roger .... piiiiep
here bad kreuznach/germany on wire, let us know please, "sir karl" capcom, if we are in standby for server connect uni.at/vienna/philweb ...
das ist ja ebenfalls eine, wenn auch "modern arts philosophy", zumal streng dekonstruktivistisch, wenn die kommunikation auf diesem band hier daraus besteht, sich gegenseitig rück zu versichern, dass im prinzip kommunikation in form nutzbarer bandbreite besteht.
in meinen augen hat das was !
annotations:
- bilaterale kommunikations strecken müssen nicht addiert, sondern multipliziert werden, um den gemeinsamen wirkungs querschnitt zu erhalten.
- falls also die komm strecke server-wien = null ist, kann zb meine komm strecke 5000 lichtjahre betragen, trotzdem ist der komm wirkungs querschnitt dann null
- tante elise formuliert das wissenschaftlicher und damit exakter "man erreicht einfach niemanden", wobei, "das schweigen der server", ist ja auch ein grosses und fast futuristisch anmutendes thema, zumal wir zukünftig eh wohl zwitschern lernen müssen, sonst droht uns allen post-faktische fake-news gefahr ...
waldemar hammel
> Am 17.01.2017 um 22:59 schrieb Karl Janssen <janssen.kja(a)online.de>:
>
> Dem üblichen Winterschlaf von philweb geschuldet, fiel mir das noch gar nicht auf, lieber Claus! Werde mich morgen mal drum kümmern. Oft genug kommen mir Fragen in den Sinn, deren Diskussion in philweb reizvoll und natürlich auch hilfreich wären. Doch die Ansätze, diese zu formulieren, fallen wie das zerknüllte Stück Papier eines aller Schreibkunst beraubten Briefeschreibers in den Papierkorb. Eigentlich ist ja ALLES schon gedacht, geschrieben, diskutiert und disputiert. Also warum immer wieder alles aufrollen!? Dann lese ich (zum wievielten Male?) Klassiker philosophischer und sonstiger Weltliteratur und weiss dann wieder, dass zu jeder Zeit gedacht, geschrieben und diskutiert werden muss. Auch wenn so Vieles der augenblicklich gesellschaftlich-politischen Situation unter "ungünstigen Sternen" zu stehen scheint und wir in philweb uns glücklicherweise unsägliche Diskussionen zu diesen Themen ersparen, würde so manche Fragestellung des Denkens und Diskutierens wert sein. Also hoffe ich, dass wir bald wieder einen funktionieren Anschluss zum Philo.at-Server haben. Bester Gruss!
> Karl
>
> Von meinem iPad gesendet
>
>> Am 17.01.2017 um 15:01 schrieb Claus Zimmermann <Zimmermann.Claus(a)t-online.de>:
>>
>> Hallo Karl,
>>
>> der Listenserver scheint im Moment nicht richtig zu funktionieren. Eine mail von Rat Frag und eine von mir, beide sowohl an die Liste als auch von ihm an mich und von mir an ihn gerichtet, sind bei der Liste nicht angekommen oder nicht an die Mitglieder verteilt worden. RF und ich korrespondieren derzeit nur untereinander.
>>
>> Grüsse, Claus
>
Einige Philweb-User hatten keinen Zugang zum philweb-Server. Meinerseits komme ich als List-Admin auf den Server. Es wäre hilfreich, wenn ein paar Antworten (lediglich Empangsbestätigung) auf diese Mail gegeben würden. Zu beachten ist, dass philweb nun über den Server @lists.philo.at, also für unsere Liste philweb(a)lists.philo.at läuft.
Bester Gruß in die Runde!
Karl
Von meinem iPad gesendet
Hallo allerseits ,
Die Unterscheidung zwischen Dichtung und Wahrheit und die damit zusammenhängende zwischen Tatsachen und "Nicht-Tatsachen" ("Dieser Satz ist wahr" = "Es ist eine Tatsache, daß...") ist doch allen Unkenrufen zum Trotz so unverzichtbar - oder unser Leben sähe völlig anders aus - wie unphilosophisch. Wenn ich in einer Geschichte "es regnet" lese, werde ich vielleicht an Gummistiefel denken, deswegen aber keine anziehen . Dann gibt es vielleicht den Einwand "es regnet vielleicht für uns, aber ob es auch an sich regnet, kann man nicht wissen" oder es gibt irgendwelche mir nicht näher bekannten gedanklichen Probleme mit "Elementarsätzen" oder "Propositionen". Da würde ich es mit einer Sprachanalyse nach Dr. Wittgenstein versuchen - weniger am "Tractatus" als an den "Untersuchungen" orientiert .
