K. Janssen über PhilWeb schrieb:
Das lässt an Goethe denken, der über das Wesen des Menschen sagte:
geheimer rat "goethe" selbst als historisch eher zufällige verdichtung
von hundert anderen, die genauso erlebten und dachten wie er (oder das
gegenteil davon, was in diesem zussammenhang aufs selbe rauskommt) [sage
ich mal, als ehemals ca 5-jähriger mitabeiter des goethe-instituts mit
einsatzgebiet nördl.südamerika]
„Der Mensch ist ein dunkles Wesen. Er weiß nicht,
woher er kommt, noch
wohin er geht, er weiß wenig von der Welt und am wenigsten von sich
selber.“
Goethe war ein großartiger und lebenserfahrener Denker sowie genialer
Verdichter seiner Gedanken, Empfindungen und Erfahrungen.
Wie kommt er also dazu zu sagen, der Mensch wisse wenig von der Welt
und am wenigsten von sich selbst? Schließlich war schon zu seiner Zeit
sehr viel über die Welt gewusst, nur eben nichts (und das gilt bis
heute) hinsichtlich der (im teleologischen Duktus angelegten)
grundsätzlichen Frage nach Herkunft sowie Sinn- und Zweckbestimmung
menschlicher Existenz. Kein Wissen - nur Mutmaßung, obskure
Zuschreibungen und darauf bezogen von Machthabern in die Welt gesetzte
Dogmen!
Es blieben und bleiben Fragen!
nun, allzu dunkel sind (mir jedenfalls) diese "großen" fragen deshalb
nicht, weil ich mich in die reihe und geborgenheit der mit-tiere und
allgemein mit-lebewesen auf diesem planeten stelle, und dann schaue ich
die schwarzen äugelchen meiner hausratten, die augen meiner hunde,
hühner, und frage averbal diese wozu und warum sie sind, und immer
dieselben antworten: zweck-frei und sinn-frei sind die aus organischer
chemie geboren, müssen sich allesamt ihre lebens-sinne selbst suchen und
finden, und vergehen am ende wieder wie wassertropfen unterm sonnenfeuer
- das ist garnicht geheimnisvoll, sondern sind nur spiele von chemie und
elektromagnetismus wie ungezählte andere auch - aber natürlich, wenn man
will, lassen sich aus allem und jedem geheimnisse basteln, weil es nie
abschließende antworten geben kann, weil das fragen-antworten spiel in
wirklichkeit nicht auf welt passt, genausowenig wie zb unser beliebtes
welt-beschreibungen-spiel
(quasi: welt erklärt sich selbst per so-sein, wie sie ist, oder garnicht)
Goethe hat sich und sein Auditorium metaphorisch in
die Nähe von
Antworten gebracht, wie eben auch andere große Denker dies zu allen
Zeiten auf ihre spezifische Weise getan haben.
Von Naturwissenschaft wird gesagt, sie sei am wenigsten bzw.
grundsätzlich nicht dazu geeignet, derartige (die Natur übersteigende
resp. metaphysische) Fragen zu beantworten. Vermutlich schon deshalb
nicht, weil man sie (im üblichen Wissenschaftbetrieb) gar nicht stellt
bzw. stellen kann. Dem steht dieses „CLM“ (carrier limiting move)
entgegen, einem gefürchteten Phänomen, dem sich Naturwissenschaftler –
wenn überhaupt – erst nach oder gegen Ende ihrer wissenschaftlichen
Karriere entziehen und zudem eine interdisziplinär angelegte Denkweise
entwickeln, wie etwa H.P. Dürr.
ja, der alte h.p. dürr hatte einige seltsam-treffende einsichten
entwickelt, aber er kam nicht mehr dazu, sie dann richtig auszuarbeiten
und anzuwenden, weil ihm sein tod dazwischenkam, ich habe das damals
wirklich sehr bedauert, weil ich mir von dürr (seinem altersdenken) noch
viel erhellendes versprach
Daher ist es irrig anzunehmen, dass der Mensch der
Natur ohne
Möglichkeit diese zu ergründen gegenüber stände, weil er selbst
(zweifelsfrei) deren integrativer Bestandteil ist. Das würde gelten,
wenn der Mensch ausschließlich eine pur physisch angelegte Natur hätte
und nicht darüber hinausreichend über Psyche verfügte.
