Am 07.12.22 um 16:10 schrieb waldemar_hammel über PhilWeb:
entschuldige,
nix da, kein Problem,
ich habe nur gesagt, dass man ohne ziemlich
umfassendes
human-medizinisches wissen ( inkl weitere wie zb bio, anthropologie etc)
den menschen in seiner art nicht begreifen kann,
... ich denke, hier sind mindestens zwei Aspekte des von dir
Geschriebenen: 1. der Lektionenplan für die Lernenden: Der Mathematiker
sagt: Die Kinder brauchen mehr Mathe, der Biologielehrer ..., ohne das
kann kein ordentliches Denken entstehen, jeder sagt das, und dann noch
genügend Moral und das Welträtsel, das uns ... 2. der andere, der
eigene Körper als Spiegel, das Sich-neben-anderen-sehen, bis hin zum
unmöglichen Erkenne-dich-selbst. 3. ...
und folglich auch nicht seine lebensäußerungen, tun
und lassen, und
auch eben seine philosophien nicht,
mit denen er sich mehr oder weniger seine welt glatt- und sauber- denkt
... sich
die Welt macht wie sie ihm gefällt ... (P.L.) oder Üexküll?
besonders revant dabei: die ganze medzinische (hardware)
neuro-schiene, und die psycho-neuro-immunologie als funktionen der
neuro-hardware-schiene
ja
*
und bitte auch bedenken, auch "sokrates" (wie viele andere) und das
ihm zugeschriebene könnte pseudo-autor sein, denn sokrates hat kein
einziges wort selbst aufgeschrieben,
das stimmt wohl beides
womit sein existieren als person durchaus fraglich
erscheint
kann sein, das ist aber eine Nebensache: Wenn auf den goldenen Platten
denn etwas Wichtiges stehen würde, dann wäre es doch egal, ob sie von
Menschen beschrieben waren oder nicht!
Insgesamt bist du nicht auf die beschriebenen Punkte eingegangen,
entschuldige die Bemerkung, und einige deiner Antworten gehen neben die
Sache (ignor. el. oder gar Strohmannargument)
1) sind das allermeiste, das wir denken, fühlen, und
tun lebenslang
routinen, ohne das wir die darin eigentlich steckende tödliche
langeweile bewusst bemerken,
gottseidank!
warum? warum nicht teufelseidank?
2) wird neu erworbenes wissen immer mit bereits
hirnlichem
erinnerungswissen abgeglichen, geradegebogen, verändert, umgelogen, usw,
bis das neue halt mit dem bereits
"gewussten" zusammenpasst (vermeidung kognitiver dissonanzen),
wenn überhaupt, dann später, und eine Abgleichfunktion, noch komplexer
als inneres Konstrukt als das Vergleichenkönnen, das schon Condillac
(fälschlicherweise) dachte, denn es kann doch keine Stelle geben, die
prüft. Wie diese Mischung von Neuem mit Altem geschieht, das ist eine
offene Frage. Dass intern Konflikte entstehen, das ist bekannt.
dh. je mehr an erinnerungswissen bereits in uns
steckt, desto ärger
wird neues wissen verbogen, um dazu zu passen,
richtig, zumindest inhaltlich, denn ich weiß nicht, ob überhaupt Wissen
in uns steckt. Wo wäre es denn? Denn es kann ja sein, dass es auch
den internen Spuren heraus jederzeit neu produziert wird. Ist es so,
dass das Wissen beim Schlaf sozusagen verschwindet, und beim Wachwerden
sich wieder aus den Spuren herstellt?
denn alles auch "wissen" ist erinnertes
wissen
ungenau gesagt, ungenau korrekt
3) bastelt das gehirn selbst am erinnerten scheinbar festen wissen
unentwegt herum, indem nach jedem aufruf solcher erinnerung ins
wach/gegenwarts-bewusstsein dieses erinnerte wissen
an seiner originalstelle im hirn gelöscht ist, wichtig deshalb, weil
dieses erinnerte wissen dann im wachbewusstsein mit neu hereinkommenden
signalen abgegeglichen und so modifiziert wird,
... komm jetzt nicht auch noch mit Signalen, die gibt es an Bahnhöfen
für Züge ...
und es zuletzt dann in so modifizierter form in die
leerstelle eben
nicht zurückgespeichert, sondern neu abgespeichert wird
... ungenau gesagt, aber korrekt ..
wenn mir also a als neues wissen zugeführt wird, wird
a mit schon
gewusstem b,c,d,e,... abgeglichen wird, sodass bestenfalls ein a'
der
erinnerung hinzuaddiert wird
... so ungefähr
beim computer läuft das anders: da ist eine datei, auf
dem bildschirm
aufgerufen, immer nur eine kopie des auf der festplatte
verbleibenden
originals,
ein comp funktioniert diesbezüglich, könnte man so sagen, anterograd,
das hirn aber retrogradisch, eine aus der erinnerung aufgerufene datei
liegt beim hirn an der erinnerungsstelle nicht
weiterhin vor,
vielleicht
und beweis? man kann damit traumata heilen, ist ja
erinnertes, indem
man das trauma ins (wach)bewusstsein hebt, und dann vorm
rückspeichern
auf seine betreffenden hirn-loci medikamentös
oder heut auch magnetisch das rückspeichernkönnen unterbindet, dann ist
nicht etwa das alte trauma in orginalform weiter erinnerungsvorhanden,
sondern garnichts mehr, die sache ist und bleibt
gelöscht, deleted, die betreffenden hirnloci sind leer, unbesetzt
... das wird mir ein wenig kompliziert, aber ich verstehe das auch ein
wenig.
Danke für deine vielen Sätze. Wie findest du die Wendung "Richterkönig
oder Subsumptionsautomat"? Und: "Technokrat oder Politiker vs.
Subsumtionsautomat"? Was nutzt der Wissenshersteller oder der Entdecker
von Wissen? Oder ist er selbst nur Werkzeug für die Praktiker? Ist er
zwischen den zwei oder außerhalb der Kausalvorgänge der jeweiligen
Personen oder Instanzen?
Entschuldige, und ich hoffe, dass Ingo das nicht liest, und aufschreien
muss: "Was für ein Brimborium!" Wo steckt denn das? In der Instanz
"Phantasie"? Ich weiß nichts weiter, als dass Sätze von selbst so
entstehen. Ein Kind staunte schon mal, als die Wörter so einfach von
einem Tippenden auf dem Bildschirm erschienen und es scheinbar kein
Spiel war.
JH