Grüße , Claus
P.S.: Ich hoffe , die Mail kommt im ja wohl erwünschten Textformat an. Ich sehe am Fensterrand eine Formatierungsleiste und finde keine Möglichkeit , sie loszuwerden .
-------- Ursprüngliche Nachricht --------Von: Rat Frag <rat96frag(a)gmail.com> Datum: 19.12.16 13:44 (GMT+01:00) An: Philosophisches Diskussionsforum <philweb(a)philo.at> Betreff: [Philweb] Reden wir über Tatsachen
Hallo Liste,
ich habe mir ein paar Gedanken über Tatsachen gemacht.
Bekanntermaßen definiert Wittgenstein die Welt selbst als die Menge aller Tatsachen. Andere Denker haben sich ebenfalls mit dem Thema befasst. Etwa schrieb Quine darüber, dass Tatsachen, Fakten oder Proposition im Grunde nutzlos für die Erklärung von Wahr und Falsch seien. Er lehnte daher diese Redeweise ab und bezeichnete sich sogar als Anti-Propositionalist.
Das Problem sei, dass es unmöglich sei eine Methode zu nennen um einzelne Propositionen zu unterscheiden. Das Problem scheint (soweit ich sehe) verwandt mit dem vom Wiener Kreis bekannten Problem zu einem echten Elementarsatz zu kommen.
Wieder andere halten, scheinbar unbeeindruckt, am Modell der Tatsachen fest.
Was denkt die Liste darüber?
Hallo Liste,
ich habe mir ein paar Gedanken über Tatsachen gemacht.
Bekanntermaßen definiert Wittgenstein die Welt selbst als die Menge aller
Tatsachen. Andere Denker haben sich ebenfalls mit dem Thema befasst. Etwa
schrieb Quine darüber, dass Tatsachen, Fakten oder Proposition im Grunde
nutzlos für die Erklärung von Wahr und Falsch seien. Er lehnte daher diese
Redeweise ab und bezeichnete sich sogar als Anti-Propositionalist.
Das Problem sei, dass es unmöglich sei eine Methode zu nennen um einzelne
Propositionen zu unterscheiden. Das Problem scheint (soweit ich sehe)
verwandt mit dem vom Wiener Kreis bekannten Problem zu einem echten
Elementarsatz zu kommen.
Wieder andere halten, scheinbar unbeeindruckt, am Modell der Tatsachen fest.
Was denkt die Liste darüber?
also hier funktioniert das alles, wie gewohnt:)
lediglich muss ich wohl im Browser von Thunderbird
auf "liste antworten" clicen,dann gehts an "philweb", sorry karl:)
ich befinde mich grade auf Wohnungssuche im Grossraum Stuttgart,
(seit 3 Montaten) da passt die "Antwort" die für mich als
vorläufig gültig durchgeht:
Wahrheit ist an sich nichts anderes als eine Wahrschienlichkeit, die
dem jeweils Wahrheitsfindenden nach abzug aller anderen
Wahrscheinlichkeiten
als die wahrscheinlichste vorkommt.
wie sollte man da im ernst "lügen" können, wenn das ganze System
der vorhandenen bezeichenbaren Wahrscheinlichkeiten aus nicht letztgültig
festnagelbaren Zuständen sondern eben aus Wirklichkeitswahrnehmungen
gefärbt durch die jeweilige Rezeptionsfähigkeits-Brille besteht?
eine rose ist eine rose, eine rose und sonst auch nur eine möglichkeit
unter millionen sichtbar gemachter unwahrscheinlichkeiten.
gruss aus dem remstal
i.m.
Am 28.10.2016 um 23:27 schrieb Stefan Kober via Philweb:
> _______________________________________________
> Philweb mailing list
> Philweb(a)lists.philo.at
> http://lists.philo.at/listinfo/philweb
Yo!
