Hallo Waldemar,
in form von pheromonen, bei zb der partnerwahl. Glaubst du, das könnte
helfen? Soll ich welches kaufen? Ist das nicht verboten?
> als das rein körperliche i-system ganz wesentlich auch
somatisch-integrative funktionen hat ("es hält den körper zusammen")
Wenn ich mich mit dem Messer schneide, da hilft das Immunsystem wohl
nicht, sondern ganz einfach der Sauerstoff (außen).
> wobei ich alle diese sachen unbedingt als wirkungen und evtl.
gegenwirkungen bezeichne, oder als ursache+wirkung,
denn wechselwirkung ist was gänzlich anderes (was rein physikalisches,
wenn du so sagen willst), zb ist ww eben nicht aufspaltbar in
ursache+wirkung, und ww erzeugen, vernichten oder alternieren nur
semantiken = eigenschaften, oder komplette cluster von eigenschaften,
Das verstehe ich alles nicht. Einmal ist das deutsche Doppelwort schon
sehr schlecht gewählt, anderswo gilt dies als interaction, wenn es um
die vier Kräfte geht.
Wenn es jedoch um die anderen Wechselwirkungen geht, dürfte dort immer
eine Wirkung von A nach B, dann eine von B nach A gedacht werden dürfen,
es ist dem "Verstand" in diesem Fall erlaubt, eins nach dem anderen zu
denken.
Beziehst du dich auf diese 4 interactions oder auf die anderen?
Dein kleiner Absatz ist für mich in kuhspanisch geschrieben. Und dann
soll es noch in Sprache Semantik Semantiken übergehen, das ist für mich
wie eine Gleichung sechsten Grades.
> und grundlegend spielt sich ww zwischen planck-größen ab = ca 10
hoch minus 35 meter und im 10 hoch minus 44 sekunden takt, in einer
sekunde spielen sich auf jedem kubikmeter raum oder materie oder
mischungen davon ca 10 hoch 150 wechselwirkungen ab, und erzeugen,
vernichten, oder alternieren dabei rund 10 hoch 105 planck-längen (falls
diese welt mit maximaler geschwindigkeit = ww-rate, ablaufen sollte, was
die lichtgeschwindigkeit tatsächlich andeutet),
also doch die 4 interactions. Und Trump wurde gewählt wegen dieser 10
hoch 150 Wechselwirkungen? Auch da komme ich nicht mit.
> zb, wenn dinge "gemütlich" einfach nur "altern", spielt sich genau
das auf ihnen, ihren eigenschaften nämlich, ab, wobei es beim einfachen
"altern" meist um gepfadete ww geht, das sind solche, bei denen der
verlauf der einzelnen ww-en durch randbedingungen auf bestimmte
trajektorienscharen eingeengt ist, sodass auch die eigenraumzeiten der
eigenschaftencluster mehr oder weniger ungestört und somit
parallelo-form ablaufen.
Ich besuchte mal die Anhänger des "Christ de Montfavet". Zu einem
Zeitpunkt der Sitzung sollte der Geist von oben herabkommen, so wie bei
dir die WW, und bei Karl der Immaterielle. Dann sagte der Guru: Nachdem
der Geist nun auf uns herabgekommen ist, wollen wir weiter diskutieren.
Ein Teilnehmer sagte ganz frech: "Bei mir ist er nicht gewesen." Ich
wäre so frech nicht gewesen, aber bei dir erlaube ich es mir: Die WW ist
bei mir noch nicht angekommen. Und bevor es diese ww-Erklärung gab,
wusste man sich schon sehr gut der vier Kräfte bedienen! Warum also mit
so komplexem Professorenzeug umherschlagen? Kam deswegen Corona? Fällt
deswegen ein Flugzeug herunter? Wurde der Impfstoff gefunden, weil die
Leute dort sich ständig mit Wörtern in Bezug auf WW herumstreiten? Und
die Kanzlerin hat noch keinen Satz damit gemacht, obwohl sie Physikerin ist.
> das i-system besteht zwar aus ungezählten, heute noch weitestgehend
unbekannten
einzelfunktionen, reagiert aber integrativ = quasi als EIN
system, wenn es
angegriffen wird, und das muss es auch, weil es auf der anderen
seite, am
anderen ende, auch den körper in all seinen funktionen integriert
halten
muss.
Nicht Einzelfunktionen, sondern Einzel-Kleinstobjekten mit bestimmten
Verhaltensweisen. Nix da quasi. "scheinbar", ja.
> muss es auch.
muss es eben nicht. Siehe die Fehlfunktionen. Dann ist es eben nicht
mehr integrativ.
> vermutlich äusserst brutalen bis bestialischen systemischen
rückkopplungen, zb mit echt menschheitsgefährdenden pandemien
Aber die Personen wollen fliegen, Pheromone genügen ihnen nicht, und da
wird verschmutzt, bis es kracht. Ob die Viren dem Treiben zuvorkommen
ist noch offen. Und in beiden Fällen kommt weder ein Geist noch die WW
zu Hilfe (10 hoch 500) - ich übertreibe ein wenig und rase nicht mit
einer Traktorenschar über das Feld, es geht auch langsam, ohne
Lichtgeschwindigkeit.