das meinte ich auch nicht, denn mensch hat physis + psyche, genau wie
jedes andere tier auch, und kann damit sein evironment ergründen und
gestalten, zb mensch baut mit "bau-gesetzmäßigkeiten" im hinterkopf
häuser, vögel bauen nester, bienen bienenstöcke, es führt aber weder die
physis noch die psyche jeweiliger lebewesen über die überlebens
notwendige selbstreferentialität der lebewesen als grenze hinaus (zb ein
mensch kann zwar "denken", was er will, er kann aber nicht
denken-wollen, was er will, und so auch bei anderen tieren und lebewesen
allgemein, ich kann als mensch noch nicht einmal wie eine spinne, igel,
hund erleben und denken, geschweige denn "grenzenlos" denken usw = als
mensch kann ich nur wie eben mensch erleben und denken = bin in meiner
mensch-selbstreferenz genauso gefangen, wie jedes andere lebewesen in
seiner)
Der o.a. Annahme stehen alleine schon unabweisbar vom
Menschen
gewonnene Kenntnisse über Natur und ihre Phänomene entgegen. Zu dieser
Ansicht kann man nur aus zutiefst materialistischer Sichtweise
gelangen, die jeglichen übernatürlichen Zugang zu entsprechender
Erkenntnis des Menschen (als eben auch geistiges Wesen) leugnet.
das genau ist und bleibt für mich ein problem, ich bin nicht
"materialistisch" in ansichten (auch wenns für dich so erscheinen mag),
ich kann aber mit dem begriff "über-natürlich" und ähnlichen nichts
anfangen, weil für mich außer natur = natürlichem, nichts existieren
kann = es gibt m.meinung nichts über-para-usw natürliches, und der
"geist" auch des menschen ist als "spinoff" auf die physis begrenzt,
eine sec im kopf kein blutfluß = kein traubenzuckernachschub, kein
sauerstoffnachschub, und die gesamte psyche ist weg = die physis erzeugt
ua die psyche, und zwar zu 100%,
so wie die physis auch die sinne und ihre organe erzeugt und betätigt
Man muss diesbezüglich wahrhaftig nicht in religions-
oder sonstig
spirituell bezogene Thematik verfallen, sondern schlichtweg das
Vermögen des Menschen in Betracht ziehen, sich selbst zu erkennen,
indem er „über sich hinaus steigt“, quasi von höherer (gedanklicher)
Warte auf sich blickt. Nur so kann dieses „Erkenne dich selbst“ etwas
am Menschen bewirken und damit dieses von Heraklit (Ephesos) dem
Menschen zugesprochenen Vermögen umgesetzt werden, sich selbst als
Ganzes wahrzunehmen und zu denken (eben als dieses „Gnothi seauton“).
Mit diesem Denken übersteigt der Mensch als psychisch angelegtes Wesen
seine physische Natur, ist diesbezüglich nicht mehr an sie gebunden.
siehe vorher gesagtes, aufgrund seiner selbstreferenten anlage kommt
auch mensch aus sich selbst nicht heraus, er kann sich nicht selbst
"übersteigen" ("aus seiner körperlichen und psychischen haut heraus"),
und das muss er auch nicht, denn zum überleben reichts, und für
weitergehenderes fehlen und fehlten die evolutionären mechanismen, die
uns nur im hinblick auf direkte umgebungen optimiert haben können
(survival of the fittest besteht im aussterben von non-fittest für
jeweilige umgebungen), zb bin ich nicht für ein erleben, leben, und
denken auf dem mars opitimiert
mensch gegen tier: jedes andere lebewesen als mensch muss sich selbst
ebenfalls "übersteigen" können, zb wissen, wo sein körper endet, dass
wenns am kopf juckt, es am kopf kratzt und nicht am schwanz, usw - jedes
lebewesen bis zur bakterie hinunter muss "psychisch" in der lage sein,
sein rein körperliches "übersteigen" zu können, um überhaupt
selbstreferent sein zu können - das "erkenne dich selbst" als funktion
zumindest grundsätzlich also in jedem lebewesen mit eingebaut (ein zb
hirsch ohne das wäre nicht brunftfähig, und kneife mal ein krokodil in
den schwanz, es wird dir blitzartig zeigen, dass es das "erkenne dich
selbst" bis in seine schwanzspitze hinein ebenfalls bestens beherrscht)
Über seine physische Natur hinaus denken, heißt
natürlich Fragen
stellen. Fragen, die Antworten geben, um über diese nachdenken zu können.