It is amazing what one can invent! You're gonna love it, I swear! Read more here <http://maria.csfind.com/e8afg/9>
Kind regards, begriffsstudiom_rinck(a)gmx.de
Liebe Liste, lieber Waldemar,
> stimmt doch nicht (obwohl ich verstehe, wie DU es meinst), denn mein satz "claus liegt falsch mit ..." bezieht sich auf deinen satz "von der wahrheit".
> (dein satz x kann falsch sein, aber es gibt nicht platonisches "falschsein an sich")
Da stellt sich mir die Frage: Was haben die Sätze x, y und z von Claus gemeinsam, die alle falsch sind? Ihre Falschheit doch wohl, oder ihr Falschsein? Oder etwa nicht?
Das heißt nicht, dass es ein platonisches Falschsein an sich gibt. Aber an "Falschheit" oder "Falschsein" kann ich erstmal keinen begrifflichen Makel finden.
Und Falschheit (oder Wahrheit) ist auch eine Eigenschaft von Sätzen, vielleicht hat jeder Satz seine eigene, vielleicht können sich Sätze sogar dieselbe Falschheit teilen.
Interessant finde ich übrigens die Formulierung "platonisches Falschsein an sich". Plato benutzt zwar kath’auto (per se, an sich) als Fomulierung, aber die erste systematische Theorie dazu stammt von Aristoteles. Aber wahrscheinlich verwendest du "platonisch" einfach als Gegensatz zu "nominalistisch", so machen es ja die meisten modernen Autoren (e.g. http://plato.stanford.edu/entries/platonism/), und "an sich" ist eine redundante Verstärkung.
Beste Grüße
Stefan
Am 25. Oktober 2016 um 18:24 schrieb Waldemar Hammel via Philweb <
philweb(a)lists.philo.at>:
> wahrheit kann keine "eigenschaft eines satzes" sein, denn
>
Man kann "wahr" im Sinne der mathematischen und einiger philosophischer
Logiken Auffassen als Eigenschaft eines Satzes. Sozusagen, durch ein Modell
erfüllbar.
> - begriffe wie wahrheit, schönheit, usw sind abstrakte platonische
> universalia, oder sprachlich ausgedrückt, reflexionstermini =
> versubstantivierte adjektive, die keine bezüge haben = das wort "schön"
> kann sich auf ein konkretum x beziehen, das ist schlüssig, aber "schönheit
> (an sich)" bezieht sich auf nichts konkretes.
>
Ich habe den Begriff der Wahrheit in erster Linie in der Überschrift
verwendet, sonst nur in "ist an der Wahrheit interessiert". Dabei diente
der Begriff "Wahrheit" für mich nur als sprachliche Vereinfachung. Zudem
hilft es, andere philosophische Fragen aus der Grundfrage herauszuhalten.
Etwa die Definition von Wahrheit, über die sich Gelehrte seit Jahrhunderten
streiten.
Ein Beispiel:
Wenn ich geschrieben hätte, "beide wollen die Wirklichkeit so sehen wie sie
ist", hätte ich damit nicht nur die Kohärenztheorie aufgegriffen, man hätte
auch mit Kant (und folgenden) argumentieren können, wir sehen die
Wirklichkeit nie so wie sie ist.
schematisch:
> satz-x < wahr bis unwahr > bezug (referens),
> die eigenschaften w/f entstehen erst aus dem bezug eines satzes auf etwas,
> auf ein referens.
>
Das Schema verstehe ich nicht, kannst du es näher ausführen oder zumindest
noch mal anders hinschreiben? (Ich glaube, mein Problem liegt wirklich
schon an der Schreibweise, ich ahne, was gemeint sein könnte.)
Deine Ansicht schließlich streng genommen weder die Existenz von
Tautologien (Referent sind dann die Definitionen von Zeichen), noch die
notwendiger Wahrheiten aus. Sofern ein Betrachter existiert, ist der Satz
"es gibt mindestens einen Betrachter" schon erfüllt.
in wahrheit ist der apfel, mit eigenschaft "rot", aber nur in den folgenden
> kontexten da:
> - wenn er vom spektrum sonnen licht beleuchtet wird
> - wenn ich ihn mit menschenauge betrachte, das für die frequenz xy
> sensibel ist
>
Man kann jetzt doch einfach so argumentieren, dass der Apfel die
Eigenschaft hat, das Sonnenlicht in einem bestimmten Frequenzbereich zu
reflektieren. Diese Eigenschaft ist an einen Ort an den es niemals Licht
gibt vielleicht latent, d. h. könnte nur indirekt erschlossen werden, aber
sie wäre nach wie vor eine Eigenschaft des Apfels.