Gruß
Joseph
Waldemar Hammel schrieb:
dass diese götter verstandlich/denkerisch wirklich nur schimären sind,
sehen wir daran,
dass ihr existieren mit den eigenschaften von welt = von
immun-außenwelt, in-kompatibel ist,
dass sie indessen keine schimären sind, fühlen wir daran,
dass der emotio-layer in uns auf ihrer existenz in verschiedensten
formen besteht
(deshalb meine formulierung "es gibt götter UND es gibt sie nicht", das
ist wie ein flipflopp,
je nachdem, ob ich emotional-erlebe oder rational-denke,
und wir als tier "mensch" werden, meine meinung, nie da herauskommen,
denn diese "dichotomie" ist unseren zwei unterschiedlichen
hirnfunktionen-komplexen in zusammenhang mit dem immunsystem geschuldet)
emotio-layer und ratio-layer, wenn ich es richtig verstanden habe, und
von da her dichotomie?
Und nun soll ich denken: Es gibt zusätzlich zu diesen zwei noch das
Immunsystem, und alle drei haben das aktuell vorliegende tierische
Lebewesen verursacht?
> und dieses immunsystem muss eine grenze zwischen "ich selbst" und
"fremd" einziehen, um unterscheiden zu können,
Nein, das Immunsystem kennt keine Außengrenze, es ist nur innen im
Körper an vielen Stellen, mit vielen Elementen (Zellen usw.) vorhanden,
darüber habe ich mich gerade belehren lassen. Aber was außerhalb des
Körpers geschieht, ist dem Lebewesen völlig egal. Einzelteile „müssen“
unterscheiden können, aber nicht zwischen „ich selbst“ und „fremd“,
sondern es ist schon im Körper viel komplexer. Ob die Kämpferzellen mit
zu Grunde gehen oder nicht, ist dem Lebewesen egal. Und wenn es dort
unübliche Sachen gibt, werden sie an Formen erkannt, oder so ähnlich.
„Das Immunsystem“ muss gar nichts, nur die Einzelteile haben sich im
Laufe der Zeit herausgebildet, sie sind unabhängig von einander, sie
stehen nicht unter einem Kommando (und schon gar nicht unter dem
Kommando eines Immunsystems). Hier ist ein Trugschluss. Einmal der
Trugschluss, der dann entsteht, wenn ein scheinbar Übergeordnetes einem
Untergeordneten befiehlt, nachdem es (also das Übergeordnete durch
Summieren des Untergeordneten) auf einmal das Untergeordnete verursacht.
Dann würde der Autounfall (übergeordnet, als Summe der Autounfälle)
Verursacher eines alltäglichen Autounfalls. Bravo, könnte ich sagen, da
steckt was Platonisches dran. Zudem kann hier der Trugschluss der causa
finalis gelten.
> unser grundlegender emotionaler layer aber kennt diesen
immun-unterschied nicht,
ich auch nicht.
> so behauptet der emotio-layer in uns lebenslang "alles ist eins",
während das immunsystem behauptet "es gibt ichselbst und fremd",
habe ich bei mir noch nicht bemerkt, wie auch die darauf folgenden
Darlegungen des Waldemar.
---
Die folgenden Äußerungen sehe ich sehr optimistisch für die Lebewesen:
> vielleicht hat die weitere evolution noch zeit (in 400 mio jahren ist
shutdown aller lebensspiele auf erden) und irgendwelche attraktoren, um
dieses bis auf weiteres "unausgegorene" in uns "zu heilen"?
Wer glaubt denn noch, dass 7 Milliarden Menschen, von denen nur ein
geringer Teil in Wohlstand=Konsum lebt, weitere Milliarden dies tun
könnten, nachhaltig, versteht sich, und auch dann, und dann noch wenn
alle sich mit den Gewohnheiten der Wohlstandsgestellten anfreunden
wollen, wieviele Jahre sind dann machbar? Millionen? Wenn hier nur ein
Mathematiker wäre, könnte er doch vorrechnen: 7 Milliarden haben die
Erde in 50 Jahren erheblich gestört. 6,3 Milliarden werden auf den
Wohlstand der 0,7 Milliarden gehoben, wie viele Jahre werden danach
benötigt, um dieselbe Zerstörungskraft auf die Erde auszuüben?
Gruß
Joseph Hipp
www.weltordnung.de
Hallo Ingo,
danke für die Toleranz. Atomar und mathematisch bin ich nicht über die
Schrödingergleichung hinausgekommen, und deswegen kann ich im
Wissen/Unwissen dort nicht mitmachen. Ich kann dem Staunen nichts
abhaben, nur freue ich mich, wenn ich etwas denke, was vorher so noch
nicht gedacht war. Die Beschäftigung mit dem Ozean ist also nicht meine
Sache. Übrigens bin ich seit 10 Tagen ein bestätigter Überlebender, ohne
nennenswerte Symptome, warte also auf die von dir beschriebenen
Gefahren. Ja ich lese seit langem hier mit, aber es werden viele Wörter
gebraucht. Die Auftretens-Frequenz der Wörter hier bei jedem
Schreibenden wäre mal interessant heraus zu finden. Und die Zahl der
wichtigen Wörter, für die Person durch das Feuer gehen würde.
Gruß
Joseph
1.
Am 09.11.2020 um 16:06 schrieb Ingo Tessmann via Philweb:
> wie schon Newton anmerkte, ist unser Wissen nur ein Tropfen im Ozean
des Unwissens. <
und dann Waldemar: wie wahr, wie wahr !
Ich könnte die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und schreien: Was
für ein unisono-Quatsch. Das darf ich nicht, aus Respekt- und
Beleidigungsgründen, versteht sich. Jedenfalls mache ich bei diesem
"unser" nicht mit, es ist nicht mein Wissen, euer, mindestens mit
Ausnahme von meinem. Ich kann auch nicht schreien: "Wie unwahr, wie
unwahr!" Ich stelle mir nur die Frage: Was soll das, was soll diese
Nachwäsche, dieses ständige Zitieren? Wer stellt denn die grundlegende
Frage? Newton konnte es nicht, das ist bekannt. Die Newtonsche Anmerkung
ist nichts anderes als die von einem zentral sich vorstellenden
Menschen, der alles unter, neben usw. sich hat, und dann sagt, dass er,
obwohl er genau hinschaut, nun doch nicht alles bedenken kann. Na und!