Ob man jemals gesichertes Wissen über die intelligible Welt (Kant,
Schopenhauer et al.) haben kann, bleibt dahingestellt. Es wird (und
aus gutem Grund) bei Vermutungen, bei Glauben bleiben. Absolutes
Wissen wäre irdischem Leben abträglich, es wäre schlichtweg nicht zu
leben. Zur Lebensbewältigung hinreichendes Wissen zu erlangen ist
hingegen essentiell und es kann sehr wohl gewonnen werden, dieses in
immer feiner werdenden Weise. Das setzt jedoch geschickt und
(wiederum) wissend gestellte Fragen voraus.
natürlich kann zur lebensbewältigung hinreichendes wissen jederzeit
gewonnen werden, denn es ist in der tat essentiell, das ist ja sogar der
einzige evolutionäre sinn der "wissens"generierung für lebewesen = mit
wahrscheinlichkeit P>0.5 aufgrund wissen über den eigenen körper, seine
fähigkeiten und grenzen, in einer umwelt X überleben können = deshalb
sammeln lebewesen "wissen" in form von "sicher glauben dass ...", denn
selbstverständlich ist "wissen" auch nur "glauben dass ..." auf einem
"höheren" niveau, und/oder es wird mithilfe abbruchbedingungen (die
praktisch willkürliche setzungen sind) künstlich kreiert (siehe zb
münchhausen-trilemma)
"absolutes wissen" kann es nicht geben, weil dies dem weg der
herstellung von wissen widerspricht (einzige ausnahme: der papst und
seine dogmen/religionen allgemein, die beanspruchen, absolutes wissen
("wahrheiten") zu enthalten, indem sie einfache "so-und-nicht-anders
setzungen" sind, mit denen jeweilige glaubensgrundlagen
(glaubens"gewissheiten") festgezurrt werden/bleiben sollen)
über seine physische struktur hinaus denken (oder fühlen) kann ein
lebewesen grundsätzlich nicht, da natürlich alle "geistigen" funktionen
an die physis = das körperliche, das neuronale, gebunden sind, deshalb
müssen käfer wie käfer denken und erleben, menschen wie menschen, igel
wie igel, usw. = auch das denken ist genau wie das fühlen und erleben
1:1 an die physis der einzelnen lebewesenarten gebunden = freies
denken-können ist auch für mensch illusion = man kann zwar "denken", was
immer man will, aber nur im rahmen dessen, was neurone usw halt hergeben
Wir hatten das hier schon erörtert und ich hatte
J.A.Wheelers „zwanzig
Fragen- Trick“ angeführt. Durch geschickt auf Kategorien bezogene
Fragestellungen (z.B. organisch oder anorganisch, aktuell oder
historisch etc.) wird ein Fragenkomplex auf die Ebene der
kleinstmöglichen Entscheidbarkeit (dem Bit) heruntergebrochen und man
ist bei diesem von mir zuletzt angeführten „JA/NEIN“ angelangt, mit
dem „Natur“ wie auch Mensch antwortet.
bei was würde denn natur jemals mit einem klaren ja/nein antworten? die
natürlichen abläufe sind doch gerade immer nur "ungefähr", und dies ist
geradezu das grundprinzip (zb heisenberg'sche unschärfe)
Künstliche Intelligenz (eher ein entsprechendes
Computerprogramm)
fragt gemäß diesem Muster. Hochleistungsrechner brechen in kürzester
Zeit selbst komplizierteste Fragenkomplexe per jeweilig gestellte
„JA/NEIN-Fragen“ herunter. Quantencomputer noch viel schneller, um die
„Nadel im Heuhaufen“ zu finden. Wie weit kann man die Welt auf ein
letztes „JA/NEIN“ herunter brechen?
meine meinung: garnicht, denn die welt ist nur eines absolut: absolut
ungenau, ja aber.../nein aber..., und das ist der impetus, der sie am
weiteren laufen hält, das genaue, exakte tritt immer erst im vergangenen
auf, wenns im prinzip nicht mehr interessiert, weil das
immer-nur-weiter-werden die vergangenheit bereits überholt hat - in der
retrospektion WAR die zb messung xy exakt, wenn überhaupt - die welt ist
und bleibt immer nur vergangenheiten in der wahrnehmung "exakt", und
unvorhersehbar in ihrer weiteren immer-nur-weiter-werden entwicklung (in
24 min könnte mit P=0.00000x zb die sonne explodieren, ohne das sowas
ein widerspruch zu den auch exaktesten natur"gesetzen" wäre)
Ist es überhaupt sinnvoll, alles Leben auf diese
kleinste Ebene
herunter brechen zu wollen? Landet man nicht geradewegs dort, wo
dieses denkend bereits geschehen ist?
wh: planksche ww geschieht völlig ohne bewusstein, und zwar im
maximalfall 10 hoch 44 mal pro sec auf jede einzelne plancklänge von
10 hoch minus 35 meter (wieviele plancklängen und planck-kubik- längen
und planck-raumzeit-längen-hoch-vier mag das universum insgesamt
haben?), "bewusstsein" hingegen ist eine rein biologische (und völlig
überwertete) sache, viele ebenen über der planck-sache, eine neuronen
und em (elektromagnetische) angelegenheit = leben, animistische
"seele", bewusstsein usw als em-spiel mit atomen, und unterhalb dieser
ebene natürlich kein "bewusstsein" usw, und zerfällt dieses atome-em
konglomerat am ende wieder, tot = irreversibel tot.