Diese Eigenschaft ist natürlich ebenso latent für Lebewesen, die entweder
gar keine oder nur schwach ausgeprägte Farbwahrnehmung haben, etwa
Nachttiere, Höhlenbewohner, Tiefseetiere usw.
Um den Bogen zu schlagen, den der Leser von mir erwarten wird:
Welche Auswirkungen hat denn diese Überlegung auf die Frage des Lügens im
Namen der Wahrheit?
Man kann jetzt argumentieren, dass das Wissen, über das A verfügt (B aber
nicht), eine völlig andere Bedeutung für A haben muss, wenn er dabei auf
Schlussfolgerung z kommt, B aber auf y.
Rechtfertigt das allerdings, dass A dem B die Info vorenthält?
Grundsätzlich sicherlich nicht. Man kann sich aber Situationen denken, in
dem A vielleicht gut daran tut, es doch zu nicht. Beispielsweise A ist ein
Lehrer und kennt eine seltene Ausnahme, die B nicht kennt und er will B
erst mal die Grundlagen beibringen. Wenn A B jetzt mit Ausnahmeregeln
überschüttet, dann verwirrt das B nur.
Liegt der Unterschied vielleicht da: Wenn A und B im Prinzip
gleichberechtigte Argumentationspartner sind, also darüber streiten, wie
die Sache ist, dann muss A gegenüber B auch so ehrlich sein, ihn die besten
Argumente selbst an die Hand zu geben. Ist dagegen B z. B. jemand der einen
Kurs in Arbeitsicherheit besucht, so muss B sich darauf einstellen, dass A
ihn die Inhalte aussucht, vorsortiert, gliedert usw.
Hallo Waldemar,
Wie kommst du hier auf die Universalien? Davon hatte ich doch gar nichts gesagt.
Aber gut, meine Meinung dazu ist in diesem Zusammenhang etwa, daß Aussagesätze nur lernen kann, wer schon vergleichbare natürliche Zeichen beherrscht, wie es offenbar auch bei nichtmenschlichen tricksenden Tieren der Fall ist, wenn sie anderen z. B. ein bestimmtes (nicht zutreffendes) Bild einer Situation suggerieren wollen. (Um kurz abzuschweifen: der Satz "Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners" bedeutet meiner Meinung nach nicht, daß sie selbst die größte Lüge ist, sondern daß beides wie immer bei entweder-oder-Unterscheidungen nur im Doppelpack zu haben ist.)
Wenn man nun "Vorverständnis" durch "Ideenteilhabe" ersetzt, ist man vielleicht gar nicht mehr so weit von der Ideenlehre entfernt.
Mit dem Satz "Der Apfel ist rot" oder "... schmeckt süß" wird ihm gar nichts "aninterpretiert". Ich weiß dann nur, wie der Apfel schmeckt oder aussieht, wenn die Sätze wahr sind. Es wird quasi ein Bild in die Luft gemalt (bei "ist rot" könnte man tatsächlich auch ein Bild verwenden) und behauptet: so siehts aus! Weitergehende Behauptungen und Implikationen sind damit nicht verbunden. Daran ist nichts falsches oder richtiges, es ist nur eine Informationsübertragungstechnik.
Es kann mir z. B. bei einer Kaufentscheidung helfen, wenn eine vertrauenswürdige Person mir die Ware, die ich mir gerade selbst nicht ansehen kann, auf diese Weise beschreibt.
Grüsse, Claus
Waldemar Hammel via Philweb <philweb(a)lists.philo.at> schrieb:
>hallo claus,
>
>> Am 26.10.2016 um 14:06 schrieb Claus Zimmermann <Zimmermann.Claus(a)t-online.de>:
>>
>> wenn du meine Ausführungen falsch findest, gehst du in der Praxis von dem aus, was du theoretisch bestreitest.
>
>stimmt doch nicht (obwohl ich verstehe, wie DU es meinst), denn mein satz "claus liegt falsch mit ..." bezieht sich auf deinen satz "von der wahrheit".