Es ist ein zentralistisches Denken mit einem "Ich und die Welt". Schon
das ist falsch. Hier zu kritisieren ist zwecklos, wenn alle unisono
mitmachen. So übertreibe ich noch ein wenig:
Gott sieht alles, denkt alles, weiß alles, der Mensch nur einen Teil.
(Gott als Extrapolierung des Menschen gemäß Anleitung des Aristoteles,
also ohne Glaubensvoraussetzung.)
Andererseits geht das alles über in Poesie, Literatur und
Grenzenlosigkeit: Das Bewusste ist gering, das Unbewusste grenzenlos.
Wie erhaben ist es, in der Lüge zu leben, die Wahrheit ist sowieso nicht
fassbar. Alles ist relativ, und für die Wahrheit gibt es die
Pilatusfrage. "Wie wahr, wie wahr!"
2.
Dann stößt mir auf, wenn kritische Ansätze übergangen werden. Ich hatte
dem Waldemar geschrieben, dass das Immunsystem eine reine Innenpolizei
ist, und keine Armee, die außerhalb des Körpers aktiv wird, ich schreibe
es also noch einmal so vereinfacht. Wo ist denn da die Wechselwirkung,
nach außen? Es gibt nicht einmal eine Wirkung nach außen. Ich lasse mich
gerne belehren, aber bis dann bleibe ich bei meiner Auffassung, dass
Wechselwirkung des Immunsystems nur eine Auseinandersetzung innerhalb
der Grenzen eines Körpers sein kann, wie der Streit innerhalb eines
Haushalts. Wenn dem so ist, ist das Immunsystem zwar ein sehr gutes
Beispiel für innere Angelegenheiten, es ist aber als Konzept völlig
ungeeignet, Erklärungen für Geschehnisse außerhalb der einzelnen Körper
abzugeben. Das hier ist keine Kritik von außen nach innen im System des
Waldemar, es ist eine, die innen ansetzt. Sieht niemand den Unterschied?
Bei einer Kritik von außen kann jeder weglaufen, bei einer Kritik von
innen hat er eine Lösung zu finden, sonst ist ein Mangel an Zuhören, und
das Übergehen könnte als Flucht vor einer Dissonanz angesehen werden.
Das nur als Andeutung, nicht als Vermutung.
Joseph Hipp
hallo liste,
nochmals zu göttern, und jetzt fisch zu den köpfen (oder so ähnlich):
die evolution des lebens auf erden hat pflanzen und tiere entstehen lassen,
unter den tieren ziemlich evolutionär-neuerdings auch die affen,
und evolutionär noch neuerdingser auch den menschen als eine der affenarten
(seit etwa 2 millionen jahren gibts menschen = seit ERST 2 mio jahren
hüpfen auch wir unter den irdischen lebewesen herum,
und treiben dabei, was lebewesen halt so treiben)
zum besseren überlebenkönnen hat uns die evolution ein ziemlich
leistungsfähiges hirn mitgegeben,
dafür hat sie an fast allen körperlichen eigenschaften bei uns sehr gespart,
das liegt ua daran, dass unser hirn ca 1/3 aller bereitzustellenden
stoffwechselenergie für sich alleine verbraucht,
(ein gutes hirn zu haben also eine überaus kostspielige sache, für die
an fast allen anderen stellen sehr gespart werden musste,
deshalb ist mensch im prinzip ein defekte-wesen, das lebenslang auf
einer art kindheitsstufe verbleibt = retardierung = gefangen in der
hirn-falle)
in diesem hirn und mithilfe dieses hirns spielen sich, neben den vielen
automatischen funktionen, auch denken und fühlen ab,
wobei das denken gegenüber dem fühlen deutlich unterrepäsentiert ist und
sein muss,
weil der emotionale layer den darüber nur gestäubten denkerischen layer
nicht nur steuert, sondern sogar bedingt
(ohne emotionales kein denken, keine "ratio" und damit
zusammenhängendes, möglich,
unser rationales denkenkönnen basiert auf den emotionalen
grund-an-lagen, und nicht etwa umgekehrt)
und hier liegt das problem,
als gefangene der hirnfalle, und als gesteuerte durch den kindlich
bleibenden emotionalen layer,
benötigen wir trotzdem ein individuelles immunsysten zum nackten
überlebenkönnen,
und dieses immunsystem muss eine grenze zwischen "ich selbst" und
"fremd" einziehen, um unterscheiden zu können,
unser grundlegender emotionaler layer aber kennt diesen
immun-unterschied nicht,
so behauptet der emotio-layer in uns lebenslang "alles ist eins",
während das immunsystem behauptet "es gibt ichselbst und fremd",
und so werden vom emotio-layer götter gebildet, die das "alles ist
eines" weiter tragen,
und wenn dies mit den immunfunktionen kollidiert, werden als
hilfskonstruktion externe "götter" gebildet,
schimären ohne wirkliche existenz, die dann außerhalb von uns ihre
typischen eigenleben entwickeln
dass diese götter verstandlich/denkerisch wirklich nur schimären sind,
sehen wir daran,
dass ihr existieren mit den eigenschaften von welt = von
immun-außenwelt, in-kompatibel ist,
dass sie indessen keine schimären sind, fühlen wir daran,
dass der emotio-layer in uns auf ihrer existenz in verschiedensten
formen besteht
(deshalb meine formulierung "es gibt götter UND es gibt sie nicht", das
ist wie ein flipflopp,
je nachdem, ob ich emotional-erlebe oder rational-denke,
und wir als tier "mensch" werden, meine meinung, nie da herauskommen,
denn diese "dichotomie" ist unseren zwei unterschiedlichen
hirnfunktionen-komplexen in zusammenhang mit dem immunsystem geschuldet)
das problem ist unser hirn insgesamt, dem wir nicht wirklich gewachsen sind,
vielleicht hat die weitere evolution noch zeit (in 400 mio jahren ist
shutdown aller lebensspiele auf erden) und irgendwelche attraktoren,
um dieses bis auf weiteres "unausgegorene" in uns "zu heilen" ?
gruß in die runde,
wh.
