen (sic parvis magna). Es geht m.E. also eher um Skalierung entweder auf Mikro- oder Makrowelt. Und während sich in ersterer ein Quantensystem im Zustand der Superposition (Kohärenz) befindet ist es gemäß Heisenbergscher Unschärfe und im Sinne von Schrödingers Katze widersprüchlich aber keinesfalls unvollständig, sondern birgt potentielle Vollständigkeit.
Erst nach (in klassisch physikalischem Umfeld unvermeidlicher) Dekohärenz ergibt sich nach der Gesetzmäßigkeit des „Quanten-Darwinismus“ die gleichermaßen unabdingbare Unvollständigkeit.
Gegen dieses Naturprinzip komme alle Idealismen dieser Welt nicht an. Aus gutem Grunde: Denn würde alle Dekohärenz in Vollständigkeit resp. in absolute Optimierung münden, wäre diese Lebenswelt per se eine tote und somit keine Welt.
Bester Gruß in die Runde mit den besten Wünschen für ein gutes, friedvolles und vor allem gesundes Neues Jahr!
Karl