>(dein satz x kann falsch sein, aber es gibt nicht platonisches "falschsein an sich")
>
>recht hast du mit der folgerung,
>
>> Nein, das ist kein rhetorischer Trick, sondern zeigt, wie fundamental diese Kategorien in der Sprache sind.
>
>dass im alltags gebrauch der sprache am laufenden band "platonisch" gesprachelt wird, was aber deshalb auch ebenso oft zu vermeintlich unauflösbaren problemen führt.
>
>bekannte beispiele: "geist und materie", die tugend, die gerechtigkeit, das gute, der tod.
>
>"diese kartoffel ist alt" macht sprachlich sinn, denn die eigenschaft "alt" ist kartoffel x zugeordnet, die suche aber nach dem (platonisch) "alter an sich" führt ins leere (führt in sog hypersemiosen).
>
>das problem mit den vermeintlichen "eigen-schaften" ist aber noch viel größer, indem konventionell benutzte sprache die wirklichen verhältnisse/ bezüge auf den kopf stellt.
>
>wir sagen zb:
>"der apfel hier hat die und die eigenschaften"
>
>real aber bestehen sog "dinge" nur aus den ihnen aninterpretierten ....schaften, sog "dinge" sind örtlich und zeitlich konzentrierte summen von "....schaften"
>
>sprachlich richtig müsste es heissen:
>falls die "...schaften" xyz räumlich und zeitlich in summe zusammentreffen, nenne ich diese "...schaften"-summe "apfel" und behaupte, dass die "...schaften"-summe einem (sprachlich erfundenen) objekt "apfel" als EIGENschaften zukommen.
>
>was ich "apfel" nenne, ist ein sprach-generiertes quasi-platonisches abstraktum, resultierend aus falsch benutzter sprache, die in umkehrung zu den wirklich vorliegenden verhältnissen inverses denken und inverses erleben erzeugt, als gäbe es "ein objekt mit eigenschaften", statt einer "...schaften"-summe, die ich nachträglich sprachlich als objekt x zusammenfasse.
>
>das (anthropo) sprachkonstrukt "apfel" dient natürlich der sprach-ökonomie, weil ich so nicht immer ständig explizit die "...schaften"-summe aufzählen muss, wenn ich, zb im supermarkt beim einkauf, referieren und adressieren will.
>
>ich fasse eine zeitlich und örtlich auftretende "...schaften"-summe zu einem sprachlich erzeugten (quasi-platonischen) objekt "apfel" zusammen, und nenne die "...schaften" dann (nachträglich) "EIGENschaften des apfels".
>das kann man so machen, und funktioniert in der praxis im groben gut, nur darf ich den zugrunde liegenden mechanismus des entstehens solcher konstrukte nicht aus den augen verlieren, sonst komme ich in kritischen, in sensiblen, fällen in teufels küche.
>
>zb physik:
>"ein elektron hat die eigen-schaften xyz ..."
>nein, es ist umgekehrt:
>wenn ich "...schaften" xyz räumlich und zeitlich vereint vorfinde, nenne ich das pseudo platonisch "elektron".
>diese "entstehung eines elektrons" zu beachten ist wichtig, denn es gibt fälle, da läuft mir die "...schaften"-summe vor meinen augen wieder auseinander, zb heisenbergs unschärfe.
>das pseudo-platonisch generierte "elektron" mitsamt den vermeintlichen EIGENschaften wird dabei "unscharf", nicht aber die (in diesem fall) "...schaften-summeN (plural)".
>auf ebene der "...schaften"-summe(n) ist heisenbergs berühmte unschärfe lediglich ein "so what?" effekt.
>
>man kann und soll wahrscheinlich auch nicht die gut eingeschliffenen gewohnheiten der alltags sprachbenutzungen verändern, aber man sollte sich stets ihrer keineswegs trivialen hintergründe bewusst bleiben und in problematischen fällen (zb "geist und/versus materie") in diese katakomben hinabsteigen.
>
>ich grüße Dich, lieber claus,
>und hoffentlich auf nicht-schiaparelli art auch die runde,
>wh.