--
Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft.
https://www.avast.com/antivirus
In leichter Abwandlung des Themas „wer bin ich“ möchte ich unter dem
Thema „wer sind wir?“ auf philweb (als thematisch offenes Forum für
philosophische Diskussionen) zu sprechen kommen.
Ingo schrieb im Juni d.J. hier:
/ it: „Ist Dir eigentlich schon aufgefallen, dass Philweb
(hervorgegangen aus Philnet) in diesem Jahr bereits 25 Jahre aktiv ist?“/
Ja, natürlich! Und das könnte uns alle hier an philweb Teilnehmende
stolz sein lassen, denn ich denke, dass es wirklich eine Besonderheit
ist, wenn ein Internet-Forum (hier eben unsere Liste) über ein
Vierteljahrhundert Bestand hat. Das ist eines Jubiläums würdig!
Für mich persönlich mischt sich in diese Jubiläums-Freude jedoch in
letzter Zeit die Sorge, dass wir unseren Anspruch auf eine dem
jeweiligen Themenkreis angemessene Wortwahl nicht mehr gerecht werden.
In den jüngsten Beiträgen hier war die Rede von Diskursethik und idealer
Kommunikation. Für meine Begriffe sollte diesbezüglich (unbenommen aller
geäußerten Kritik an hochgesteckt ideellem Anspruch) die Beachtung
hilfreicher Regeln für einen sachlichen und fairen Diskussionsablauf
wieder in den Vordergrund gerückt werden. Den ideellen Anspruch beiseite
lassend, könnte man sich pragmatisch etwa am Schultz‘schen
Kommunikationsmodell orientieren, das von vier Dialog-Schichten einer
Aussage (Botschaft) ausgeht:
Die Ebenen der Sachbezogenheit, Beziehung (Befindlichkeit) ,
Selbstoffenbarung und Appell.
Davon weit entfernt, wurden wir im Juni d.J. mit bis dahin in philweb
nicht gekannten Ausdrucksformen (Ingo Mack) konfrontiert und ich
schrieb dazu:
/kj: […] Hier im öffentlichen Raum einer philosophisch-wissenschaftlich
orientierten Mail-Liste, deren //Beitragsinhalte weltweit im List-Archiv
einzusehen sind, führt derartige Wortwahl (in schwer einzuordnendem
Kontext*) zu Unverständnis, Irritation und Ablehnung./
Auf die Hintergründe brauche ich jetzt nicht weiter eingehen, da sie uns
noch gegenwärtig sind.
„Man kann nicht nicht kommunizieren“ (Watzlawick). Das gilt quasi
axiomatisch für eine Mail-Liste, wobei bei rein textgebundener
Kommunikation diese zudem durch die fehlende Vermittlung von
Körpersprache (Mimik, Gestik etc.) erschwert wird. Die räumliche
Trennung erfordert daher eine betrachtende Bezugnahme auf o.a.
Kommunikationsebenen vor einer spontan aus (wenngleich bisweilen
verständlichen) emotionsgeladenen Wortwahl.
Unabhängig nun von meiner Person als Diskussionspartner, muss ich als
Listadmin darauf verweisen, dass mit o.a. Anspruch und
gesellschaftlicher Verantwortung einer in der Öffentlichkeit stehenden
Mail-Liste folgende Wortwahl nicht nur unangemessen sondern untragbar ist:
// ..und das heißt übersetzt: tiefe verachtung für religion, und, wann
auch immer möglich, entschlossener kampf dagegen,wo immer ihr sie
antrefft, schlagt sie am besten tot, denn sie haben ebenfalls keinerlei
mitleid ! es gibt keine "gute religion" gegen "schlechte" - jede
religion ist ein verbrechen am geist und an den menschen direkt ...“/
Es kann schlichtweg nicht toleriert werden, wenn von persönlicher
Erbostheit getrieben, ohne Rücksicht und Bezug auf Befindlichkeiten der
Kommunikationspartner (hier potentiell alle Listen-Teilnehmenden)
derart drastisch menschenverachtende Aussagen (Appell zum Töten)
postuliert werden.
Was ich persönlich von dieser Argumentation halte und ich darauf hier
entgegnet habe, ist bekannt. Ich kann damit umgehen.
Zurückkommend nun auf unsere Liste, möchte ich anmerken, dass diese
zeitweilig über 100 und derzeit immerhin noch über 70 Teilnehmende zählt.
Es sind also ca. 70 Menschen (und ggf. extern per Listenarchiv weitere),
die bzgl. des im Thema aufgekommenen Bezugs auf Religion (im Kontext von
Bewusstsein, Geist, Transzendenz, Immaterialität etc.) das übliche
„Häuflein“ von List-Protagonisten mitlesend verfolgen.