(monty pythons: "wir kommen aus dem nichts, wir gehen wieder ins
nichts, was haben wir also zu verlieren?, nichts!")
Wozu und wofür wollte man leben, wenn es nichts als ein auf
Planck-Länge reduziertes "nichts" ist?
denkfehler, denn kein lebewesen WILL ja leben, bevor es lebt ("geboren"
ist), und wenn es einmal dann auf "go geschaltet" lebt, dann lebts zu
99% einfach so weiter, als gefangenes in diesem zustand halt "zu leben"
(bis auf suizidale), den es dann zb als besonderes "glück" usw ansehen
mag, dabei ist "leben" eine fast rein elektromagnetische angelegenheit
wie ungezählte andere em-sachen in natura ebenfalls - und wenn das leben
einen sinn/sinn(e) haben soll, dann müssen wir diese während wir leben
unseren leben selbst geben, in dem wissen, dass diese sinn(e) nur
während des lebens gültig bleiben: lebensinn = sinn(e) im/während das
leben andauert, davor u danach aller sinn/alle wie auch immer sinn(e) =
null und nichtig, da die physis nicht übrigbleibt, bleibt auch natürlich
von der von der physis abhängigen psyche nichts übrig, also auch keine
"seele" oder sowas (magisch-animistisches weltbild aus alten tagen)
Es ist höchst interessant, immer tiefer in die
physischen Strukturen
von Mensch und Natur vorzudringen, deren kleinste Einheit man seit
Planck kennt. Es ist dies die nicht zu unterschreitende Informationsmenge
nein, das "planck'sche" ist keine "information" und enthält auch
"sui-generis" selbst keine - information kommt erst viele ebenen darüber
ins spiel, wo es detektoren usw gibt, die im nachhinein aufgrund von
erleben und dann nachgeordnet übers erleben nachdenken den begriff
"information" erfinden, und ihn dann auch dem planckschen überstülpen in
dem bemühen, auch dies erkennend "zu packen", und dann kann man in
diesem "nachhinein" auch das plancksche in zb einer quantitativen
info-theorie "verwursten", was aber deshalb fragwürdig bleibt, weil das
eigentliche plancksche geschehen nicht quantitativer natur ist, sondern
qualitativer, sodass mans mit quantitativen ansätzen nicht wirklich
"packen" kann.
das plancksche, immerhin die basis von allem, scheint qualitativer natur
sein, und eben nicht quantitativer, womit ich aber nicht einem
neuartigen "platonismus" das wort rede, sondern kritik am damaligen
ausgang der scholastik in form des ab dann und bis heute als gültig
angenommenen "nominalismus" übe, denn dieser greift bzgl planck'scher ww
("eigenschaftensummen" usw) deutlich viel zu kurz (und dieses nicht
zutreffen-können des "nominalismus" begegnet einem auch bei einstein,
heisenberg usw, quanten allgemein) - deshalb interessiert mich die
scholastik so sehr, was ist damals, von heute her gesehen,
schiefgelaufen? welchen weg des denkens hätte es zwischen
"universalismus" und "nominalismus" gegeben, und gab es vielleicht
sogar
ansätze dazu, die heute noch brauchbar wären?
Viel interessanter jedoch für mich ist, über die
Gewissheit zu
verfügen, dass Information und nicht Materie das Sein bestimmt.
Information ist das Mengen-Maß aller von Energie in Materie geformte
Lebenswelt. Diesem Informationsbegriff entsprechen die Gegenpole von
Materie auf ihrer mesoskopischen (und damit lebenspraktischen!) Ebene:
Form und Bewusstsein.
ist mir schon klar = entspricht deinem erleben und darauf aufsitzend
deinem denken - aber damit kommst du zb nicht an eine qualitative
theorie der information heran, sondern verbleibst bei shannon, und du
verwechselst zudem quasi "ursache+wirkung", indem du aus deinem denken
heraus materie "beurteilst" (mit "information" als primat), wohingegen
die entwiklung genau anders herum ist, indem aus und mit materie gedacht
werden muss (hirne sind ebenso wie ihre physiologie rein materiell,
em-funktionalitäten eingeschlossen), und dieses denken dann erst im
nachhinein den "informations"begriff als möglichkeit des subsummierens
erfunden hat - und das ist dann eben genau mein problem: aus der
vielzahl der unterschiedlichen froscharten erfinde ich mir nachdenkend
einen "platonischen urfrosch", und stülpe dieses reine gedankenkonstrukt
dann allem möglichen künstlich über, sodass am ende die ganze welt für
mich aus froschartigem besteht, wie für dich aus "information"
wh.
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