>
>_______________________________________________
>Philweb mailing list
>Philweb(a)lists.philo.at
>http://lists.philo.at/listinfo/philweb
Hallo Waldemar,
wenn du meine Ausführungen falsch findest, gehst du in der Praxis von dem aus, was du theoretisch bestreitest. Nein, das ist kein rhetorischer Trick, sondern zeigt, wie fundamental diese Kategorien in der Sprache sind. Es gibt auch andere Wahrheitsbegriffe - mir ist z. B. "Die Wahrheit kann nicht in Sätzen gelehrt werden" eingefallen - aber darum dürfte es hier nicht gehen.
Natürlich beziehen sich Aussagen ihrer Form nach auf Gegenstände, häufig auf mehr oder weniger konkrete Situationen, die ruhig auch frei erfunden sein können.
Mit der "Frage", ob der Apfel "an sich" eine Farbe "hat" oder ob sie "im Auge des Betrachters" liegt oder "situativ in ihm entsteht" (so viele Anführungszeichen gibt es gar nicht, wie ich hier zur Markierung hoch problematischer Ausdrücke brauche) hat das nichts zu tun. Die empirischen Bedingungen des Sehens werden natürlich nicht bestritten.
Grüsse, Claus
Waldemar Hammel via Philweb <philweb(a)lists.philo.at> schrieb:
>
>
>> Am 20.10.2016 um 15:37 schrieb Claus Zimmermann <Zimmermann.Claus(a)t-online.de>:
>>
>> Wenn man Wahrheit als eine Eigenschaft von Sätzen auffasst - ....
>
>lieber claus,
>wahrheit kann keine "eigenschaft eines satzes" sein, denn
>
>- begriffe wie wahrheit, schönheit, usw sind abstrakte platonische universalia, oder sprachlich ausgedrückt, reflexionstermini = versubstantivierte adjektive, die keine bezüge haben = das wort "schön" kann sich auf ein konkretum x beziehen, das ist schlüssig, aber "schönheit (an sich)" bezieht sich auf nichts konkretes.
>
>- und entsprechend kann ein satz x im hinblick (bezogen) auf eine situation y "wahr" sein (oder unwahr, halbwahr, usw), das ist: "wahr" ist keine eigenschaft des satzes x, sondern "wahr" entsteht daraus, dass und falls ein satz x sich auf ein y bezieht.
>dem satz x ohne einen konkreten bezug lässt sich keine eigenschaft zwischen wahr-....-unwahr zuschreiben.
>
>schematisch:
>satz-x < wahr bis unwahr > bezug (referens),
>die eigenschaften w/f entstehen erst aus dem bezug eines satzes auf etwas, auf ein referens.
>
>mit physik hat das insoweit zu tun, als eigenschaften stets aus wechselwirkungen "emergieren" = eigenschaften werden von wechselwirkungen erzeugt.
>
>bedeutet: die vermeintlich AN dingen wahrgenommenen eigenschaften, sind garnicht an/in den dingen, sondern ihnen nur nach wechselwirkungen als vermeintlich dauerhaft beigelegt/aninterpretiert.
>
>wenn ich wahrnehmungs-wechselwirkung und kontext ausblende, kann ich zb sagen "da ist ein roter apfel" (und ist auch da, wenn ich nicht hingucke usw).
>
>in wahrheit ist der apfel, mit eigenschaft "rot", aber nur in den folgenden kontexten da:
>- wenn er vom spektrum sonnen licht beleuchtet wird
>- wenn ich ihn mit menschenauge betrachte, das für die frequenz xy sensibel ist
>
>ein insektenauge mit uv empfindlichkeit wird im sonnenlicht den für mich roten apfel vielleicht violett sehen, ein im sonnenlicht-spektrum für meine augen roter apfel ist in rotem licht für meine augen: weiss, in grünem licht: schwarz, etc
>
>bedeutet: die eigenschaft "rot" ist keine dem apfel eingeborene eigenschaft, sondern entsteht als eigenschaft, als semantik, aus der wechselwirkung "apfel-licht-augen".
>
>und genauso entstehen auch die eigenschaften von sätzen ...
>(ein satz, der sich nicht auf einen kontext bezieht, hat keinerlei über ihn hinaus weisende eigenschaften).
>
>der begriff "eigen-schaft" ist irreführend, weil er die wechselwirkungen- und kontexte- relevanz der entstehung des vermeintlich
>"(einem objekt) eigenen" ausblendet.
>
>ich grüße Dich,
>wh
>_______________________________________________
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