Unabhängig davon, dass ich bisweilen verwundert bin, wie wenig aktive
Resonanz auf div. Themen und deren Diskussionen hier aus dem gesamten
philweb-Forum kommt, muss man davon ausgehen, dass sich bzgl. Religion
ein nicht unbeträchtlicher Teil der Listenmitglieder von derart
undifferenzierter, unsachlicher wie vernichtender Religionskritik
verletzt sieht.
Ohne nun meine eigene Befindlichkeit resp. Meinung (als aktiver
Diskurs-Partner) in Front zu bringen, muss man davon ausgehen, dass
Religion (unabhängig ob und inwieweit deren Kritik berechtigt ist oder
nicht) eine globale gesellschaftlich-kulturgeschichtlich verankerte
Weltanschauung ist, die bezüglich Funktion und Selbstverständnis vom
Löwenanteil der Menschheit akzeptiert und praktiziert wird.
Bester Gruß in die Runde! - Karl
> Am 01.11.2020 um 07:45 schrieb waldemar_hammel via Philweb <philweb(a)lists.philo.at>:
>
> zu yin/yang
> ich kann damit, ehrlich gesagt, nicht wirklich etwas anfangen ...
Hi Waldemar,
etymologisch lässt sich die Yin/Yang-Mystik leicht entzaubern, denn anfänglich handelte es sich um die Schatten/Sonnenseite eines Berges und ihres Übergangs während der Erddrehung. Schatten und Licht gehen im Tal mit der Zeit ineinander über. Alles fließt! Da liegt es nahe, anzunehmen, dass die Zeit erst das Sein hervorbringt. "Nähe und Ferne zwischen dem späten Heidegger und dem Taoismus" hat Yen-Hui Lee untersucht:
https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:441/datastreams/FILE… <https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:441/datastreams/FILE…>
Wolfgang Pauli hatte das Yin/Yang während seiner Psychotherapie bei C. G. Jung in ein Gedicht gekleidet:
"Quantenmechanik und I Ging
Dein Name ist dies fremde Zeichen
Wie konnt’ es mich von fern erreichen?
Die Matrix ist mir I
Sein Denken ist ein malend Schauen
Die Well’ entspricht Tai-Gi
Was gibt ihm sein naiv Vertrauen?
Was du geschrieben, kommt von dort.
Die Worte spinnen sich mir innen fort.
Ein neues Licht, zu denken wag' ich's kaum,
Der fremde Autor ist mein eigner Traum.“
Es grüßt,
Ingo
Wenn zwei sich streiten, lacht der Dritte? Ich lache leider nicht, wenn
es Systembefürworter gibt, und dort Systembegegenworter (neues Wort,
Entschuldigung), die sich ständig streiten. Obwohl ich auch gerne
streite. Dabei meine ich nicht einmal, dass sie streiten. Hierzu habe
ich gerade das Hauptteil eines neuen Textes hochgeladen, für ein Wissen,
das ich schon lange habe und die Tage zusammengeschrieben habe. Es fehlt
noch das Endteil. Aus Zeitgründen fehlt es noch im Inhaltsverzeichnis,
hier ist er: http://weltordnung.de/System.pdf.
Nun fiel mir etwas anderes ein, bedenkt mal bitte das Höhlengleichnis.
Plato hat bekanntlich daraus die Möglichkeit des Solipsismus
hervorgekramt. Nun meine Frage: Könnte jemand unter den Höhlenbewohnern
sagen: "Da muss doch einer sein, der uns in diese Höhle gesteckt hat,
ich habe schon einen Namen für ihn: "Extra"." Ein anderer mag sagen:
"Unsinn, lass den Quatsch. Auch wenn es so wäre, was nutzt uns das, oder
willst du ihm ein Lied singen, damit er uns hört? Wir haben ein volles
Programm, wegen deinem Extra müssten wir noch mehr streiten als wir es
sowieso tun, nämlich mit der Frage, ob es ihn gibt oder nicht."
Vielleicht unsinnige Fragen: Passt "Solipsismus" und "Extra" so wie Yin
zu Yang zusammen? Oder liegen sie diametral gegenüber? Oder stehen sie
in Wechselwirkung miteinander? Gerade weil sie in der Höhle gedacht
werden könnten, nur mit Hilfe des Denkens der Relativität. Vielleicht
könnte Ratfrag diese Fragen besser stellen.
Gruß
JH
> Am 28.10.2020 um 19:02 schrieb Joseph Hipp <hipp(a)arcor.de>:
> dem Einwurf, ich würde nicht methodisch vorgehen widerspreche ich. Vielleicht ist der Ansatzpunkt, den ich habe, derselbe wie der von Paul Lorenzen, siehe Kalkül bei
> https://de.wikipedia.org/wiki/Kalk%C3%BCl <https://de.wikipedia.org/wiki/Kalk%C3%BCl>
> kurz vor "Literatur":
> "Nach Paul Lorenzen <https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Lorenzen> besteht die Bedeutung der Kalkülisierung zunächst einmal darin, dass sie den Zirkel axiomatischer Theorien, dass sie selbst Logik voraussetzen, dadurch auflöst, dass Kalküle keine Logik voraussetzen sollen."
> (der Satz verwirrt mich, da ist was komisch dran, oder nicht? Aber er soll, will etwas Genaues beim Lesenden bewirken.)
>
Hi Joseph,
der Zählzeichenkalkül bspw. setzt lediglich Strichlisten voraus, die einfach herzustellen sind. Lorenzen will weniger etwas beim Lesenden bewirken als ihn vielmehr zum Tun, zum Konstruieren motivieren. Wenn das auch Dein Ansatzpunkt wäre, woher dann das aneinander Vorbeischreiben?
Es grüßt,
Ingo
Es wird mir zunehmend schwerer, lieber Waldemar, einen schlüssigen
Zusammenhang aus Deinen jüngsten Beiträgen hier zu entwickeln; so
erscheint es mir sinnvoller, daraus diverse Passagen hier zu bündeln und
geschlossen zu beantworten:
Um meine Abneigung gegen die seit einiger Zeit von den USA
herübergeschwappte Genderdiskussion zu begründen, habe ich
(gewissermaßen als Gegenentwurf) auf das heute realiter deutlich
veränderte Rollenspiel im Verhältnis der Geschlechter hingewiesen, aber
auch auf den stattfindenden Geschlechterkampf, der m.E. vornehmlich
durch Menschen befördert wird, die sich der ureigensten Bedeutung des
Polaritätsprinzips nicht bewusst sind. Daher bin ich sicher, schrieb
ich, dass jede Frau, die über hinreichende Bildung, menschliche wie
fachliche Kompetenz und wirkliche Weiblichkeit (als genuinem Ausdruck
von psychischer Stärke und Integrität) verfügt, sich dieser lächerlichen
"Gendermanie" entziehen wird.
Das entspricht definitiv meiner Alltagserfahrung im Gesellschaftsleben
(isbes. auch meiner Erfahrung bei ehrenamtlicher Tätigkeit), was darauf
hindeutet, dass es sich bei den treibenden Protagonist*innen der
Genderisierung eigentlich um eine sozio-ideologisch geprägte,
pseudo-intellektuelle Minderheit handelt, deren provokative Thesen nur
allzu gerne von Leit- und sonstigen sog. sozialen Medien aufgegriffen
werden; zudem gesellen sich Männer, die sich im „Fishing for
Compliments“ gefallen und damit diese übertriebene Gleichmacherei ohne
Not beflügeln.
Natürlich stehe ich nicht für ein Ungleichgewicht zwischen den
Geschlechtern (im patriarchalischen Sinn – oder platt ausgedrückt – in
Machogehabe), deshalb habe ich ja als Sinnbild für ausgewogene Polarität
das YIN-YANG-Symbol gewählt, als eine m.E. überzeugende Darstellung von
Komplementarität des männlichen und weiblichen Prinzips.
Und dazu meinte Ingo T. richtigerweise:
/it: „In den europäischen und indischen Zivilisationen haben wesentlich
die von Männern als Herrschaftsinstrumente erfundenen „Hochreligionen“
die Frauen unterdrückt. Leider hat es die im I Ging beschriebene
Yin-Yang-Polarität für die Frauen in China nicht besser gemacht.“/
Dennoch muss man doch sehen können, dass mit diesem YIN-YANG-Symbol das
solchermaßen idealisierte Komplementärprinzip ausgedrückt wird,
gewissermaßen als zu erreichendes Ziel der Menschheitsentwicklung.
Letztere lässt bislang zweifelsohne beliebige Defizite erkennen. Diese
Erkenntnis sollte jedoch nicht bewirken, dass man an der Welt
verzweifelt und sich daraus resultierend Feindbilder schafft (in Deinem
Fall, Waldemar, hauptsächlich die Religionen), die man undifferenziert
in radikalem wie misanthropischen Duktus bekämpft. Darauf komme ich w.u.
zurück.
Zunächst noch mal zum Symbol der Komplementarität und seiner
innewohnenden Polarität: Der die beiden sich ergänzenden Prinzipien
umschließende Kreis verdeutlicht deren unverbrüchliche Gemeinsamkeit.
Und doch bleiben „schwarz“ und „weiß“ in sich autonom. Und in Bezug auf
die Rollenverteilung der Geschlechter zeigt sich, welche Stärke in
diesem sich gegenseitigen Ergänzen für das Zusammensein von Frau und
Mann liegt. Anders hingegen, wenn „schwarz und weiß“ im Ungleichgewicht
(einerlei welcher Seite) ist. Das entspricht im übertragenen
(technischen) Sinn dem fehlenden Spannungsgefälle einer entladenen
Batterie (eben ohne ausgeprägte Polarität) mit dem Ergebnis fehlender
Energie.
Wenn man diese Zusammenhänge nicht erkennen kann oder will, könnte eine
Antwort darauf so aussehen:
/Wh: „es ist -leider- nur so, dass übliche tiere (und menschtiere) keine
batterien sind, und auch das yin/yang nur extremale symbolisiert, die
größtenteils nicht lebenswirklich sind ...“/
Mit meinem „Batterievergleich“ will ich lediglich auf das
unausweichliche Faktum hinweisen, wonach ohne Spannungsgefälle (also ein
deutliches Plus-Minus) keine Energie fließen kann. Übertragen auf die
menschliche Lebenswelt heißt das: Leben ist nur in der Differenz möglich
– so eben auch Zusammenleben von Menschen, sei es in Zweisamkeit oder in
pluraler Gesellschaftsform.
Und man sieht dieses ja geradewegs an unserem derzeit hier geführtem
Disput, der uns (sollten wir nicht vor lauter Unmut die Geduld
verlieren) einigen Denk- und Argumentationsaufwand abfordert und dennoch
letztlich jeden von uns ein Stück weiterbringen sollte auf dem Weg der
idealen Kommunikation. Letztere hatte ich (mit Bezug auf Apel und
Peirce) kürzlich hier angeführt und bzgl. meiner als Idealziel benannten
Letztbegründung eine herbe Abfuhr von Dir bekommen.
/
//Wh: „jede kommunikation endet immer mit irgendeiner art von
abbruchbedingung, sonst würde sie zum unendlichen regress (münchhausen
trilemma usw), und sei diese abbruchbedingung "wir wissen es NOCH
nicht", insofern sind "letztbegründete forschungsergebnisse" unmöglich“./
Mit letztbegründeten Forschungsergebnissen wollte ich etwas ganz anderes
ausdrücken, als es gemäß Deiner Interpretation von Dir verstanden wurde;
nämlich (um ein Beispiel zu nennen):
Wenn es eines Tages durch weltweit interdisziplinäre Forschung (also in
meinem Verständnis eine ideale Forschergemeinschaft) gelingt,
Quantenphysik und ART zu vereinen, wird man tatsächlich ein schlüssiges
letztbegründetes Quantenmodell entwickelt haben, welches als künftige
gesichterte Lehrmeinung gelten und Bestand haben wird. Ich bin
überzeugt, dass dies eines Tages geschehen wird; man hat (wie Du ja
ohnehin auch weißt) mit den Forschungsarbeiten zur Quantengravitation -
mit eben dieser - einen möglichen „Kandidaten“ für eine sog. Theory of
Everything.
Der Anspruch faktischer Letztbegründung als Ideal alltagsüblicher
Diskursführung ist m.E. utopisch und somit nicht hinreichend zu
verwirklichen. In nicht idealer Art hingegen ist Letztbegründung gängige
Praxis in Diskussionen, insoweit die jeweils eigene Meinung in der
Diktion allgemein gültiger Argumentation in einer Sprachform vorgebracht
wird, die jeglicher Konsensfindung abträglich ist.
Unter diesem Gesichtspunkt wird Deine o.a. Aussage verständlich, dass
jede Kommunikation mit einer Art von Abbruchbedingung endet bzw. enden
muss; insbesondere durch eine Art Basta-Mentalität, in der argumentative
Schlusspunkte gesetzt werden (das ist so – Punkt!) oder gleichermaßen
sich ein Riss in der Argumentationskette bildet, der auf (wenngleich
ggf. auch nur vom Gegenpart angenommener) Inkonsistenz der Behauptungen
beruht.
/Wh: „die alten sagten dazu: man kann garnicht wirklich kommunzieren
(alle kommunikation ist "weak"), die wirklich wichtigen dinge muss man
alle selbst erleben und durchleben, um sie wirklich begreifen/ mit dem
geist ergreifen/ zu können, kommunikation kann bestenfalls nur dazu
hinleiten, es jeweils selbst zu erleben, und selbst diese hinleitende
kommunikation klingt lächerlich bis blödsinnig für denjenigen, der sie
nicht als nur hinleitend versteht …"/
Dem ist nicht zu widersprechen, wenn man den Wert eigenen Erlebens in
Betracht zieht.
/wh: "(zb im rahmen der alchemie wurde das argument oft verwendet) […]
da alchemie mir als DAS modell für magische weltbilder diente (und
dient), weil es "kulturell" schön separierbar ist, fiel mir obiges
fast-dauerargument besonders auf, und ich halte es bis heute für sowas
wie richtig/gültig die größte alchemie-website, an der ich die ehre
hatte zu anfang mitzuarbeiten:www.alchemiewebsite.com […]"/
Ich hatte das tatsächlich falsch verstanden, weil ich Deine ehrenvolle
Mitarbeit dort als Identifikation mit eben dieser Alchemie angenommen habe.
/wh:“ich habe doch geschrieben, dass ich die alchemie als fast perfektes
modell für magisch-animistische welterklärungen hergenommen habe, weil
sie ua ein fast "geschlossenes wahnsystem" darstellt,//
//und, auch "die alchemie" ist eine ideologie, weil sie natürlich von
wahrheiten ausgeht, an denen "im system selbst" nicht gerüttelt werden
darf, sonst zerbräche das gesamte konstrukt […] von heute,
naturwissenschaftlich betrachtet, ist "alchemie" natürlich kompletter
unsinn, insbesondere und gerade auch ihre axiome !, aber
kulturhistorisch höchst aufschlussreich, denn das war insgesamt war weit
mehr, als nur "chemie für deppen" !“/
Soweit so gut. Du hattest dort mitgearbeitet, um eigene Erfahrung mit
dort praktiziertem „kompletten Unsinn“ zu gewinnen. Gleichermaßen
gestehst Du jedoch den Alchemisten zu, kulturhistorisch höchst
aufschlussreich Chemie zu betreiben, die weit mehr ist, als nur „Chemie
für Deppen“.
Ich musste das wiederholt lesen, um nicht auch diese Aussage falsch zu
interpretieren.
/wh: „religionen, alle, sind magisch-animistische ideologien, weil sie
allesamt auf angeblich absoluten wahrheiten beruhen (wie auch immer die
in verschiedenen religionen aussehen mögen), es gibt aber keinerlei
absoluten wahrheiten, womit alle (auch) religiösen ideologien (neben
den säkularen), die just allesamt darauf basieren, erratisch sind =
unsinn = quatsch = heiße luft = erzählungen für dumme, die nicht richtig
und/oder nicht selbst denken ...“/
Wo soll man hier nun unterscheiden, welche „magisch-animistischer
Ideologie“ sich eignet, deren „schwache“ also unzureichende
kommunikative Vermittlung durch eigene Erfahrung zu erleben:
Wenn Religion und Alchemie gleichermaßen mit ihren Dogmen oder Axiomen
magisch-animistischer Unsinn, aber kulturhistorisch höchst
aufschlussreich und insgesamt weit mehr als „Opium fürs Volk“ (Marx) und
„Chemie für Deppen“ (wh) ist, dann sollte man auch jenen das Recht
zugestehen, die sich über Religion per eigener Erfahrung (Mitarbeit) von
deren Sinn und Unsinn ein Bild machen wollen.
/
//Wh: „und dann ich als religions-phobiker ? nee nee, ich bin kein
phobiker,/
*/ich würde diese ganzen apostel des /*/*grauens im gegenteil töten,
nach der devise "mach kaputt, was dich kaputt macht"*,//
//(deshalb zb meine hohe sympathie für die FARC = fuerzas armadas
revolucionarias de colombia)/
Hast Du kürzlich im Koran gelesen?
/Wh_ „religion ist ein veritables verbrechen gegen jede menschlichkeit
und gegen die menschen !////viel schlimmer als offener krieg ist der
durch schöne, liebreizende sprüche maskierte religiöse krieg //
//[…] aus purem anstand, und um meine selbstachtung zu behalten, bis ich
feind jeder religion und religiösitäten, insbesondere auch erzfeind der
catholica und ihrer unmengen von abspaltungen, zb evangelen usw usw.“/
Eine etwas seltsame Rechtfertigung, meinst Du nicht auch? Aus purem
Anstand mache ich mich zum Erzfeind, der das Töten seiner Feinde zur
Maxime erhebt!??
Du bist also kein Religionsphobiker schreibst Du. Wenn ich mich recht
erinnere (bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege), hattest Du hier
vor vielen Jahren auf Deine ursprünglich jüdische Religionsprägung
hingewiesen. Sollte das zutreffen, würde ich Deine mittlerweile
entwickelte Abscheu gegen jegliche Religion insoweit begründet sehen,
als Du Dich aus tiefer Enttäuschung über kriminelle klerikale
„Würdenträger“ sowie deren Handlanger von Deinen ursprünglich
religiösen Wurzeln gelöst und damit Deinen spirituellen Bezug verloren
hast (ob Du Dir das eingestehst oder nicht). Tiefenpsychologisch
bewertet, hast Du damit an - im Unterbewussten verankerten - Halt
verloren und Dir damit ein latent innewohnendes Trauma geschaffen,
welches Deine Religionsphobie, Deinen Konflikt mit der Theodizee (dieser
Gott muss ein Satan sein) und Deinen misanthropischen Duktus begründen
könnte, wie m.E. ebenso Deine als Ersatzfunktion angelegte
Mitleidsethik, die mich (sehr ehrenhaft für Dich) an Schopenhauer denken
lässt:
*„Grenzenloses Mitleid mit allen lebenden Wesen ist der festeste und
sicherste Bürge für sittliches Wohlverhalten [...] Mitleid selbst aber
ist eine unleugbare Tatsache des menschlichen Bewusstseins, ist diesem
wesentlich eigen, beruht nicht auf Begriffen, Religionen, Dogmen,
Mythen, Erziehung und Bildung, sondern ist ursprünglich und unmittelbar,
liegt in der menschlichen Natur selbst.[...]*
*Unglück ist die Bedingung des Mitleids!*
*[...] Um keinen Hass und keine Verachtung gegen einen Menschen
aufkommen zu lassen, ist der Standpunkt des Mitleids der allein
geeignete. Das Mitleid ist das rechte Gegengift des Zorns*.“
*(Schopenhauer)*
/Wh: „jede form von religion ist für mich ein reales, wirklich
stattfindendes verbrechen am geist, ein angriff gegen die guten sitten
geistiger selbstdetermination = geistiger autonomie, letztlich eine
psychische vergewaltigung der menschen im sinne psychischer
kannibalismus (von den realen verbrechen einmal ganz abgesehen, die ich
ua in südamerika mitverfolgen konnte […] "/
Wie schon gesagt, habe ich absolutes Verständnis für Deine Erschütterung
hinsichtlich der von Dir in Südamerika gemachten Erfahrungen. Wenn
Schopenhauer sagt, Unglück sei die Bedingung des Mitleids, sollte man
aber auch so unverstellt auf das unvermeidliche Unglück dieser Welt
sehen, um zu erkennen, dass nicht nur Religion allein oder Gott
(Theodizee) dafür verantwortlich gemacht werden können.
*Die Welt im Ganzen ist Himmel UND Hölle zugleich, ebenso wie Du
schreibst: "Es gibt Gott UND es gibt ihn nicht".*
*Definitiv hingegen kann ich kein Verständnis für Deine hasserfüllten,
bedrohlichen Ausfälle gegenüber Religion aufbringen, womit Du Dich
bezüglich Deiner Ausdrucksweise auf die gleiche Stufe derer stellst, die
Du kritisierst und verachtest!*
/Wh: „ich würde diese ganzen apostel des grauens im gegenteil töten,
nach der devise "mach kaputt, was dich kaputt macht"/
/ ... und es braucht keinen "dekalog" und andere hehre sprüche en masse,
es braucht nur einen einzigen funken menschlichen anstandes, ein
winziges maß an empathie, was ich einem tier nicht antun würde, auch nur
einem einzigen menschen nicht anzutun [..]//
// ..und das heißt übersetzt: tiefe verachtung für religion, und, wann
auch immer möglich, entschlossener kampf dagegen,wo immer ihr sie
antrefft, schlagt sie am besten tot, denn sie haben ebenfalls keinerlei
mitleid ! es gibt keine "gute religion" gegen "schlechte" - jede
religion ist ein verbrechen am geist und an den menschen direkt ...“/
Was soll ich dazu sagen!? Du kannst mit dem Totschlagen bei mir
anfangen! *Grauenhaft!*
... und das heißt übersetzt: Solchermaßen hasserfüllt gegen Religion
hast Du Dir den Luzifer mit dem Beelzebub ausgetrieben.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl